Nachhaltigkeit wird ein immer größeres Thema für unser tägliches Leben. Wir haben euch hier schon berichtet, dass Google auf den grünen Strom gekommen ist und wie Daten für die Nachhaltigkeit eingesetzt werden können. Ein weiterer Bereich, in dem die Beschaffung von grüner Energie eine große Rolle spielt, ist das flächendeckende Anbieten des neuen Telekommunikationsstandards 5G.
Denn schon heute werden riesige Energieberge für die Bereitstellung des mobilen Internets benötigt. In den USA verbrauchen beispielsweise die vier größten Netzbetreiber ungefähr 30 Millionen Megawattstunden Energie pro Jahr. Das ist die Menge, die benötigt wird, um 2,9 Millionen Haushalte jährlich mit ausreichen Energie zu versorgen. Und wir sind gerade einmal bei 4G angekommen.
Hinter dem großen Energieverbrauch stecken auch hohe Unkosten für die Netzanbieter. Vodafone hat in den Vereinigten Staaten im letzten Jahr ca. 970 Millionen Euro für Energie bezahlt. Das gleiche Phänomen beobachten wir auch weltweit: Jedes Jahr machen Stromkosten circa 16,5 Prozent der jährlichen Ausgaben von Anbietern weltweit aus. Brechen wir das auf die verschiedenen Bereiche runter, dann verschlucken die Basisstationen der Telekommunikationsunternehmen 65 Prozent der Gesamtenergie. Die IT-Rechenzentren, die für einen reibungslosen Betrieb sorgen, benötigen 29 Prozent und die restlichen 6 Prozent teilen sich auf die Büroräume und Vertriebsläden („Handyshops“) auf.
Aber wie viel Energie werden wir für die 5. Generation benötigen? Ungefähr das Doppelte! Da die Kosten dadurch aber aus dem Ruder laufen, versuchen viele Netzanbieter inzwischen an vielen Stellen Energie zu sparen. Das passiert durch das Verbauen von möglichst energieeffizienten Komponenten, aber auch durch die Auswahl einer relativ günstigen Stromart: Der Windenergie.
Die Stromerzeugung aus Wind bringt Preise von 2 bis 5 Cent pro Kilowattstunde mit sich. Im Vergleich kostete im Jahr 2017 die Erzeugung einer Kilowattstunde über fossile Energieträger 4 bis 15 Cent. Ein weiterer Vorteil, den die Windenergie mit sich bringt, ist, dass die Preise relativ stabil sind. Faktoren, wie die Fördermenge, spielen hier überhaupt keine Rolle (Wind ist (fast) immer da).
Die Netzanbieter in den Vereinigten Staaten springen bereits auf den Öko-Zug. Die Telekom-Tochter T-Mobile US hat bereits Verträge mit Windparks geschlossen und möchte bis 2021 komplett grün werden. Vodafone hat sich dieses Ziel bis 2025 gesetzt und auch andere Anbieter, wie Telefonica und Verizon möchten wenigstens bis 2020 beziehungsweise 2025 50 Prozent ihrer Energie durch Ökostrom decken.
Natürlich feiern sich die Netzanbieter als grüner Anbieter, aber wie ihr oben gesehen habt, sprechen viele Gründe für die Umstellung (gerade die Kosteneinsparung). T-Mobile US will beispielsweise in den nächsten 15 Jahren circa 88 Millionen Euro durch grüne Energie sparen.
Nichtsdestotrotz ist positiv hervorzuheben, dass der Wechsel auf Ökostrom eine Win-Win-Situation für alle Seiten mit sich bringt. Die Telekommunikationsunternehmen sparen sich jedes Jahr Geld, die Kunden kriegen (vielleicht) günstigere Preise zu ihren Tarifen und die Umwelt wird mit keinem Gramm CO2 belastet. Wenn es doch überall so einfach wäre…
Quelle: Mobile World Live
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