Die Bitcoin-Rally findet kein Ende. Seit Jahresbeginn ist die digitale Währung von etwas über 10 auf mittlerweile über 500 Euro gestiegen. Alleine seit Oktober hat sich der Wert verfünffacht. Warum der Kurs so rapide explodiert, versteht dabei niemand so richtig. Zumindest scheint es wenige Gründe zu geben, die den Anstieg rechtfertigen. Gründe gegen den Erfolg der Währung gibt es jedoch viele.
Unaufhaltsamer Anstieg
Seit Februar berichten wir regelmäßig über die Entwicklungen beim Bitcoin. Anfang April waren alle Bitcoins zusammen bereits eine Milliarde Euro wert – und überall sprach man bereits von einer Blase, die kurz vor dem Platzen steht. Weit gefehlt: Aktuell sind die Bitcoins bereits 6 Milliarden Euro wert. Allein Montagabend hat der Wert für einen einzigen Bitcoin zwischen 480 und 550 geschwankt.
Wichtig für die Preisentwicklung einer Währung ist natürlich immer auch die Frage, ob sie überhaupt in ausreichendem Maße gehandelt wird. Im Moment ist das beim Bitcoin der Fall, denn mit knapp 80.000 Transaktionen pro Tag ist der Handel so rege wie noch nie zuvor.
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China als Wachstumstreiber
Als Anfang Oktober Silk Road vom FBI geschlossen wurde, läutete so mancher den Anfang vom Ende des Bitcoins ein. Innerhalb kürzester Zeit brach der Wert um ein Fünftel ein, ganz so als ob es ohne Drogen keine sinnvolle Möglichkeit mehr gibt, die Bitcoins einzusetzen.
Ein bisschen was ist an dieser These auch durchaus dran, denn die Einsatzmöglichkeiten sind nach wie vor begrenzt. Verhältnismäßig wenige Geschäfte akzeptieren die Währung, Ausnahmen wie WordPress oder Reddit konnten daran bislang wenig ändern.
Nun gibt der chinesische Internetriese Baidu dem Bitcoin neuen Rückenwind. Kurz nach der Schließung von Silk Road kündigte man dort nämlich an, ab sofort Zahlungen in der Währung zu akzeptieren. Es ist anzunehmen, dass man dabei die stillschweigende Zustimmung der Behörden im Rücken hat. Sicher ist, dass die Internetwährung in China mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Sogar einige Händler auf dem Tiananmen Square akzeptieren angeblich schon das digitale Zahlungsmittel.
Die ökonomische Vernunft spricht dagegen
Wie man es dreht und wendet, der Wertanstieg ist schwindelerregend. Zu Recht ist Skepsis darüber angebracht, ob es noch weiter nach oben geht und ob der Anstieg auch nachhaltig ist. Gerade viele Ökonomen sehen eher Gefahren.
Denn: Zunächst einmal fehlt es dem Bitcoin an „innerem Wert„. Es gibt keine garantierte Nachfrage durch Regierungen, wie sie beispielsweise durch die Zahlung von Steuern gegeben ist. Auch die Datenlage ist schwer nachvollziehbar, denn es ist im Unterschied zu Geldströmen in anderen Währungen völlig unklar, wozu die Bitcoins verwendet werden – wird etwas gekauft, wird nur spekuliert? Bei anderen Währungen hat man hier zumindest verlässliche Anhaltspunkte.
Hinzu kommt, dass die großen Wertschwankungen ohnehin keine verlässliche Kalkulationsgrundlage für Händler erlauben. Nicht zuletzt gibt es jetzt schon die ersten Konkurrenzwährungen. Mehr oder weniger auf der Basis der Bitcoin-Software bieten Litecoin, PPCoin und Namecoin ihre Dienste an.
Prognose: spekulativ
Meine Prognose war immer, dass der Bitcoin nur dann Erfolg haben wird, wenn er genug Vertrauen verbuchen und man ihn wirklich für irgendetwas einsetzen kann. Beides ist weiterhin sehr relativ. Vor diesem Hintergrund ist mir persönlich die Entwicklung jedenfalls zu rasant.
Immerhin kann man mittlerweile sehr einfach einen Bitcoin erwerben, wenngleich die Abwicklung einer Transaktion, beispielsweise über Bitcoin.de, mehrere Tage in Anspruch nimmt.
Bild: Antanacoins / Flickr (CC BY-SA 2.0); Blockchain