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Arbeiten in der Cloud: Welches Ökosystem nutzen digitale Nomaden?

Ökosysteme digitale Nomaden
geschrieben von Gastautor

Eine der grundlegendsten Eigenschaften des digitalen Nomaden ist es, dass er von überall arbeiten kann. Für mich heißt das folgendes: Erstens muss man in der Lage sein, seine wichtigsten Werkezeuge und Arbeitsutensilien dabei zu haben und zweitens benötigt man Zugriff auf seine Daten. Ein Überblick über die Ökosysteme.

Wie ich schon beschrieben habe, verwischt diese Abgrenzung zwischen Digitale Nomaden und normal beschäftigten Menschen immer weiter. Die meisten, die heute primär am Schreibtisch arbeiten, haben auch Zugriff auf die E-Mails von Ihrem Smartphone.Mittlerweile hört man immer öfter, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern ermöglichen, vom Home-Office aus zu arbeiten. In so einem Moment ist man, ob man will oder nicht, quasi schon ein halber digitaler Nomade. Natürlich haben die Unternehmen dann eigene, „private“ Cloud-Lösungen, damit die Mitarbeiter auch von Zuhause aus produktiv arbeiten können. Dafür haben sie natürlich auch eigene IT-Abteilungen, die dafür verantwortlich sind, dass das ganze rund läuft.

Wenn man jetzt auf sich alleine gestellt ist, hat man diesen Luxus nicht und muss eigenständig eine Lösung finden. Jetzt gibt es einige sehr große Lösungen und viele spezielle Lösungen. Wenn ihr mal unauffällig eure Aufmerksamkeit nach rechts auf dieser Webseite verlagern wollt, dann seht ihr unter dem Punkt „Sponsoren & Partner“ schon einige Lösungen für digitale Nomaden, das geht von Buchhaltungslösungen, über einen digitalen/analogen Briefkasten bis hin zum Projektmanagment.

Als digitaler Nomade ist man immer auf der Suche nach dem System, was einem bei der Arbeit hilft, vielleicht sogar ein wenig Arbeit abnimmt. Das ist oftmals mit einer Grundsatzentscheidung verbunden und genau die möchte ich in diesem Artikel ein wenig beleuchten. So wie ich das sehe, gibt es drei große Ökosysteme, man könnte fast schon „Religionen“ sagen: Apple. Google. Microsoft. Jeder der großen Drei hält sein System für das beste und möchte am liebsten, dass ihr immer nur in diesem einen System bleibt. Wobei es da auch eine große Ausnahme gibt, dazu später mehr.

Diesen Artikel schreibe ich auch nicht, weil ich andere bekehren (missionieren) möchte, sondern einfach nur mal, um meine Sicht der Dinge darzulegen und meine Entscheidung ein wenig zu erläutern und vielleicht so die ein oder andere Anregung an euch als Leser weiterzugeben. Denn oftmals ist es so, dass man, hat man sich einmal entschieden, nur sehr schwer wieder loskommt und meistens gar nicht die anderen Systeme betrachtet.

Was sind für mich die drei wichtigsten Kriterien:

  • Hardware
  • Software
  • Cloud-Lösung

Im folgenden habe ich mal meine persönliche Bewertung aufgelistet, bin aber gespannt, eure Meinung dazu zu hören.

Apple: Der Hardware King

Hardware: Für mich und viele andere ist Apple der Maßstab der Dinge, wenn es um den Bereich Hardware geht. Jedes Gerät wird an dem Apple-Standard gemessen und muss entweder mit dem iPhone, dem iPad oder den Macs verglichen werden. Und Apple hat den Maßstab sehr hoch gelegt. Die Verarbeitungsqualität ist durch die Bank weg hervorragend, das Design gefällt den meisten so gut, dass es oft kopiert, aber nur selten erreicht wird und die verbaute Hardware ist eigentlich immer State-of-the-Art.

Software: Vom Betriebssystem her gibt es bei Apple zum einem das Mac OS und zum anderen das bekannte mobile iOS. Mac OS führt als Betriebssystem eher ein Nischendasein, wobei die meisten namhaften Applikationen (besonders die der Kreativbranche) dort vertreten sind. iOS dagegen, kann meiner Meinung nach quasi als Nummer 1 mobiles Betriebssystem betrachtet werden (ich höre schon die Android-Jünger aufschreien) aber der Qualitätsstandard im iOS Store ist doch höher als bei Android

Cloud-Lösung: Die Apple-Cloud war für mich als Windows-User nie wirklich greifbar, obwohl es sicherlich auch da alles gibt, um klar zu kommen. Primär: E-Mail und Cloudspeicher. Aber hier habe ich dann doch das Gefühl, dass Apple den Fokus vor allem auf Apple-User legt und nicht besonders offen für andere ist.

Google: Services, wohin man schaut

Hardware: Tja Google selber hat zwar auch seine Finger im Bereich der Hardware mit im Spiel, aber vor allem deshalb, um ab und zu ein „Massenflagschiffhandy“ rauszubringen und ja, dann wären da noch die Chromebooks, von denen ich bis heute noch kein einziges in freier Wildbahn gesehen habe. Wobei Google mit den Chromebooks auch eher den Bildungssektor im Visier hat, so wie ich das sehe.

Software: Google hat mit Android das mobile Betriebssystem geschaffen, das auf dem die meisten Smartphones dieser Welt läuft. Wie alles im Leben hat Android Vor- und Nachteile, auch weil Google die Hardwarehersteller in die Pflicht nimmt, die Updates für die Geräte eigenverantwortlich an den Mann zu bringen. Leider haben diese viel zu oft ein Interesse daran, euch neue Handys zu verkaufen und daher kommen bei vielen Geräten die Updates gar nicht an. Da, wie gesagt, Chrome OS in der freien Wildbahn so gut wie nie vorkommt und eigentlich auch nichts groß anderes als ein optimierter Browser für die Google-Cloud-Anwendungen ist, möchte ich auch nicht viel mehr Worte darüber verlieren.

Cloud-Lösung: Googles größter Trumpf sind all die Dienste, die es in der Cloud anbietet. Google-Mail kennt wohl jeder und auch Google Docs erfreut sich bei vielen digitalen Nomaden, die ich kenne, großer Beliebtheit. Dabei gibt es vor allem zwei Sachen, die für Google sprechen: 1.) Man kommt sehr schnell dazu, produktiv damit zu arbeiten (die Tools sind sehr gut miteinander vernetzt) und 2.) Es ist kostenlos und werbefrei. Naja, theoretisch werbefrei, weil Google im Hintergrund Daten sammelt um noch besser Werbung schalten zu können (mit dem Verkauf verdient Google ja schließlich das Geld).

Microsoft: Standard überall?

Hardware: Ja, Microsoft baut Hardware. Den meisten bekannt sein dürfte die Microsoft-Surface-Reihe, die sich momentan in der 4. Produktgeneration befindet. Schaut man sich die Microsoft Tablets und auch den neuen Laptop, das Surface Book, an, so sieht man sehr schnell, wen Microsoft als Inspiration im Sinn hatte. Über den Sinn und Unsinn das Microsoft auch Hardware baut, wurde schon viel gestritten, ich selber bin ein große Fan von dem Surface Pro, werde aber, sobald es für mich bessere Hardware gibt, auch wieder wechseln. Windows Phone ist zwar nicht ganz so selten wie das Chromebook, spielt aber als Handy-Betriebssystem keine große Rolle. Es bleibt abzuwarten, ob Windows 10 hier ein wenig Schwung reinbringen kann.

Software: Aber dafür kann man sagen, dass das Betriebssystem Windows der Weltstandard als Enduser-Betriebssystem ist. Ich schau jetzt nicht in die Vergangenheit, sondern konzentriere mich auf Gegenwart und Zukunft und kann sagen, dass Windows 10 das beste Betriebssystem ist, das Microsoft je hatte. Spannend ist auch der Strategie-Wechsel, der mit Windows 10 gemacht wurde. Das Update war (und ist noch) für alle User kostenlos und zukünftige Updates sollen weiterhin kostenlos bleiben (wenn ich jetzt nur wüsste, an wen mich das erinnert). Entscheidend wird hier das Konzept der Universal Apps sein, das sind Applikationen, die so programmiert werden, dass sie auf jedem Endgerät mit Windows 10 laufen sollen. Wenn das klappt und Microsoft es so schafft, wieder für App-Entwickler als Plattform interessant zu werden, dann könnte Microsoft so zum größten Player werden.

Cloud-Lösung: Auch bei der Cloud hat Microsoft in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt. Neben E-Mail und Cloud-Speicher bietet Microsoft auch die Office-Apps (Word, Excel, PowerPoint, etc.) als kostenlose Cloud-Variante im Browser an. Möchte man dann auf einem Gerät weiterarbeiten, soll man sich doch Office als Abo kaufen. Das interessante an der neuen Microsoft-Strategie ist, dass alle Dienste in allen Ökosystemen angeboten werden. Das heißt, Microsoft ist egal, welches Betriebssystem und Gerät ihr benutzt, so lange ihr deren Produkt darauf laufen lasst und dafür bestenfalls Geld bezahlt.

Fazit: Welches Ökosystem ist das beste?

Wenn wir uns die großen Drei anschauen, dann sehen wir eigentlich, dass jeder etwas gut kann, aber in allen Belangen durchgehend überzeugend ist keiner. Deshalb lässt sich die Frage auch nicht so einfach beantworten. Ich persönlich habe eine Mischform gewählt auf Basis des Microsoft-Ökosystem. Das liegt vor allem daran, dass ich viel mit Office arbeite (und da ist Microsoft Industriestandard und in meinen Augen auch zu recht). Als Hardware benutze ich das Microsoft Surface, weil es sowohl als Laptop wie auch als Tablet funktioniert (etwas, das so kein anderer der großen Drei anbietet). Mein Smartphone ist aber ein Android-Gerät, wobei ich auch sehr stark mit dem iPhone 6s liebäugele. Letztlich ist es egal, welche Geräte ich benutze weil ich meine Daten konsequent in die Cloud auslagere.

Mich würde an dieser Stelle interessieren wie es bei euch aussieht. Welche Hardware-Cloud-Strategie fahrt ihr und wieso?

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Gastautor

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