Lücken im Lebenslauf? So erklärst du Auszeiten und Pausen in der Bewerbung

Du hast zwei Jahre nicht gearbeitet und hast deine Traumstelle gefunden. Doch: Wie willst du die Lücken im Lebenslauf deinem zukünftigen Arbeitgeber erklären? Kein Problem! Wir erklären dir beispielhaft, wie du deine Auszeiten vom Arbeitsleben vorteilhaft verkaufen kannst.

„Achte darauf, dass du keine Lücken im Lebenslauf hast. Das gefällt Arbeitgebern überhaupt nicht und dann landet deine Bewerbung ganz schnell auf dem Absage-Stapel“: So oder so ähnlich waren die Worte, die mir meine Eltern zum Start ins Berufsleben mitgegeben haben.

Dementsprechend war ich stets darauf bedacht, relativ reibungslos durchs Berufsleben zu kommen – und das ist mir bisher äußerst gut gelungen. Doch genauso ist mir klar: Elternzeit, Kinder oder die Pflege von Familienmitgliedern sind nur wenige Beispiele für Situationen, auf die man sich nicht vorbereiten kann.

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Dementsprechend wäre es als junger Mensch mit 20, 30 oder 40 Jahren sehr vermessen zu behaupten, dass niemals Lücken im eigenen Lebenslauf entstehen könnten. Deshalb ist auch das Urteilen über Lücken im Lebenslauf bei Bewerber:innen aus der Perspektive von Personalverantwortlichen überholt und überheblich.

Was sind Lücken im Lebenslauf?

Doch ganz grundsätzlich stellen sich viele Bewerber:innen die Frage: Was ist überhaupt offiziell eine Lücke im Lebenslauf? Dazu sagt Personalexpertin Vanessa Weber in einer Kolumne:

Laut Definition spricht man von einer Lücke im Lebenslauf, wenn man mehr als zwei Monate nicht beschäftigt war und in dieser Zeit auch keine Weiterbildung gemacht hat.

Demnach hat der Elternteil, der bei seinem Kind drei, vier oder fünf Monate zuhause geblieben ist, um die Entwicklung zu begleiten und zu prägen, ebenso eine Lücke im Lebenslauf wie die Person, die die Zeit nach dem Schulabschluss dazu genutzt hat, um drei Monate mit dem Rucksack die Welt zu erkunden.

3 Beispiele für Lücken im Lebenslauf – und passende Erklärungen für deine Bewerbung

1. Die Weltreise

Nach der Schule die Welt erkunden. Dabei entstehen bei vielen Arbeitgebern sofort Bilder von feierwütigen Absolventen, die sich hemmungslos betrinken. Damit es gar nicht erst soweit kommen kann, ist es essenziell, die Hintergründe und Erkenntnisse deiner Reise zu erklären.

Hast du womöglich eine Fremdsprache gelernt oder soziale Qualifikationen gesammelt, indem du als Aupair gearbeitet hast? Dann solltest du das entsprechend erwähnen und diese Skills auch entsprechend aufführen.

2. Elternzeit und Zeit für die Familie

Trotz aller gesellschaftlichen Entwicklungen ist leider der Gedanke immer noch sehr weit verbreitet, dass der Mann arbeitet und die Frau zuhause bleibt und sich um die Erziehung der Kinder kümmert.

Sobald Männer länger bei ihrem Nachwuchs bleiben wollen und dafür auch einmal die Arbeit für ein halbes Jahr oder einen längeren Zeitraum ruhen lassen, fallen oftmals herablassende Worte.

Deshalb ist es einerseits wichtig, dass du die Lücke im Lebenslauf in deiner Bewerbung erklärst. Andererseits zeigt dein Einsatz für die Familie, dass du ein empathischer Mensch bist, der Verantwortung übernimmt und sich zudem für die Gleichberechtigung einsetzt.

3. Ehrenamt und gesellschaftliches Engagement

Es gibt nicht gerade wenige Berufsfelder und Positionen, deren Ausübung mit privaten Einschnitten einhergeht. Wer als Manager, Ärztin oder Pfarrer bis zu 60 oder 70 Stunden in der Woche arbeitet, hat einfach keine Zeit, sich gesellschaftlich zu engagieren.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass gerade diese Menschen früher oder später an den Punkt gelangen, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen. Sie nehmen sich eine Auszeit und engagieren sich über mehrere Monate in der Gemeinde, der Flüchtlingshilfe oder anderweitig.

Als Erklärung für deine Bewerbung kannst du dann neu gewonnene soziale Kompetenzen aufführen. Ebenso betonst du auf diese Art und Weise, dass du dich aktiv für Veränderung und Wandel einsetzt und dies nicht auf andere Menschen abschiebst.

Lücken im Lebenslauf: Ehrlichkeit ist der entscheidende Faktor

Diese Liste lässt sich selbstverständlich noch fortführen. Alle Auszeiten, Pausen und Engagements haben jedoch eines gemeinsam: Du solltest im gesamten Bewerbungsprozess offen, ehrlich und transparent mit ihnen umgehen.

Wer versucht, etwaige Lücken im Lebenslauf zu vertuschen oder zu verschweigen und dabei erwischt wird, wird als Lügner abgestempelt. Und das wiederum reduziert die Chancen auf die Traumstelle viel stärker als eine etwaige Lücke im Lebenslauf.

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