Testbericht Wirtschaft

Im Test: Automatische und fernsteuerbare Heizungssteuerung mit Evohome

geschrieben von Tobias Gillen

Automatische Heizungssteuerung, auch wenn ich unterwegs bin. Das klingt für mich nach einem Plan. Ich mag die Vorstellung, dass etwas für mich arbeitet, während ich mich nicht aktiv damit beschäftigen muss – zum Beispiel eben die Heizung. Deswegen haben wir die Thermostate und Heizungssteuerung von Honeywells Evohome getestet.

Geliefert wurden vier Thermostate, die ich an meine Heizungen montieren muss, eine zentrale Bedieneinheit mit Touch-Display, über die ich am Ende die Thermostate steuern können soll und ein Gateway, das an meine Fritzbox muss und über das ich auch von unterwegs aus per App die Heizung steuern kann.

Bevor es losgeht, heißt es erst einmal die Bedienungsanleitung lesen und vor allem verstehen. Das ist gar nicht so einfach, denn ich empfinde sie trotz bunter Bildchen als mangelhaft. Entsprechend mache ich mich auf Arbeit gefasst – und die wird es auch. Alles in allem soll ich für die Installation und funktionierende Inbetriebnahme satte dreieinhalb Stunden brauchen. Aber dazu später mehr.


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Zunächst müssen nun die Thermostate an meine Heizkörper angebracht werden. Alte abschrauben, neue Thermostate mit etwas Geduld dranschrauben. Das dauer schon mal ein bisschen. Ich habe die vier Test-Thermostate in Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer angebracht, weil ich mich da – logischerweise – die meiste Zeit aufhalte.

Nun müssen die Thermostate mit der zentralen Bedieneinheit verbunden werden, was sehr einfach funktioniert und flott geht. Die Einrichtung der Bedieneinheit ist dann wieder das, was dauert. Bis ich verstanden habe, welche Knöpfe ich drücken muss, vergehen einige Minuten – und die Bedienungsanleitung ist mir keine große Hilfe. Schlussendlich habe ich es dann aber doch geschafft. Und die Bedieneinheit sieht bei mir in etwa so aus.

Man sieht seine einzelnen Räume, die aktuelle Temperatur sowie die gewünschte Temperatur. Zudem kann man verschiedene Aktionen ausführen, etwa die Heizung auf „abwesend“ stellen oder im Falle eines Urlaubs gleich ganz auszuschalten. Auch ein Zeitplan ist einstellbar, nach dem jeder Raum individuell nach einem bestimmten Muster geschaltet wird. Das ist ziemlich cool, aber nicht schön einzustellen auf dem Touchdisplay der Bedieneinheit. Besser geht das mit dem Smartphone.

Aber dafür muss erst einmal eine Verbindung vom Smartphone zur Bedieneinheit hergestellt werden. Das funktioniert über ein Extramodul, das Gateway, das ich an die Fritzbox anschließen und mit der Bedieneinheit verbinden muss. Die Bedieneinheit kann ich dann überall aufstellen – oder sogar mit aufs Sofa nehmen (solange der Akku reicht).

Ist das geschafft, kann ich über die „Comfort“-App von Honeywell einen Account erstellen und mich mit der Bedieneinheit verbinden. Die Steuerung hier ist wunderbar einfach und funktioniert einwandfrei. Inzwischen sind zwar dreieinhalb Stunden vergangen – aber immerhin funktioniert jetzt alles.

Über den Zeitplan kann ich genau einstellen, dass ich morgens um 6 Uhr das Badezimmer geheizt haben möchte, weil ich es beim Duschen schön warm mag. Um 6:30 Uhr sollte die Küche geheizt werden, weil ich dann dort frühstücke. Um 7:30 Uhr sollte sich das System runterfahren und erst gegen 16 Uhr wieder anspringen, kurz bevor ich nach Hause komme – so der Plan.

Die ersten Tage funktioniert das überhaupt nicht. Aber mit der Zeit gewöhnt sich das System an meine Umgebung, meinen Ablauf. Immer zuverlässiger höre ich das (wirklich sehr) leise Rattern der Thermostate, wenn sie sich umstellen, über die Displays auf jedem Thermostat kann ich nachvollziehen, dass die Umstellungen immer genauer werden. Meiner Recherche zufolge liegt das daran, dass sich das System erst einmal anschauen muss, wie lange es braucht, um einen Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Inzwischen funktioniert es einwandfrei und ich bin ziemlich glücklich damit. Bei meiner letzten Berlin-Reise habe ich die Heizung aus dem ICE heraus ausgeschaltet, weil ich es zuhause vergessen hatte. Auf der Rückreise habe ich es am Kölner Hauptbahnhof wieder eingeschaltet – und hatte es schön warm, als ich nach Hause kam.

Fazit: Nice-to-have für teuren Preis

Was ist also das Fazit des Tests? Ich bin nach anfänglichem Unmut sehr zufrieden geworden mit dem Evohome-Set. Der Preis von über 400 Euro rechtfertigt für mich aber eine Anschaffung nicht, dafür nutze ich es dann doch zu wenig, aber das ist sicher Gewöhnungssache. Es ist nice-to-have, aber nicht zwingend. Aber wer ein solches System sucht und etwas Geduld für die Einrichtung mitbringt, ist hiermit sicherlich sehr gut beraten.

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

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