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YotaPhone: E-Ink erobert das Smartphone

Adrian Bolz
Aktualisiert: 17. Februar 2025
von Adrian Bolz
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Die Firma Yota Devices, ein Ableger des gleichnamigen russischen Telekommunikationsunternehmens, plant mit dem YotaPhone LCD- und E-Ink-Display in einem Gerät zu vereinen. Während auf der Vorderseite des Android-Smartphones ein LCD mit einer 1280 x 720 Pixel-Auflösung seiner Arbeit nachgeht, sitzt auf der Rückseite ein E-Ink-Display mit 200 dpi. Beide Bildschirme sind 4,3-Zoll groß und können unabhängig voneinander angesteuert werden. Entwickler haben zudem die Möglichkeit, ihre Anwendungen über eine offene API an das E-Ink-Display anzupassen. Auch können die auf dem Display angezeigten Informationen – etwa Benachrichtigungen über neue SMS – dort verbleiben, ohne die Batterie zu beanspruchen. Diese wird, wie bei der E-Ink-Technologie üblich, nur belastet, wenn ein neuer Inhalt generiert wird.

Im Inneren des YotaPhones geht ein mit 1,5 GHz getakteter Dual-Core Snapdragon MSM 8960 von Qualcomm seiner Arbeit nach. Unterstützt wird er von achtbaren 2 GByte RAM und einem wahlweise 32 oder 64 GByte großen Flash-Speicher. Ein Steckplatz für Speicherkarten ist nicht vorgesehen. Das Smartphone soll neben LTE auch UMTS, GSM, WLAN und Bluetooth beherrschen. Als Betriebssystem ist derzeit die Android-Version 4.2 (Jelly Bean) vorgesehen. Eine 12-Megapixel-Kamera wird von einer Zweitkamera unterstützt, mit der sich Videotelefonate durchführen lassen. Bei einer Abmessung von 67 x 131 x 9,9 mm wiegt das Gerät 140 Gramm.

Gegenüber dem Wall-Street-Journal veranschlagte Yota-Chef Vladislav Martynov für das Smartphone einen Preis von rund 500 US-Dollar. Damit wäre das YotaPhone mit umgerechnet 385 Euro verhältnismäßig günstig. Die Markteinführung ist in Russland für das dritte, für den Rest der Welt für das vierte Quartal vorgesehen. Die offizielle Vorstellung soll auf dem Mobile World Congress Ende Februar 2013 in Barcelona erfolgen.

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Die Idee, beide Monitor-Technologien in einem Gerät anzubieten, erscheint zweifelsfrei interessant. Nennt der Hersteller auch die Ersparnis hinsichtlich der Batterielaufzeit als Vorteil, bis zu 50 Prozent könnten dank der Kombi eingespart werden, kämen mit dem neuen Gerät auch die Vorzüge eines E-Ink-Bildschirms zum Tragen. Auch bei Sonneneinstrahlung können die Inhalte problemlos wahrgenommen werden, zudem ist der Konsum via E-Ink-Display weniger ermüdend für die Augen, ein Argument, das ich aber nur bedingt teile. Sowohl auf Tablet als auch E-Reader kann ich ähnlich lange lesen, ohne große Unterschiede festzustellen.

E-Ink-Reader trifft Smartphone: Das YotaPhone

Der Energieverbrauch von E-Ink-Displays ist allerdings enorm gering. Mein E-Reader hält auch bei regelmäßiger Nutzung wochenlang ohne eine Aufladung durch. Doch, und das wäre dann auch mein Hauptkritikpunkt an dem neuen Smartphone, für den Lesegenuß taugt ein 4,3-Zoll-Monitor auf Dauer nur bedingt. Er ist schlichtweg zu klein. Und die Performance, die beispielsweise der Kindle beim Browsen liefert, erscheint mir im Vergleich zu einem LCD-Display als ungenügend. Die Alternative, weil sparsamere Nutzung des E-Ink-Displays, würde sich bei den Anwendern infolge dessen möglicherweise nicht durchsetzen.

Als spannend würde ich indes die Variante erachten, dass Tablets die neue Display-Kombi adaptieren. Dann stünde einem komfortablen und obendrein sparsamen Lesegenuss auf der einen und einem bunten Surferlebnis auf der anderen Seite nichts mehr im Wege.

(Bilder: Yota Devices)

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Adrian Bolz lebt und arbeitet als Online-Redakteur in Köln. Liebt neben den Weiten des Webs auch die Kultur – im weitesten Sinne. Adrian hat von 2012 bis 2013 für BASIC thinking geschrieben.
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