Weltweit forschen Unternehmen an Lösungen gegen den Klimawandel. Algen könnten dabei eine nachhaltige und schnelle Lösung sein, bergen aber auch Risiken. Die Hintergründe.
Es gibt mittlerweile viele innovative Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel. Dazu gehören unter anderem Sandsäcken, die das Sonnenlicht reflektieren oder eine CO2-Batterie, die Strom speichern und bei Bedarf wieder abgeben kann. Forschende schauen sich aber immer wieder gerne etwas von der Natur ab, weshalb nun eine „Pflanze“ zum Klimaretter aufsteigen könnte: die Alge.
Algen könnten CO2 absorbieren und auf dem Meeresboden speichern
Das Prinzip erscheint dabei simpel. Die Algen absorbieren CO2 aus der Umwelt und dem Meereswasser und produzieren Sauerstoff und Zucker. Mit der Zeit sinken diese zum Meeresboden und speichern das Kohlenstoffdioxid fort für mehrere Jahrtausende.
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Pro Jahr absorbieren Algen dabei bereits 200 Millionen Tonnen CO2. Mit dem neuen Ansatz der Forschenden seien weitere 100 Millionen bis eine Milliarde Tonnen möglich. In der Theorie sinken die Algen nach sechs bis acht Monaten dabei auf unter 1.000 Meter.
In der Praxis sind aber noch längst nicht alle wichtigen Punkte geklärt. Running Tide sieht allerdings keine großen Schwierigkeiten. Durch die Nutzung der Ozeane würden Küstenlinien, wo die meisten Algen wachsen, nicht manipuliert. Das maritime Leben könne weiter florieren. Andere Forschende bezweifeln das jedoch.
Forschende kritisieren: Eine Überdüngung des Lebensraums
Kritiker:innen sehen in dem Ansatz nämlich eine Überdüngung des maritimen Lebensraums. Durch den Eingriff in die Ökosysteme und den Betrieb von Algenfarmen könnten Fischarten und andere Meerestiere verdrängt werden. Außerdem ist unklar, ob das Anpflanzen neuer Algen das Wachstum bestehender Seegraskulturen beeinflusst.
Denn so nobel der Ansatz von Running Tide ist, handelt sich um ein Unternehmen, das auch wirtschaftlich denkt. Das Unternehmen gibt zudem bereits Zertifikate am Emissionsmarkt aus und kompensiert dafür zu wenig. Der Druck, der auf den Verantwortlichen liegt, ist dabei enorm. Die kommende Jahre werden daher zeigen, welchen Einfluss das Aussetzen von Algen tatsächlich auf unsere Umwelt hat.
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