Tastaturen sind in den letzten Jahren immer leiser, schmaler oder zu Design-Objekten geworden. Die Apple-Tastaturen gehören zu den beliebtesten (und trendigsten) ihrer Art überhaupt und wurden von den „Lifehacker“-Lesern erst kürzlich auf den Spitzenplatz gewählt. Doch bereits auf Rang zwei fand sich ein Keyboard, das scheinbar hinter der Technik zurückgeblieben ist: die mechanischen Tastaturen der Marke „Das Keyboard“ sammelten ein Viertel der Stimmen und erreichten nur 2 Prozent weniger Zuspruch als die stylishen Apple-Keyboards.
Im Hardcore-Einsatz von Programmierern und Gamern
Tatsächlich erleben mechanische Keyboards offenbar ein Comeback. Warum – darüber lässt sich nur spekulieren. Jedoch legen mehr und mehr Menschen offensichtlich wieder Wert auf ein haptisches und akustisches Feedback beim Tastendruck. Vor allem in Einsatzbereichen, wo die Tastatur dauerhaft beansprucht wird, geht es wohl bevorzugt wieder zurück zur Mechanik – etwa bei Programmierern oder Gamern.
„Das Keyboard“ entstand aber eigentlich aus einer Laune. 2005 wollte der selbsternannte Übergeek Daniel Guermeur ausprobieren, welche Auswirkungen eine Tastatur ohne Aufdruck auf seine Tippgeschwindigkeit und -genauigkeit haben würde. Zu seiner Überraschung, und der seiner Tester, verdoppelte sich seine Geschwindigkeit nach wenigen Wochen. Die Idee, neue, mechanische Keyboards herzustellen, war geboren und wenige Monate später kam das nackte Keyboard auf den Markt – und war ein voller Erfolg. Seitdem hat „Das Keyboard“ mehrere verschiedene Tastaturmodelle herausgebracht, ohne Beschriftung, mit Beschriftung, aber immer mit einem deutlichen Klack beim Drücken.
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Das eigene Wunschkeyboard
Ähnliche Ziele verfolgt auch Jeff Atwood, der Gründer von Stack Overflow, der QA-Seite für Programmierer. Er hatte verschiedene mechanische Tastaturen im Einsatz. Dennoch fiel sein Urteil vernichtend aus:
Ich war nie zufrieden mit ihnen: keine Hintergrundbeleuchtung, hässlich, schreckliches Design, oder wesentliche Funktionen fehlten.
Deshalb wollte er ein eigenes Keyboard entwickeln, das nicht nur seinen, sondern auch den Ansprüchen anderer genügt – und es führt die Zielgruppe schon im Namen: CODE. Eine mechanische Tastatur, mit Hintergrundbeleuchtung. Die Tasten sind leicht austauschbar, sodass schnell und einfach zwischen verschiedenen Layouts gewechselt werden kann. Mit DIP-Schaltern werden Layoutänderungen direkt an der Tastatur umgestellt. Und CODE ist mit und ohne Zahlenpad erhältlich, für alle, denen das Zahlenpad nur den Weg zur Maus verlängert.
Mechanisch heißt nicht günstig
Logitech, Razer, Corsair und nahezu alle anderen Hersteller von Tastaturen haben mittlerweile mechanische Versionen im Angebot. Doch auch preislich wird klar, dass sich diese Keyboards nicht an alle richten: Unter 100 Euro ist da nichts zu machen. Wie viel davon letztlich Lifestyle oder sogar pseudo-religiöser Glaube ist, soll letztlich jedem selbst überlassen sein. Denn auch über Tastaturen kann man ausgedehnte Diskussionen führen. Man braucht nur mal einen Blick in die Foren von geekhack.org zu werfen, wo Tastaturbegeisterte das Für und Wider von ungefähr jedem aktuellen Keyboard besprechen, von den Switches der Tasten bis hin zur Frage ‚“USB- oder PS/2-Anschluss?“
In Tests schließen mechanische Keyboards jedenfalls häufig recht gut ab, so auch wieder vor zwei Wochen bei den Kollegen von der „PC Games“. Allerdings deren Urteil unmissverständlich: „Eine klare Kaufempfehlung pro mechanische Tastatur können wir nicht geben. Für die allermeisten Gamer reicht eine gute Rubberdome-Tastatur völlig aus.“ Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wer seine Tastatur viel benutzt, egal ob zum Programmieren, Schreiben oder auch zum Gamen, weiß das deutliche Feedback in Akustik und Haptik zu schätzen. Aber vielleicht ist es wirklich nur eine Glaubenssache…
Bild: Skley / Flickr (CC BY-ND 2.0)
Ähm was ist eigentlich mit „mechanischen Keyboards“ gemeint?
Die stinknormalen von früher?
„Seitdem hat “Das Keyboard” mehrere verschiedene Tastaturmodelle herausgebracht, […] aber immer mit einem deutlichen Klack beim Drücken.“
Stimmt so nicht, ich tippe hier auf einem das keyboard mit Cherry MX browns, das hat keinen Klack 🙂
@Troll
Mechanische Keyboards haben unter jeder Taste einen mechanischen Taster – nicht so wie die Rubberdome Keyboards einfach zwei Kontaktflächen, die mit einer Kohleschicht dann leitend verbunden werden.
Zum Artikel noch: Irgendwie vermisse ich das ErgoDox, ein OpenSource Mechanisches Keyboard, bei massdrop läuft grad wieder ne Sammelbestellung falls sich noch wer eins bauen will.
>Unter 100 Euro ist da nichts zu machen
Bei Ebay gibt es IBM Model M Tastaturen den Großahn aller mechanischen Tastaturen.
Ich war gerade auch irritiert, dass hier über mechanische Tastaturen geschrieben wird. Ich als Maschinenbauingenieur würde nämlich alle Tastaturen so bezeichnen, bei denen sich die Tasten bewegen. Wie der Kontakt dann letztlich zustande kommt, ist ja eigentlich dann ein anderes Element. Für mich wären erst Tastaturen keine mechanischen mehr, bei denen sich gar nichts mehr bewegt, wie z.B. bei einer virtuellen iPad Tastatur. Das ist ein schönes Thema über das sich Ingenieure lange unterhalten können, wo fängt Mechanik an und wo hört sie auf…
So ein Foto von dem über das hier geschrieben wird wäre nicht schlecht.
„mechanisch“ ist wirklich missverständlich, „federgestützt“ bzw. „linearer Druckpunkt“ wäre eigentich passender, da der Widerstand beim Taste drücken durch eine darunter liegende Feder erbracht wird.
Ich gehöre zu denjenigen, die auch von einer superflachen auf eine mechanische Tastatur zurückgewechselt sind. Ich finde es vor allem beim schreiben viel angenehmer. Und gefühlt schneller bin ich auch.
… eine Rückkehr zu mechanischen Tasten würde mich nicht wundern, denn sie machen den Rhytmus des individuellen Schreibens hörbar und damit sinnlich 😉 Aus dem gleichen Grund wird es auch das leise Elektromobil sehr schwer haben, sich überhaupt durchzusetzen.
Ich hatte auch lange eine „moderne“/trendige Tastatur, bin aber vor einiger Zeit wieder auf die mechanische umgestiegen. Die Geräusche gehören irgendwie dazu, geben sozusagen den Takt für die Arbeit vor und machen einen (da muss ich mich meinen Vorrednern anschließen) selbst gefühlt schneller!
Mechanische Tastaturen sind mit Abstand die zuverlässigsten Tastaturen. Ein Gamer kann darauf nicht verzichten. Die Lebensdauer wird mit 50-60Mio Tastenschläge angegeben. Da kann eine normale Rubberdom Tastatur nicht mithalten. Ich nutze die Cherry MX. 3.0 (ca. 60Euro) seit einigen Jahren und bin damit mehr als zufrieden.
Das stimmt so nicht , einige sehr erefolgreiche koreanische Profi-Vollzeitspieler benutzen zum Beispiel die QSENN SEM-DT35, das ist eine schlichte Rubberdome-Tastatur ohne Schnickschnack. Mechanische Tastaturen sind wenn man ehrlich mit sich ist eine reine Luxusanschaffung für Leute die gerne hochwertige und langlebige Produkte benutzen die auch mal ein halbes bis ganzes Leben lang halten.
Also ich setze auch auf mechanische Tastaturen, die sind einfach total robust, Außerdem geht doch nichts über das klackern von guten Cherry Switches 😉
Die längere Lebensdauer, ein spür- und hörbares Feedback beim Tastendruck und allgemein eine robustere Verarbeitung haben mechanische Tastaturen in den letzten Jahren wieder beliebter gemacht. Ich selbst habe auch seit ca. 2 Jahren eine und möchte nicht mehr tauschen 🙂
Wunderschön wie im Titelbild dieses Blogbeitrages die im Spritzguss-Verfahren verschmolzene Tastenbeschriftung zur Geltung kommt. Da geht dem Kenner das Herz auf!
Ich bin Webdesigner und daher code und schreibe ich sehr viel. Vor einem Jahr hat mir ein Arbeitskollege die Razer Chroma empfohlen, dabei mir immer Tastenkappen abgefallen sind und der Buchstabenaufdruck auch mit der Zeit langsam vom intensiven nutzen verschwand. Ich bin dann auf die Chroma umgestiegen und bin bis heute super zufrieden. Die Haltbarkeit ist schließlich bei den meisten, wie bei mir auch der Kaufgrund einer mechanischen Tastatur.