Wir haben mit Suresh Vittal, VP Product Marketing & Strategy Adobe, über die Features von Adobe Sensei, eine KI ohne Namen und dumme Marketer gesprochen.
Wer als Marketer seine Kunden überzeugen will, muss ihr persönliches Erlebnis in den Mittelpunkt stellen. Auf der Digital Marketing Exposition & Conference (dmexco) in der vergangenen Woche in Köln, stellte das Softwareunternehmen Adobe seine Ideen für eine solche Nutzererfahrung vor: künstliche Intelligenz in Form von Adobe Sensei.
Denn während die Welt über (und mit) Siri und Alexa spricht, hat ein weiterer Tech-Gigant eher unbemerkt im Herbst 2016 einen virtuellen Assistenten mit künstlicher Intelligenz entwickelt: Adobe.
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Adobe Sensei: KI zu Programmen hinzufügen
Unter dem Namen „Adobe Sensei“ wird die KI zu bereits bestehenden Programmen und Funktionen wie der Creative Cloud, also zum Beispiel bei Photoshop oder Premiere hinzugefügt werden. Viele Unternehmen, von BMW bis hostelworld arbeiten bereits mit diesen Features.
Diese reichen von intelligenter Selfie-Optimierung bis zur Sprachsteuerung von Photoshop. Doch das soll nur der Anfang sein. Der wahre Nutzen von Adobe Sensei sei die intelligente Datenverarbeitung, die mit Adobe Analytics, aber auch anderen Marketing-Cloud-Diensten verbunden werden kann, erläutert Suresh Vittal, VP Product Marketing & Strategy Adobe, in einer Vorstellung der KI auf der dmexco. So nutzt Adobe Sensei zum Beispiel „tiefes Lernen“, um Bilder zu finden und zu taggen oder es kann Bilderinhalte erkennen und anpassen.
Im Interview mit BASIC thinking erklärt Vittal, was Adobe Sensei darüber hinaus von anderen AI-Systemen unterscheidet und was das alles den Usern bringt.
BASIC thinking: Was genau kann Adobe Sensei für Marketer oder Kreative leisten?
Suresh Vittal: Wer unsere KI nutzt, muss kein Datenwissenschaftler sein. Marketer sollen nicht erst das Programmieren lernen müssen, um ihren Job zu machen. Adobe Sensei hilft Ihnen deshalb, Daten auszuwerten und zu analysieren, damit sie sich mit diesen Informationen auf den kreativen Teil ihrer Arbeit konzentrieren können.
Das klingt aber mehr nach Datenanalyse als nach künstlicher Intelligenz…
Es ist natürlich so, dass KI auf Daten basiert, denn nur damit kann es ja etwas lernen. Doch das ist nur der erste Schritt. Mit diesem Input, den Sie einer KI wie Adobe Sensei geben, können zum Beispiel Dokumente oder Bilder intelligent werden, und auf den einzelnen Endkunden abgestimmt werden.
Können Sie ein konkretes Beispiel dafür nennen?
Nehmen wir mal einen Newsletter. Was muss im Betreff stehen, damit ein User ihn aufmacht? Was muss der Content sein, damit es den Leser überhaupt interessiert? Mit einer KI wie Adobe Sensei können Sie das bis ins kleinste Detail für jeden User herausfinden und dann theoretisch jedem Emfänger eine komplett andere E-Mail schicken. Das liefert nicht nur bessere Ergebnisse für Marketer, das ist auch für Sie als User viel spannender.
Adobe Sensei hat keinen Eigennamen wie Alexa oder Siri. Sie bestehen darauf, dass die KI nicht personifiziert wird. Warum?
Damit sie das sein kann, was die Nutzer wollen. Wir wollten mit Adobe Sensei keine generalisierte KI schaffen, sondern eine mit vielen verschiedenen Diensten, die sich dann an die jeweiligen Bedürfnisse der Kreativen anpasst. Sie können zum Beispiel Adobe-Programme oder Software nutzen, aber auch ihre eigenen Systeme mit Adobe Sensei verbinden. Uns geht es dabei um einen klaren Fokus auf drei Bereiche: computergesteuerte Kreativität, aufgeklärtes Marketing für das bestmögliche Nutzererlebnis und intelligenten Content.
Wenn eine KI wie Adobe Sensei all das kann, wozu braucht man dann noch die Marketer?
Wir glauben nicht, dass künstliche Intelligenz die Marketer ersetzt, sondern ihre Arbeit erweitert und erleichtert. Sie ist eine Unterstützung kein Ersatz. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Selbst KI kann aus einem dummen Marketer keinen schlauen Marketer machen!
Welche Funktionen sind in Zukunft noch geplant?
Unser großes Ziel ist es, die Fähigkeiten von Adobe Sensei zu demokratisieren.
Was heißt das?
Bisher ist es so, dass nur wenige Zugang zu und ein Verständnis von KI haben. Wir wollen nicht, dass nur diejenigen, die einen Doktortitel in Data Science haben, KI verstehen und damit arbeiten können, sondern im Idealfall alle.
Vielen Dank für das Gespräch.
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