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ISS, Axiom Space Station, Raumfahrt
TECH

Diese 3 Männer zahlen 55 Millionen US-Dollar, um in den Weltraum zu fliegen

Marinela Potor
Aktualisiert: 01. Februar 2021
von Marinela Potor
Axiom Space will ab 2022 private Astronauten zur ISS fliegen. (Foto: Axiom Space)
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Anfang 2022 sollen die ersten drei privaten Astronauten mit der Crew-Dragon-Kapsel von SpaceX zur Raumstation ISS fliegen. Wer sind die superreichen Weltraumtouristen?

Wohin würdest du reisen, wenn du 55 Millionen US-Dollar (etwa: 45 Millionen Euro) übrig hättest? Für Eytan Stibbe, Larry Connor und Mark Pathy ist die Antwort: zur Internationalen Raumstation ISS.

Die drei werden damit die erste private Raumfahrt-Crew, die als Weltraumtouristen mit der SpaceX-Kapsel Crew Dragon Anfang 2022 zur ISS reisen werden.

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Weltraumtouristen übernachten im Schlafsack

Im „Urlaubspaket“ der Weltraumtouristen von 55 Millionen Dollar sind der Hin- und Rückflug, etwa acht Übernachtungen, Strom- und Wasserverbrauch sowie Verpflegung und Training inbegriffen.

Übernachten müssen die drei allerdings in Schlafsäcken, irgendwo, wo sie auf der ISS zwischen den anderen Astronauten Platz finden. Organisiert hat das Ganze die Raumfahrt-Tourismus-Agentur (ja, so etwas gibt es!) Axiom Space.

Es ist zwar nicht das erste Mal, dass Touristen zur ISS reisen. Bislang taten sie das aber immer in der russischen Raumkapsel Sojuz, wie etwa die russische Weltraumtouristin Anousheh Ansari, die angeblich 20 Millionen US-Dollar für das Erlebnis zahlte.

Die NASA hatte sich lange Zeit gegen touristische Weltraumflüge von US-Boden aus gesperrt. Aus gutem Grund. Denn die US-Raumfahrtbehörde hat bereits eine tragische Erfahrung mit solchen Missionen gesammelt.

Tourismus-Mission der NASA verlief tödlich

In den frühen 1980er Jahren startete die NASA ein Raumfahrt-Teilnehmer-Programm. Die erste Mission mit einigen Politikern verlief reibungslos. Dann entschied die NASA allerdings 1986, die Schullehrerin und Astronautin Christa McAuliffe ins Weltall zu schicken.

Kurz nach dem Start explodierte die Challenger-Kapsel jedoch. McAuliffe und alle sieben Crew-Mitglieder an Bord kamen ums Leben. Danach stoppte die NASA das Tourismus-Programm für private Astronauten und entschied, dass das Risiko einfach zu groß sei.

Bis vor Kurzem.

Im Jahr 2019 öffnete die US-Raumfahrtbehörde sich wieder offiziell dem privaten Weltraumtourismus und arbeitet jetzt sogar mit privaten Unternehmen wie Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX zusammen. So transportierte Crew Dragon bereits im Mai 2020 NASA-Astronauten zur ISS. Auch eine Kooperation mit Boeing ist geplant.

Dabei darf man sich das Tourismus-Programm aber nicht als gewöhnliche Freizeitveranstaltung für Laien vorstellen. So sind sowohl der Israeli Eytan Stibbe, der US-Amerikaner Larry Connor als auch der Kanadier Mark Pathy ausgebildete Astronauten und Philanthropen.

Die Männer, die als Weltraumtouristen zur ISS reisen

Stibbe ist 63 Jahre alt und wird nach Ilan Ramon erst der zweite israelische Staatsbürger im Weltraum sein. Stibbe startete seine Karriere als Militärpilot der israelischen Luftwaffe.

Später gründete er mehrere Unternehmen, unter anderem im Bereich der Satellitenkommunikation. 2010 startete er die Investment-Firma Vital Capital Fund. Damit unterstützt er Unternehmen, die sich für bessere Lebensverhältnisse von einkommensschwachen Menschen weltweit einsetzen.

Er ist auch sehr aktiv in der Ramon-Stiftung, die zu Ehren von Ilan Ramon gegründet wurde.

Larry Connor kommt aus dem US-Bundesstaat Ohio und leitet die Immobilienfirma The Connor Group. Er machte im vergangenen Jahr von sich reden, weil er kurzerhand seinen Mitarbeitern angesichts der Corona-Pandemie 1,6 Millionen US-Dollar schenkte, die er an der Börse gewonnen hatte.

2007 gründete Connor eine Stiftung für benachteiligte Kinder. Mit 71 Jahren wird er der zweitälteste Mensch sein, der jemals im Weltall war.

Der Kanadier Mark Pathy (50 Jahre alt) wiederum ist der CEO des Finanzunternehmens Mavrik und im Vorsitz der Stingray Group, einem Medienunternehmen aus Montreal. Darüber hinaus engagiert er sich für verschiedene Gesundheitsprojekte, wie etwa in der Stiftung des Kinderkrankenhauses Montreal Children’s Hospital.

Die drei Millionäre wollen ihren Ausflug zur ISS für Forschungszwecke für ihre Stiftungen, und somit auch für humanitäre Zwecke nutzen.

„Ich will nicht nur ein Zuschauer sein“, sagt Larry Connor. Im Weltraum „möchte ich etwas Wertschaffendes tun.“ Für ihn ist der Aufenthalt auf der ISS eine Gelegenheit, die man nur einmal im Leben bekommt.

Weltraumtouristen: „Es wird definitiv Widerstand geben“

Die drei privaten Astronauten sind sich dabei durchaus bewusst, dass sie auch vor der ISS-Crew einen guten Eindruck machen müssen.

Michael López-Alegría, ehemaliger NASA-Astronaut und aktuell Direktor für Business Development bei Axiom Space, wird Pathy, Connor und Stibbe zur ISS fliegen. Er rechnet nicht mit einem herzlichen Willkommen.

Die kommerzielle Raumfahrt hat schließlich auch viele Gegner, insbesondere innerhalb der etablierten Raumfahrtagenturen. Gegenüber der Washington Post sagte López-Alegría darum:

Es wird definitiv Widerstand geben. Ich denke daher, dass es unsere Aufgabe ist, sie zu überzeugen.

Darum möchte López-Alegría die drei Weltraumtouristen sehr gut vorbereiten, um so hoffentlich einen überraschend guten Eindruck auf der ISS zu hinterlassen.

Hilfreich wäre das. Schließlich plant Axiom Space in Zukunft noch weitere Weltraumausflüge und will sich das Millionengeschäft nicht direkt schon am Anfang vermasseln.

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Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.
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