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MasterCard-Pilotprojekt: Standorterfassung per App gegen Kreditkarten-Missbrauch im Ausland

Jürgen Kroder
Aktualisiert: 27. Februar 2014
von Jürgen Kroder
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Kreditkarten-Missbrauch ist ein Thema, mit dem nicht zu spaßen ist. MasterCard will Betrügern nun mit einer neuen Methode das Handwerk legen, die allerdings allerlei Datenschutzfragen aufwirft.

master-card-seelenfrieden

Gute Idee…

So hat der Zahlungsdienstleister mit dem Technologieanbieter Syniverse eine Kooperation geschlossen, um das Bezahlen per Kreditkarte im Ausland sicherer zu machen. Aktuell befindet sich das Projekt in der Pilotphase. Voraussetzung ist die Installation einer speziellen App, die beim Kaufprozess mittels Standortbestimmung prüft, ob sich Smartphone und Kreditkartenbesitzer am gleichen Ort befinden. Einem typischen Betrugsszenario, bei dem mit gestohlenen Karten in fremden Städten oder im Ausland geshoppt wird, könnte so der Riegel vorgeschoben werden.

Grundsätzlich ja eine gute Idee, wie ich finde. Ein Problem bei Sache ist aber: Wenn ich mich im Ausland befinde, schalte ich mein Handy in den Flugmodus, um jede Art der Datenübertragung zu unterbinden. (Roaming-Gebühren? Ohne mich.) MasterCard und Syniverse sind sich dieses Problems aber bewusst und arbeiten an einer Lösung: Man möchte günstige Prepaid-Pakete anbieten, um das (noch?) als Opt-in offerierte Sicherheitsmerkmal attraktiv zu machen.

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…mit Nebenwirkungen

Dahinter steckt allerdings mehr als nur der reine Sicherheitsgedanke. Natürlich versprechen sich die Partner höhere Umsätze. Und man hofft darauf, die erfassten Daten an Mobilfunk-Anbieter und andere Unternehmen gewinnbringend vermarkten zu können. Denn wenn Marketer wissen, wo sich ein potentieller Kunde aufhält, kann man ihm spezielle Angebote unterbreiten. Ein Ansatz, der laut Syniverse 44 Milliarden Dollar Wert ist. Und mit deutschem Datenschutzrecht wohl kaum vereinbar wäre.

Kampf gegen Kreditkartenbetrug und mehr Sicherheit – diese Idee klingt gut. Zumindest auf den ersten Blick. Je mehr ich aber darüber nachdenke, desto gruseliger wird der Gedanke für mich. Will ich wirklich, dass meine Kreditkarten-Abläufe von einer App erfasst und die Daten zusätzlich durch die Welt geschickt werden? Will ich tatsächlich Angebote, die aus meinem Bewegungsmuster und Kaufverhalten resultieren und so noch gläserner werden, als ich eh schon bin? Ich glaube, ihr kennt die Antwort.

Grafik: MasterCard / Flickr

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vonJürgen Kroder
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Jürgen bezeichnet sich als Blogger, Gamer, Tech-Nerd, Autor, Hobby-Fotograf, Medien-Junkie, Kreativer und Mensch. Er hat seine unzähligen Hobbies zum Beruf gemacht. Und seinen Beruf zum Hobby. Obwohl er in Mainz wohnt, isst er weiterhin gerne die Maultaschen aus seiner Heimat.
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