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TECH

Nach Streit um App-Löschungen: Marihuana-Startups wollen Apple vom Kiffen überzeugen

Felix
Aktualisiert: 30. Januar 2015
von Felix
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Marihuana ist mittlerweile in zahlreichen US-Bundesstaaten legal, meist nur für medizinische Zwecke. Das Konzept hat, zumindest monetär gesehen, großen Erfolg. Die Branche boomt und immer mehr Firmen kommen mit immer neuen Angeboten auf den Markt. Leicht gemacht wird den Unternehmen dies aber meist nicht, denn oft bekommen sie Druck von außen zu spüren. Allen voran steht da Apple, das einschlägige Apps oft ohne nähere Begründung aus seinem Store entfernt oder gar nicht erst zulässt. Für Startups ist das mitunter ein Desaster und wenn es nach ihnen geht, dann sollte Apple ganz schnell seine Regularien überarbeiten.

Legal, aber…

In Deutschland ist man noch Lichtjahre von amerikanischen Verhältnissen entfernt. Dort kämpfen aber seit Anbeginn der US-Legalisierungswelle Firmen im Cannabis-Umfeld mit großen Problemen. Über die Verweigerung von Banken, Cannabis-Apotheken ein Bankkonto zu gewähren, haben wir schon berichtet. Das Grundproblem war hier, dass die Medizin nicht in allen Bundesstaaten legal ist und sich Banken vor Konsequenzen fürchten, wenn sie Shop-Besitzern ein Firmenkonto eröffnen.

Trotz dieser Schwierigkeiten wächst der Cannabis-Markt und bahnt nun auch zunehmend seinen Weg in die Tech-Branche. Unzählige Firmen sprießen mittlerweile aus dem (US-)Boden. Neben einer mittlerweile riesigen THC-Food-Industrie sind das insbesondere Firmen, die irgendeine Art von Marihuana-App herausbringen.

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Da ist beispielsweise Weedmaps, die Umkreissuche für Cannabis-Apotheken, Nestdrop, der Delivery-Service für Alkohol und Marihuana, oder MassRoots, das Facebook für Kiffer. Diesen Apps gemein ist allerdings, dass sie sich immer wieder mit Apple darüber auseinandersetzen müssen, ob sie im App Store sein dürfen oder nicht.

Apple und die Moral

Man kann nicht gerade behaupten, dass sich Apple komplett gegenüber Cannabis-Apps verweigert. Bei einer kurzen Suche findet man sofort dutzende Apps. Der Anschein trügt aber offenbar, denn momentan scheint die Frage der Store-Präsenz eher eine Glückssache zu sein. Zahlreiche Startups berichten in diesem Kontext von regelmäßigen Problemen mit Apple, wenn dort beschlossen wird, eine App plötzlich zu entfernen.

Apple verweist dabei auf seine Guidelines. Apps müssen nach Apples Ansicht überall den entsprechenden Rechtsvorschriften entsprechen. Offenbar ist hier aber viel Spielraum für Willkür seitens des Unternehmens.

Erst jüngst erlitt auch MassRoots dieses Schicksal und wurde aus dem Store entfernt. Das Unternehmen ging daraufhin mit einer Petition in die Offensive. Die Forderung: Apple soll doch bitte seine Cannabis-Politik überdenken. Ob das gelingt ist äußerst fraglich.

Politischer Handlungsbedarf

Einigen Medienberichten zufolge sieht es aktuell eher so aus, als ob das Pendel in eine andere Richtung ausschlägt und statt Lockerung immer mehr Social-Media-Unternehmen zu strikten Cannabis-Policies übergehen. Neben Facebook soll auch Instagram bald eine härtere Gangart einschlagen.

Von Seiten der Unternehmen ist diese Haltung mitunter verständlich. Im US-Bundesstaat Arizona reicht beispielsweise schon ein Foto mit Joint in der Hand für eine Geld- oder Gefängnisstrafe aus. Als Social-Media-Plattform möchte man sich aus solcherlei Problemen wohl lieber raushalten. Neben einer entsprechenden Firmenpolitik braucht es also auch noch gesetzliche Anpassungen und Klarheit.

In Deutschland ist man von diesen Problemen ohnehin noch weit entfernt. Nachdem das medizinische Kiffen nun mehrheitlich in den USA erlaubt ist, könnte man zumindest vermuten, dass sich hierzulande langfristig etwas tut. Offensichtlich ist aber jetzt schon, dass die US-Firmen rund ums Marihuana zu diesem Zeitpunkt mal wieder längst davongezogen sind.

Bild: Dominik Matus / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

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Internetabhängiger der ersten Generation, begeistert sich für Netzpolitik, Medien, Wirtschaft und für alles, was er sonst so findet. Außerdem ist er ein notorisches Spielkind und hält seine Freunde in der „echten Welt“ für unverzichtbar.
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