Seitdem Russland und die Ukraine im Krieg stehen, hat die deutsche Bundesregierung ihre Pläne für die Energiewende aktualisiert. Bereits bis 2035 will Deutschland nun auf erneuerbare Energien umstellen. Bisher hatte die Bundesregierung geplant, die Energiewende bis zum Jahr 2050 umzusetzen.
Zunächst hatte die Süddeutsche Zeitung über die aktuellen Pläne der Bundesregierung berichtet. Demnach habe Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen das Thema „Energiewende“ zu einer Frage nationaler Sicherheit erklärt.
Allein diese Wortwahl lässt annehmen, dass die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen zwischen Russland und der Ukraine Anlass geboten haben, beim Ausbau erneuerbarer Energien auf die Tube zu drücken.
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Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschafts- und Klimaministerium Oliver Krischer hatte sich auf Twitter zur Unabhängigkeit von Russlands Energielieferungen geäußert. Dort sagte er, dass die Novelle für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fertig sei.
„Mit vielen Maßnahmen erreichen wir eine 100% Stromversorgung mit erneuerbaren Energien schon im Jahr 2035“, so Krischer. Das nütze nicht nur dem Klimaschutz, sondern mache Deutschland auch unabhängig von Putins Gas, Öl und Kohle.
So sieht die Novelle zur Energiewende aus
Laut Spiegel soll die Ökostrom-Novelle bereits am Montag in die Abstimmung gehen. Bis 2035 solle der deutsche Strom demnach fast vollständig aus erneuerbaren Energien stammen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen demnach Windräder fast doppelt soviel Energie liefern wie bisher. Mit etwa 100- bis 110 Gigawatt Windkraft rechnet die Regierung in Zukunft. Auf See soll die Leistung sogar auf 30 Gigawatt steigen.
Auch die Leistung von Solaranlagen soll um das Vierfache steigern. In Zukunft sollen diese bis zu 200 Gigawatt Strom produzieren. Diese Daten gehen aus einem Eckpunktepapier des Gesetzes hervor.
Konkrete Maßnahmen sollen direkt umgesetzt werden
Einige kurzfristige Maßnahmen sollen Deutschland laut Spiegel bereits zeitnah einen Schritt näher ans Energieziel bringen. Unter anderem steht dabei die Förderung von Solaranlagen auf Privathäusern auf der To-Do-Liste. Der sogenannte „atmende Deckel“ werde zudem abgeschafft. Dieser hatte in der Vergangenheit veranlasst, bei Marktwachstum die Förderungen zu senken.
Außerdem sollen Äcker mehr Solaranlagen bekommen. Projekte für Wind-oder Solarparks sind in der Zukunft außerdem nicht mehr länger ausschreibungspflichtig.
Insgesamt solle auch die Anzahl für Solaranlagen ausgewiesener Flächen um etwa neun Prozent zunehmen.
Der Spiegel berichtet weiterhin, dass die Preissteigerungen im Ökostrombereich gestoppt werden sollen. Erreichen möchte die Bundesregierung das, indem sie einen Mindesterlös pro Kilowattstunde festlegt. Erwirtschaften Strombetreiber Einnahmen jenseits einer bestimmtem Obergrenze, müssen sie diese in Zukunft zurückerstatten.
Das Ende der EEG-Umlage
Zum 1. Juli 2022 wird zusätzlich zu allen Maßnahmen auf die EEG-Umlage für Verbraucher:innen verzichtet. Dies entschied die Bundesregierung laut Medienberichten aufgrund der hohen Energiepreise.
Mit der EEG-Umlage finanzierte der Bund bisher den Ausbau erneuerbarer Energien. Ab Juli will die Regierung die Kosten nun allerdings ausschließlich mithilfe des Bundeshaushaltes tragen.
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