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Samsung Galaxy Express im Hands-on – Koreanischer LTE-Einheitsbrei

Hayo Lücke
Aktualisiert: 10. April 2013
von Hayo Lücke
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Samsung Galaxy Express

Wenn ihr euch das Foto hier oben anschaut, könntet ihr mir auf Anhieb sagen, um was für ein Modell es sich aus dem Hause Samsung handelt? Ich habe ja tagein, tagaus mit Smartphones zu tun und als ich das Telefon aus seiner Verpackung befreit habe, war ich – offen gesprochen – erst einmal ein wenig enttäuscht. An die wenig beeindruckende Plastik-Ummantelung hat man sich bei Samsung-Telefonen inzwischen ja schon fast gewöhnt. Aber das Galaxy Express, das ich euch heute vorstellen möchte, könnte auf den ersten Blick genauso das Galaxy S III Mini oder das Galaxy Ace II sein. Um es mal auf den Punkt zu bringen: ich würde mir wünschen, dass der südkoreanische Elektronikkonzern langsam mal ein bisschen mehr Mut in Sachen Design zeigt.

Durchschnittliche Performance

Doch zurück zu den Fakten: das Galaxy Express wird von Samsung als typisches Mittelklasse-Telefon am Markt platziert. Im Online-Handel kostet es aktuell rund 350 Euro, was schon darauf schließen lässt, dass an der einen oder anderen Stelle der Rotstift angesetzt wurde. Ein Beispiel ist in diesem Zusammenhang das verbaute Super AMOLED Plus-Display. Es misst zwar 4,5 Zoll, bietet aber nur eine Auflösung von 800 x 480 Pixeln.

Das ist für Otto-Normal-Nutzer zweifelsohne ausreichend, wer aber schon mal ein iPhone 5 oder auch ein HTC One in den Händen halten durfte, wird die Unterschiede sofort bemerken. Dennoch: Farben und Kontraste sind stark, die Leuchtkraft hätte etwas üppiger ausfallen können. Leichte Abstriche müssen auch beim integrierten Prozessor gemacht werden. Hier wurde „nur“ ein Modell mit 1,2 Gigahertz in einer Dual-Core-Variante verbaut – flankiert durch 1 Gigabyte Arbeitsspeicher.

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Samsung Galaxy Express

Mäßige Kamera

Mit an Bord sind darüber hinaus zwei Kameras. Auf der Vorderseite hat Samsung eine 1,3-Megapixel-Cam integriert, die für Videotelefonate genutzt werden kann. Auf der Rückseite wurde eine 5-Megapixel-Linse verbaut und auch hier ist zu spüren, dass gespart wurde. Bei schlechten Lichtverhältnissen macht es nämlich wenig Spaß, die Kamera zu benutzen. Schlicht und ergreifend weil Bilder schlecht belichtet werden und einfach unscharfe Ergebnisse liefern.

Nicht schön! Anders sieht es bei Tageslicht aus. Dank Auto- und Touch-Fokus gelingen ordentliche Schnappschüsse. Ein Bildrauschen ist aber bei genauerer Betrachtung nicht zu übersehen. Wer Videos aufnehmen möchte, kann auf HD-Qualität (720p) zählen, muss aber auf Full HD (1.080p) verzichten. Kleine Randbemerkung: die Kameralinse ragt leicht aus dem Gehäuse heraus, wodurch das Schutzglas unter Umständen schnell zerkratzt. Schutzhülle empfehlenswert.

Samsung Galaxy Express

Durch das Menü des Android-4.1-Smartphones mit Samsung TouchWiz-Oberfläche wird größtenteils über das Display navigiert. Ergänzend stehen zwei Sensor-Tasten und eine physische (schmale und leider nicht beleuchtete) Home-Taste zur Verfügung. Der Bildschirm reagiert ordentlich, aber nicht so flüssig wie bei Highend-Smartphones. Zum Beispiel sind kleine Ruckler unübersehbar, wenn durch das Menü der Einstellungen navigiert wird. Ebenso kann es bei grafisch anspruchsvolleren Spielen schon mal haken. Störend ist das aber in der Regel nicht.

Samsung Galaxy Express

Schnörkellose Verarbeitung

Erfreulich ist, dass das Telefon trotz Abmessungen von 132 x 69 x 9 Millimetern und einer glatten Akkuabdeckung auf der Rückseite ordentlich in der Hand liegt. Auch, weil es nur 138 Gramm auf die Waage bringt. Gleichwohl ist es teilweise schwierig, im Hochformat mit dem Daumen die oberen Ecken des Displays komplikationslos zu erreichen. Umgreifen ist immer mal wieder erforderlich; oder eine Nutzung im Querformat. Egal wie man das Telefon hält, eine virtuelle QWERTZ-Tastatur ist immer nutzbar, sei es über Whatsapp, im SMS-Modus oder beim Verfassen einer E-Mail.

Samsung Galaxy Express

Samsung Galaxy Express

LTE als Highlight

Ein hübscher Design-Effekt ist der Silberstreif, der das komplette Gerät umrundet. Dadurch vermittelt das Telefon trotz Polycarbonat-Hülle einen einigermaßen eleganten Eindruck. Seine Stärken spielt das Galaxy Express aber an anderer Stelle aus: bei den integrierten Antennen und Schnittstellen.

Unterstützt werden hier nicht nur NFC, Bluetooth 4.0 und WLAN (2,4 Ghz und 5 Ghz a/b/g/n), sondern auch schnelles, mobiles Internetsurfen per LTE mit bis zu 100 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upload. Das ist in dieser Preisklasse nicht üblich und ein echtes Highlight. In klassischen UMTS-Netzen stehen per HSDPA zudem bis zu 42 Mbit/s zur Verfügung.

Samsung Galaxy Express

Telefon mit reichlich Energiehunger

Enttäuschend und für mich nach einigen Tagen Nutzung nicht so recht nachvollziehbar: das Galaxy Express ist ein echter Energiefresser. Obwohl ich den ab Werk nicht eingeschalteten Helligkeitssensor aktiviert habe, das Telefon nicht alle 30 Minuten zum Checken von Status-Updates meiner Freunde bei Facebook und Twitter nutze und auch vermeide, den GPS-Empfänger allzu häufig zu strapazieren, gelingt es mir bisher nicht, mit einer Akkuladung länger als 24 Stunden auszukommen. Spätestens dann muss das Smartphone an die Steckdose.

Express steht hier also nicht nur für die Übertragungsgeschwindigkeit in Mobilfunknetzen, sondern auch die Entladung des wechselbaren 2.000-mAh-Akkus. Wenn ihr Tipps habt, was ich noch tun könnte, um den Stromhunger des Telefons zu stillen, immer her damit…

Samsung Galaxy Express

Für Multimedia-Freunde unter euch sicherlich auch interessant: Der Speicher des Galaxy Express ist per MicroSD Karte erweiterbar – um bis zu 32 Gigabyte. Und das ist durchaus sinnvoll, denn die Kapazität ist zwar mit 8 Gigabyte recht ordentlich aufgestellt, von diesen sind aber nur 4 Gigabyte frei verfügbar. Und das ist spätestens dann etwas wenig, wenn viele Fotos und Videos in hoher Auflösung aufgenommen oder Musikdateien gespeichert werden. Apropos Musik: Für die Audio-Unterhaltung steht neben einem MP3-Player auch ein UKW-Radio zur Verfügung.

Fazit: Zu viel Mittelmaß macht keinen Spaß

Was bleibt? Ein für meinen Geschmack (noch) zu teures Telefon. Auch wenn die vielen Schnittstellen überzeugen können, liefert mir das Galaxy Express unter dem Strich zu viel Mittelmaß. Geringe Display-Auflösung, schwache Kamera, nicht überzeugender Akku… um nur drei Beispiele zu nennen. Da kann ich mich zum Beispiel für das Galaxy S III Mini oder das HTC One S mehr begeistern.

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Hayo Lücke hat von 2009 bis 2014 insgesamt fünf Jahre lang für BASIC thinking geschrieben und dabei über 300 Artikel beigesteuert.
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