Angesichts schwankender TV-Zuschauerzahlen suchen die Premier-League-Offiziellen nach Wegen, um illegale Streaming-Angebote abzuschaffen. Auch in der Bundesliga ist illegales Streaming ein Thema.
Die Sportverbände suchen verstärkt den Kontakt zur Polizei im In- und Ausland. Zudem arbeiten sie mit Internetdienstanbietern (ISPs) zusammen, um der Gefährdung ihrer lukrativen Sport-TV-Rechte entgegenzuwirken. Piraterie hat sich für Ligen und Verbände von einem Nischen- zu einem Mainstream-Problem entwickelt. Die Verantwortlichen klagen, dass die Verbreitung von Apps und Set-Top-Boxen zur Entwicklung beigetragen hat. Diese ziehen sich Feeds diverser Spiele, Hunderttausende von Fans können auf diesem Wege kostenlos Fußball schauen.
Ein Premier-League-Offizieller gegenüber dem Guardian: „Wie auch bei anderen Sportarten oder in der Kreativwirtschaft basiert unser Modell darauf, dass wir unsere Rechte vermarkten und verkaufen, gleichzeitig unser intellektuelles Eigentum schützen können. Das wiederum nützt den Vereinen in die Ausbildung talentierter Spieler zu investieren, großartige Stadien zu bauen und die landesweit die englische Fußball-Pyramide und Schulen zu unterstützen – also alles, woran sich die Fans erfreuen und wovon auch die Gesellschaft im weiten Sinne profitieren kann.“
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In der Praxis hat dies dazu geführt, dass diverse Personen in den Fokus geraten sind, die mit dem Verkauf und Vertrieb von „Kodi-Boxen“, einem Piraterie-freundlichen Gerät, in Verbindung gebracht werden konnten. Ergänzend dazu wurde ISP-Equipment in Spanien beschlagnahmt, gleichzeitig ermöglicht eine britische Gerichtsentscheidung ISPs ganze Server zu blockieren. Den Playern wie BT, Sky oder Virgin Media wird es so ermöglicht, ganze Server auf eine Blacklist zu setzen, die illegale Streams gehostet haben.
Der Bundesliga entgehen Millionenbeträge durch illegales Streaming
Auch die deutschen Lizenzhalter von Übertragungen der Fußball-Bundesliga sehen durch illegale Livestreams ihre Geschäfte gefährdet. „Digitale Piraterie gefährdet die qualitativ hochwertige TV-Berichterstattung der Bundesliga und die dahinterliegenden Geschäftsmodelle“, erklärte die Deutsche Fußball Liga (DFL). Die Streaming-Angebote werden durch werbefinanzierte Portale oder unerlaubte Abo-Modelle finanziert. Die Betreiber agieren meist vom Ausland und stecken teilweise in kriminellen Strukturen.
Die DFL und Sky beobachten habe eine zunehmende Professionalisierung der Anbieter beobachtet. Ein besonders großes Problem bestünde bei Live-Übertragungen von Fußballspielen. Viele Nutzer ignorieren, dass sie auf vielen Plattformen organisierte Kriminalität unterstützten, so ein Sky-Sprecher gegenüber HORIZONT.
Wie hoch ist der finanzielle Schaden? Das können weder die DFL noch Sky genau beziffern. Sowohl die Anzahl der Streaming-Portale als auch deren Nutzerzahlen sind weitesgehend unbekannt. Schätzungen zufolge müssen Vereine, Profi-Ligen und Sender durch illegale Livestreams pro Saison Einnahmen im mehrstelligen Millionenbereich verzichten.
Immerhin war die Premier League 2013 mit einer Klage gegen eine illegale Streaming-Plattform FirstRow1.EU erfolgreich. Deren Betreiber hatte für Sport- und Unterhaltungsprogramme eine monatliche Gebühr kassiert. Der entsprechende Schaden für die Premier League wurde auf 12 Millionen Euro beziffert.
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