Den Start seiner Ultrabooks Ende vergangenen Jahres sah Intel als Wendepunkt für die PC-Branche. Dieses Jahr sollte das Jahr der Ultrabooks werden, denen wiederum ein Anteil von 40 Prozent an den Laptop-Verkäufen 2012 prophezeit wurde. Balsam für die Seelen der Computer-Hersteller, deren Kundschaft ihr Geld in letzter Zeit lieber in Tablets steckte. Das schon damals vielfach als zu optimistisch bewertete Ziel wurde offensichtlich nicht erreicht: Wie Gartner mitteilt, war die Zahl der ausgelieferten Geräte im zweiten Quartal noch „klein“ – ebenso der Einfluss auf den Gesamtmarkt.
Dieser erlebe gerade das siebte Quartal mit stagnierenden bis lediglich im einstelligen Bereich zunehmenden Verkaufszahlen in Folge. Ebenso wie IDC kommt Gartner alles in allem zu einem Rückgang von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So überrascht es nicht, dass die Ultrabooks das Ruder innerhalb nur weniger Monate nicht komplett herumreißen konnten. Woran hakt es (noch) und wie sind die Aussichten?
Schauen wir uns verschiedene mögliche Gründe dafür an, warum wir zwar innerhalb der Tech-Szene – und aufgrund zunehmender Werbeaktivitäten auch immer häufiger in Printanzeigen und Spots – ständig von Ultrabooks hören, im Bekanntenkreis aber noch kein solches Gerät sehen:
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- Ultrabooks sind zu teuer
Einerseits ist das natürlich richtig. Mal eben knapp 1.000 Euro in ein neues Notebook zu investieren, nur weil Ultrabook auf der Packung steht, daran ist in Zeiten der Euro-Krise nicht jedem gelegen. Andererseits: Bei Apple-Rechnern stören die hohen Preise niemanden. Der Konzern aus Cupertino hatte es vor ein paar Jahren auch nicht nötig, den Netbook-Trend mit Billigst-Mini-Laptops mitzumachen, warum werden also von allen anderen Herstellern niedrige Preise erwartet? Aus Gewohnheit? Dass Apple längst im Mainstream angekommen ist, muss ja niemand mehr vorbeten. Deshalb stellt sich die Frage, warum ein MacBook gerne 1.000 Euro kosten darf, ein Gerät von Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo oder Toshiba aber nicht.
So oder so, die Chancen, den Preis als Hürde zu eliminieren, stehen ganz gut. Auf der einen Seite peilt der Initiator Intel bereits seit dem Marktstart der ersten und teureren Geräte eine Preissenkung an, die sich zum Teil ja auch schon abzeichnet (vor allem bei Acer). Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass die Nutzer bald bereit sind, etwas mehr auszugeben. Dass nicht nur Apple schöne und stabile Laptops bauen kann, müsste sich herumgesprochen haben.
- Der Kunde sieht keine Vorteile
Zu Netbook-Zeiten herrschte Unklarheit darüber, welcher Laptop nun als Netbook zu bezeichnen ist und welcher nicht. Auch jetzt noch hört man Kunden in Elektronikmärkten nach Netbooks fragen, wenn sie günstige, aber große Laptops suchen. Ähnlich sieht es beim Begriff Ultrabook aus. Vielen Kunden wird nicht klar sein, warum das eine dünne Gerät mit 13-Zoll-Bildschirm ein Ultrabook ist, ein anderes aber nicht. Es herrscht Verwirrung, sodass die feinen Unterschiede wie schnelles Aufwachen aus dem Ruhezustand und eine garantierte Mindestakkulaufzeit bei Ultrabooks unter den Tisch fallen.
- Die neue Ivy-Bridge-Generation ist gerade erst gestartet
Wenn die nächstbessere und -stärkere Prozessorgeneration schon in Sichtweite ist, warum dann noch im zweiten Quartal ein Sandy-Bridge-Ultrabook kaufen? Inwieweit Intels neue Core-i-Prozessoren für einen Schub sorgen, werden uns erst die kommenden Zahlen verraten.
- Ihr kauft immer noch lieber Tablets
Dieses Argument der Analysten kann ich nur teilweise nachvollziehen. Wer nur E-Mails abrufen und ein bisschen surfen möchte, mag zwar mit einem Tablet-PC auskommen, aber auch mit einer zusätzlichen Tastatur bestückt macht er kein vollwertiges Notebook überflüssig. Schlussendlich nutzt man beides, sodass früher oder später auch ein neuer Mobilrechner angeschafft wird.
- Windows 8 ist noch nicht draußen
Hier geht es nicht nur darum, lieber später direkt einen Laptop mit dem neuen Betriebssystem zu kaufen anstatt jetzt zuzuschlagen und dann aktualisieren zu müssen. Windows 8 wird eine neue Gruppe von Notebooks und auch Ultrabooks hervorbringen, von denen einige bereits auf der Computex im Juni zu sehen waren; mit Touchscreen, drehbar oder als direktes Bindeglied zur Tablet-Kategorie. Ob diese Modelle die positiven Eigenschaften beider Klassen perfekt vereinen, muss sich zwar erst zeigen, dennoch dürfte die Zeit des Wartens und Gespanntseins viele Interessenten weiter zögerlich stimmen.
Insgesamt gibt es damit zurzeit noch viele Faktoren, die den Ultrabook-Verkauf ausbremsen. Da die meisten in den kommenden Monaten verschwinden oder zumindest abgemildert werden, hat die Geräteklasse aber gute Chancen, sich ihren Marktanteil zu erkämpfen. Und wie sich der PC-Absatz weiter entwickelt: Im Hinblick auf die Veröffentlichungen von Gartner und auch IDC zeichnet sich ab, dass sich im drittel Quartal noch nicht viel ändern wird, das vierte Quartal mit Weihnachtsgeschäft und Start von Windows 8 aber stärker verläuft.
(Saskia Brintrup, Bild: Ausschnitt aus der Intel Desperado-Werbung)
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Ich dachte bei den Gründen auch sofort an Windows 8 und die neuen Prozessoren.
Außerdem kommt es mir vor, dass von vielen Ultrabooks jedes immer eine eigene gravierende Schwäche hat (Der Gedanke wäre: „Argh, wenn das Ultrabook DAS auch noch hätte, würde ich es mir kaufen). Oder das Komplett-Paket ist in allen Bereichen fast maximal ausgestattet und dann entsprechend noch einiges teurer.
Ich hab mich gegen ein Ultrabook entschieden, weil ich meinen Laptop zuwenig bewege und auch von dem Akku zuwenig profitieren würde. Nur die sehr kurze Startzeit fehlt mir bisschen. Dafür habe ich nun auch einiges weniger gezahlt, weil ich eben mit dem schwereren Laptop gut leben kann.
Ich falle also aus der Zielgruppe derzeit heraus 😉
Sehe ich ähnlich wie Jürgen. Ich bin momentan auch auf der Suche nach einem neuen Notebook. Das kann von mir aus auch ein schönes Ultrabook werden.
Allerdings habe ich noch kein Modell gefunden was meinen Ansprüchen genügt.
– Mattes Display
– Ivy Bridge
– SSD (zumindest eine als Startplatte)
– Grafikkarte sollte ok sein für einige Spiele
– Gute Verarbeitung
– 15 Zoll Display
Ach ja. Ein MacBook ist mir zu teuer. 😉
Da wüsste ich in der Tat auch keins, es hakt am entspiegelten Display.
Ich wüsste jetzt spontan auch keinen Grund warum ich nach einem Ultrabook fragen sollte. Ich hab einen Laptop, der reicht mir. Ein Tablet ist was neues, wo ich noch nicht hab und wo ich auf dem Sofa mal mails checken kann und ich denke, so denken auch viele andere…
Also mein nächstes Gerät wird definitiv wieder ein Ultrabook. Das dauert bei mir aber wohl noch ein paar Jahre, da ich im Moment mit meinem Zenbook Prime absolut zufrieden bin.
Dem „fehlt“ aus Chron2s Auflistung eigentlich nur das 15″-Display, der matte 13″-FullHD-Bildschirm (!) ist trotzdem der beste, den ich je hatte und 13″ für mich bei einem mobilen Gerät ideal 🙂
Klar kostet ein Ultrabook viel Geld, aber wenn ich dafür ein wirklich portables, wertiges Gerät bekomme, ist es mir das schon Wert. Auf Windows8 will ich nicht warten, da ich mit Win7 zufrieden bin und mit einem Tablet kann ich nix anfangen (ist für mich persönlich [!] ein Spielzeug/Gadget und den Bereich hab ich mit meinem Smartphone abgedeckt).
Ich glaube auch, dass der wesentliche Grund dafür ist, warum sich die Ultrabooks in Deutschland nicht durchsetzen werden, ist der hohe Preis. Man sollte nicht vergessen, wer die Käufer sind. Das sind in der Regel Schüler und Studenten, die auf den Geldbeutel achten müssen.
Ultrabooks hin oder her, dass man ähnliches auch günstig anbieten kann, hatte Dell vor 2 Jahren mit dem Vostro V13 bewiesen. Das hab ich mir auch prompt gekauft, denn für Menschen, die viel unterwegs sind (sei es Uni, Arbeit oder Hummeln im Hintern) zählen eigentlich nur 4 Faktoren: 1) Leichtigkeit 2) kompakte Abmessungen 3) entspiegeltes Display 4) Akkulaufzeit.
Verzichten kann man auf 3 Faktoren: 1)Mega-up-to-date-Technik, es reicht, wenn es einigermaßen modern ist und läuft 2)Prozessorleistung bis zum entgleisen 3)andere technische Exzesse.
Der Akku war der einzige wirkliche Mangel am V13. Ein anderer, weniger schwerer Mangel war eine „normale“ Festplatte und eine nicht mal gegen Aufpreis erhältliche SSD. Und der Preis war 600€. Und der Preis war damals das einzige Argument warum es kein MacBook Air wurde. Bei gleichem Preis kaufen die Leute halt lieber Prestige.
Und warum ein dünnes, teures anstatt ein etwas dickeres, aber dafür billigeres kaufen?
Normaler PC und Laptop, zusätzlich noch mein Smartphone .. reicht mir eigentlich auch völlig. Mir fällt kein Grund ein um mich da zu „verbessern“, bei so hohen Preisen jedenfalls. Und wenn Ich bei gleichem Preis die Wahl habe dann defintiv Apple. Das liegt aber nicht am „Prestige“ , sondern für mich ganz einfach am tollen Design .. ich kaufe gern schöne Dinge, und ich glaube das geht vielen Leuten so 😉
Die Zielgruppe ist eben noch sehr speziell. Bei dem was in den letzen Jahren an mobilen Geräten auf den Mark geworfen wurde, erscheint dem Normalverbraucher ein Ultrabook wohl nicht innovativ genug. Zumindest nicht soweit, dass es den hohen Preis rechtfertigen würde. Aber mal sehen, denke die ganzen Kampagnen von Intel aktuell kommen zu einem guten Zeitpunkt.
[…] Kunden sind von diesen Vorteilen allerdings noch nicht überzeugt. Auf Basicthinking gibt es aktuell einige Argumente, warum Ultrabooks noch nicht der durchschlagende Erfolg sind. […]
Viele nutzen Ihr Laptop auch als Desktop Ersatz und haben daher kein wirklichen Grund mehrere hundert Euro zusätzlich auszugeben nur weil der Akku wohl ein länger ohne Steckdose betrieben werden kann.
Hinzu kommt ein weitere Faktor. Die Tatsache das wirkliche Quantensprünge in letzte Zeit kaum vorhanden war. Wer in die letzten Jahren ein neuen Laptop gekauft hat, sieht auch in Bezug auf die technischen Möglichkeiten und bei normale Nutzung kaum ein Grund vorschnell ein neue Modell zu kaufen.
Meist reicht es vollkommen aus alle 6 bis 8 Jahren sich was neues zu zulegen.
Wozu soviel Geld ausgeben? Ich habe mir vor ein paar Wochen erst ein neues Notebook für unter 300 Euro gekauft . Die meisten Leute kaufen sich die preislich überdimensionierte Produkte nur, um selber damit „stylisch“ zu wirken. Da aber noch genug Leute auf das Geld achten (müssen) werden die preiswerteren Laptops noch solange gut im Markt bestehen, bis die Ultabooks auf dem Preisniveau angekommen sind, wie diese heute. Und dann sehen wir weiter …
Neben den genannten Punkten vermisse ich ein optisches Laufwerk. Wenn ich mal nicht daheim bin, würde ich abends gerne mal eine Serie oder einen Film auf DVD (nicht zwangsläufig Blu-Ray) einlegen. Auch ein älteres Spiel auf CD-Rom findet hin und wieder seinen Weg in meinen Laptop. Zwar breiten sich legale Streaming-Dienste hierzulande immer weiter aus, können jedoch in meinen Augen keinen vollwertigen Ersatz für all das was ich sehn will bieten.
Warum eine weniger elegante Kopie kaufen bei ähnlichem Preis (z.B. Asus). Das Ultrabookdesign muss eigenständiger werden.
Z.B. Sony ist beim Design besser unterwegs, aber dort stimmt das Leistungspaket nicht (Bildschirm, Lüfter, Touchpad).
Aber vielleicht ist der Markt für gut verarbeitete und kompakte Laptops nicht sonderlich groß (Preis?).
[…] PC-Markt enttäuscht die Erwartungen der Marktbeobachter ebenso wie die der Hersteller. Die Kunden würden sich jetzt zurückhalten, weil sie auf […]