Sonstiges

MagicScroll für Chrome: Das ganze Web ist ein Buch

geschrieben von Adrian Bolz

Zugegeben, auch ich habe mitunter Probleme, längere Texte im Web bis zum erkenntnisreichen Ende zu lesen. Viel zu oft erregen eingebettete Inhalte meine Aufmerksamkeit und schwupps, lasse ich den soeben noch für wertig befundenen Artikel hinter mir und gleite weiter zum nächsten Informationshappen. Zappen durch das Web. Informationsgehalt: viel zu oft mangelhaft.

Blättern statt Scrollen

Ein Add-on für Googles Webbrowser Chrome könnte meine Konzentration jetzt zu kanalisieren helfen: MagicScroll. Die Erweiterung vermag die Ansicht einer Website in die eines E-Books zu verwandeln. Der Vorteil: Das zuweilen doch recht üppige Drumherum auf einer Homepage fällt bei dieser Optik, vermutlich sehr zum Ärger der Werbetreibenden, komplett weg. Zudem navigieren wir nicht mehr vertikal durch einen Artikel, sondern blättern seitenweise vor oder eben zurück, ganz so, wie es auch bei E-Books üblich ist. Richard Wallis, Chef-Entwickler von MagicScroll, nennt gegenüber thenextweb.com dann auch das klassische Scrollen auf Websites als Hauptgrund für die nachlassende Konzentration. „Das ständige Scrollen, auch wenn es ihrer Kontrolle unterliegt, unterbricht den Leserythmus.“

Alternativ zum Blättern können wir bei MagicScroll allerdings auch eine eingebundene und automatisierte Scrollfunktion verwenden und der Software je nach individueller Lesegeschwindigkeit den Textnachschub überlassen. Hierbei erscheint über einer vertikal verlaufenden Umbruchlinie neuer Text, während wir noch unterhalb der Linie den „alten“ lesen. Diese Funktion erscheint auf den ersten Blick zwar ein wenig ungewohnt, erweist sich bei korrekt eingestellter Lesegeschwindigkeit aber als äußerst bequem und alltagstauglich.


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Gleiches gilt für die Einstellungsoptionen (oben links): Problemlos können hier die Hintergrundfarbe und die Schriftgröße an die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben angepasst werden. Wem die Artikelansicht im Web dann doch lieber erscheint, kann diese durch Klick auf den Reload-Button (über Settings) problemlos wieder herbeiführen.

MagicScroll scheint übrigens nur auf Artikelebene tadellos zu funktionieren. Sind auf einer Landingpage mehrere Artikel abgebildet, weiß das Programm nicht recht, welchem es sich zu widmen hat und liest stattdessen nur Textfetzen aus. Dieser Sachverhalt ist aber wenig störend, da wir uns mit MagicScroll bestimmungsgemäß ja ohnehin längeren Textabschnitten und demnach Artikeln widmen.

Fazit: durchweg tauglich

Insgesamt halte ich MagicScroll für ein durchweg taugliches und komfortables Tool. Das Lesen von längeren Artikel erscheint wesentlich vereinfacht. Der Text rückt in den Fokus und lässt das zuweilen überladene Träger-Medium per Knopfdruck in den Hintergrund treten. Wer also mal wieder längere Textpassagen am Rechner lesen darf, dem sei MagicScroll als funktionales Werkzeug ans Herz gelegt. Bei in den Artikel eingebundenen Links muss man allerdings weiter die Finger still halten, denn diese erscheinen auch in der MagicScroll-Ansicht.

Bilder: Screenshot, Rainer Sturm/pixelio.de

Über den Autor

Adrian Bolz

Adrian Bolz lebt und arbeitet als Online-Redakteur in Köln. Liebt neben den Weiten des Webs auch die Kultur – im weitesten Sinne. Adrian hat von 2012 bis 2013 für BASIC thinking geschrieben.

4 Kommentare

  • Na das werd ich doch mal bei längeren Zeit Artikeln ausprobieren..
    Dieser hier ist etwas zu kurz dafür.
    Für Tablets wäre das gleiche vermutlich auch ganz praktisch.

  • @M:
    nichts weiter als ein copycat.
    Reader für ios/android und windows 8/ windows phone 8
    gibt schon genug.

  • Und wieder einmal war Opera mit CleanPages einen Schritt voraus. Zudem lässt sich aus dieser Ansicht auch direkt auf A4 optimiert drucken.
    Genau wie Firefox Sync auch nur eine Nachahmung des schon viel länger existenten Opera Link war.
    Auch das Layout, welches jetzt alle Browser haben (Dropdownmenü oben Links, die Tableiste direkt am oberen Bildschirmrand) gabs lange vorher schon bei Opera.

  • Oh, Opera-Fanboys bekommen wohl nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. Also: Voll toll, dass Opera hier die Vorreiter Rolle einnimmt. Aber gut, dass komfortable und sinnige Entwicklungen Einzug in den Rest der Welt finden 😉