Weltweit nimmt die Feinstaubbelastung in großen Städten zu. Je nach Land versuchen Unternehmen und Regierungen, diesen Nachteil der Mobilität in den Griff zu bekommen. Die britische Hauptstadt London hat sich dabei entschieden, kräftiger zuzugreifen. Nutzer von Fahrzeugen, die nicht elektronisch betrieben werden, müssen dort circa 13 Euro/Tag bezahlen, um in die Innenstadt zu gelangen. Seit letztem Monat betrifft dies auch die vorher ausgenommen Sharing- und Taxianbieter und damit auch Uber.
Wie schafft man es also seine dezentrale, unabhängige Flotte auf Elektroautos umzustellen? Ganz einfach: Indem man seine Kunden zur Kasse bittet. Uber hat dazu am Montag einen neuen Luftreinhalteplan für Kunden in London angekündigt. Diese müssen daher künftig pro Meile circa 17 Cent mehr bezahlen. Das sind bei einer Durchschnittsfahrt (hier sind das ungefähr 4,8 Kilometer) umgerechnet 51 Cent, die gesondert an das Unternehmen weitergeleitet werden.
Die so gesammelten Zusatzeinnahmen werden dann an Uber-Fahrer ausbezahlt, die bereit sind, ihr durch fossile Brennstoffe betriebenes Fahrzeug gegen ein E-Fahrzeug auszutauschen. Die Prämie wird dabei leistungsabhängig ausbezahlt und kann von jedem Fahrer in London beantragt werden. Fährt ein Fahrer beispielsweise 40 Stunden pro Woche für den Konzern, dann kann dieser sich über eine Prämie in Höhe von 3.360 € (in 2 Jahren) oder 5.041 € (in 3 Jahren) freuen. Das für dieses Projekt gesetzte Ziel ist, dass bis 2025 alle Autos von Uber in London emissionsfrei fahren.
[mg_blockquote cite=“Fred Jones, Leiter von Uber London“]We want to partner with the cities we serve and are proud to play our part in tackling London’s air pollution. Over time, it’s our goal to help people replace their car with their phone by offering a range of mobility options — whether cars, bikes or public transport — all in the Uber app.[/mg_blockquote]Sobald ein Fahrer auf ein elektrisches Fahrzeug umgestiegen ist, kann er auch weiterhin Unterstützung zur Deckung der laufenden Kosten anfragen. Durch die Zusatzgebühr plant man in den nächsten Jahren mit Zusatzeinnahmen in Höhe von 224 Millionen Euro, die in die Anschaffung von 20.000 Fahrzeugen fließen sollen.
Allgemein hat Uber auch so schon Probleme mit den Behörden in der britischen Haupstadt. 2017 hat die Transportbehörde die Lizenz des Dienstleisters aufgrund von Sicherheitsbedenken eingezogen. Erst nachdem der Fahrdienst versichert hat, dass er alle 6 Monate diesbezüglich eine unabhängige Prüfung durchführt, wurde erneut eine temporäre Lizenz ausgestellt.
Das hier dargestellte Konzept klingt aber durchaus interessant und könnte Vorbild für weitere Städte werden. Auch eine Übertragung auf den Individualverkehr wäre sicherlich im gewissen Umfang zukunftsweisend und könnte das Problem erhöhter Grenzwerte mit lösen. Letztendlich wird aber der Betroffene (hier also der Nutzer) entscheiden, ob er die Gebühr annimmt und so zum mobilen Wandel beiträgt.
Via The Verge
Für die Umrechnung der Summen wurde der Wechselkurs 1 Pfund = 1,1203 Euro verwendet.
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