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Interview: Wie helfen virtuelle Welten bei der Planung und Simulation von Produktionsabläufen?

Digitaler Zwilling VR KI Effekt-Etage
Unsplash.com / julientromeur

Die Einsatzmöglichkeiten eines digitalen Zwillings sind vielfältig. Wie helfen sie bei der Planung und Simulation von Produktionsabläufen? Genau darüber haben wir uns mit Björn Kowalski, Geschäftsführer der Effekt-Etage GmbH, dem Innovationstreiber für außergewöhnliche Visualisierungen, unterhalten.

BASIC thinking: Im letzten Interview sprachen wir über den Einsatz von digitalen Zwillingen bei Game Engines. Doch welche weiteren Einsatzmöglichkeiten gibt es?

Björn Kowalski: Mit Game Engines und dem digitalen Zwilling, also einer digitalen Version eines realen Produktes in all seinen Varianten, bedienen Unternehmen schon heute hochgradig automatisiert alle Touchpoints einer modernen Customer Journey. So werden Unternehmen dem steigenden Bedarf an individualisiertem Content für die ebenso steig steigende Anzahl an Touchpoints gerecht.

Die Anforderungen an Qualität, Quantität und Produktionsgeschwindigkeit bei der Erstellung der Inhalte wie Bilder, Filme und interaktive Assets ist nur noch durch den Einsatz des digitalen Zwillings gerecht zu werden. Aber ein digitaler Zwilling kann viel mehr sein als nur das Abbild eines Produktes. Und er kann zu viel mehr genutzt werden als nur zur Produktion von schönen Bildern, Filmen und interaktiven Anwendungen im Bereich Marketingkommunikation.

So kann der digitale Zwilling beispielsweise auch das digitale Abbild einer Fertigungsstraße oder einer ganzen Stadt sein. Auf diese Weise werden neue Möglichkeiten von der Produktenwicklung und Erprobung, über die Planung von Prozessen und Abläufen bis hin zu Schulungszwecken erschlossen. Sehr faszinierend ist der Einsatz des digitalen Zwillings auch im Umfeld von KI-Systemen.

Digitaler Zwilling und KI-Systeme

Welche Rolle spielt der digitale Zwilling in Bezug auf KI-Systeme?

Der digitale Zwilling eines Autobahnabschnittes oder einer Stadt findet beispielsweise Einsatz im maschinellen Training von KI-Systemen zum autonomen Fahren. Im ersten Schritt wird hierzu die Realität per Scan erfasst. Diese Grunddatensätze werden im zweiten Schritt um Infrastruktur und Verkehrsteilnehmer erweitert. Es entsteht ein digitales Abbild einer belebten Stadt und diese Daten bilden dann die Basis für das maschinelle Lernen.

KI-Systeme zum autonomen Fahren legen so rein virtuell Millionen von Kilometern zurück, ohne wirklich in der Realität unterwegs zu sein. Irgendwie ein bisschen wie im Film Matrix. Per Software wird ein Abbild der Realität erzeugt, die das KI-System als real ansieht und in dieser Realität lernt. Wenn das Systeme dann in der wirklichen Wirklichkeit eingesetzt wird, kann es bereists auf ein enormes angelerntes Wissen zurückgreifen.

Welche Benefits entstehen dadurch?

Virtuelles Training hilft, KI-Systeme enorm zu verbessern. Das Verrückte hierbei ist, das Training muss nicht in Realgeschwindigkeit stattfinden. Stellen sie sich eine Stadt vor, in der man auf Knopfdruck die Zeit 100-mal schneller laufen lassen kann. In dieser Stadt kann ein KI-System 100 Varianten einer Situation erleben, während es in der gleichen Zeitspanne in der realen Welt lediglich auf eine Variante dieser Situation limitiert ist.

Jedes Erleben bedeutet lernen und so kann ein KI-System viel schneller lernen. Das ist extrem effizient und macht die Entwicklung serienreifer KI-Systeme überhaupt erst möglich. Aber nicht nur für KI-Systeme bietet der digitale Zwilling enormes Potential beim Thema Training.

Mitarbeitertraining findet parallel zum Bau statt

Wie verbessern digitale Welten Schulungen und Trainings für uns Menschen?

Stellen Sie sich vor, eine Fertigungsstraße befindet sich in der Bauphase. Zukünftige Mitarbeiter können schon vor der realen Fertigstellung dieser Anlage mittels eines VR-Headsets im digitalen Zwilling Produktionsabläufe erlernen. Nach Bauabschluss kann der Betrieb nahtlos starten, da das Mitarbeitertraining parallel zum Bau stattfinden konnte.

Aber Remotetrainings sind nicht nur in Zeiten der Pandemie oder für noch nicht existierende Anlagen interessant. Nehmen wir einen neuen Mitarbeiter auf einer Ölplattform. Mittels des Trainings mit dem digitalen Zwilling kennt er die Anlage und Prozesse quasi schon in und auswendig, bevor er die Plattform das erste Mal tatsächlich betritt.

Auch Rettungseinsätze lassen sich gefahrlos und effektiv trainieren wie nie zuvor. Trainingseinheiten können mittels des digitalen Zwillings einfach abwechslungsreicher und situationsgerechter durchgeführt werden. Ferner lassen sich Umfang und Qualität der Trainings steigern und das bei einer Verringerung der benötigten Budgets. All das führt zu besser qualifizierten und motivierteren Mitarbeitern in einem sichereren Arbeitsumfeld.

Wie verändert die virtuelle Planung die Abläufe von Konstruktion und Bau?

Durch den digitalen Zwilling wird Simulieren einzelner Design- und Projektabschnitte frühzeitig möglich. Dies macht die Planung effizient, steigert die Qualität und gewährleistet eine enorme Planungssicherheit. Bei Bahnhöfen, Flughäfen und Shoppingmalls oder auch bei Lager- und Produktionsanlagen lassen sich anhand des digitalen Zwillings beispielsweise der Personen- und Warenfluss simulieren.

Sind die Lauf- und Warenwegen optimal, entstehen vielleicht Rückstaus, können Wege verkürzt werden? All das lässt sich virtuell testen und optimieren, denn oftmals sind mit kleinen Veränderungen im Anlagenlayout enorme Kostenersparnisse im späteren Betrieb möglichen. Ferner lässt sich die Planung visuell hochwertig und frei begehbar mit VR-Headsets und in virtuellen Studios oder „klassisch“ in Film und Bild frühzeitig erleben. Das macht vieles greifbarer.

Es macht Entscheidungsfindungen einfacher und ändert dadurch Prozesse signifikant. Aber nicht nur in der Planung bietet der digitale Zwilling enormes Potential. Während der Bauphase lassen sich Baufortschritte digital erfassen und im digitalen Zwilling abbilden. Komplexe Projekte lassen sich jederzeit im Detail verfolgen, ohne das entsprechende Experten direkt vor Ort sein müssen.

Effekt-Etage: Erstellung und Begleitung des digitalen Zwillings

Wie unterstützt die Effekt-Etage bei der Erstellung eines digitalen Zwillings?

Die Effekt-Etage unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihrer Wertschöpfungsketten mittels des digitalen Zwillings. Und dies über den kompletten Prozess. Von der Beratung zur Potenzialanalyse über die Steuerung des Changemanagements bis hin zum operativen Betrieb, also der Erstellung und Verwendung des digitalen Zwillings.

Über die Jahre hat die Effekt-Etage sich zum internationalen Innovationstreiber in diesem Bereich entwickelt und hilft Unternehmen die enormen Potenziale des digitalen Zwillings optimal zu nutzen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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