Wirtschaft

Ab diesem Gehalt zählst du zu den reichsten 5 Prozent in Deutschland

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geschrieben von Fabian Peters

Wann ist man reich? Diese Fragen stellen sich viele Menschen in Deutschland. Das zeigen auch die Suchanfragen bei Google. Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat entsprechende Studienergebnisse dazu veröffentlicht. Die Ergebnisse überraschen.

Reichtum: Diesen Begriff verbinden viele Menschen mit protzigen Villen, teuren Autos und einem ausschweifendem Lebensstil. Doch die Realität in Deutschland sieht anders aus.

Denn in den meisten Fällen unterschätzen wir unsere eigene Rolle in der Gesellschaft. Wann ist man also reich? Diese Frage beantworten wir oftmals falsch, da reiche Menschen einen verpönten Ruf in der Gesellschaft haben. Deshalb zählen sich viele lieber zur breiten oder oberen Mittelschicht.

4.560 Euro netto: Ab diesem Gehalt gehörst du zu den reichsten fünf Prozent in Deutschland

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln untersucht regelmäßig die finanzielle Situation der Deutschen. Die Grundlage bildet dabei das sogenannte Sozio-ökonomische Panel (SOEP).

Dabei handelt es sich um eine repräsentative Langzeitbefragung von 16.000 Haushalten. Die Fragen lauten unter anderem: Wie oft haben Sie im letzten Jahr Ihren Job gewechselt? Oder: Wie viel Geld verdienen Sie?

Da die Erhebung strengsten wissenschaftlichen Standards entspricht, nimmt die Auswertung einige Zeit in Anspruch. Konkret stammen die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2018, die das IW Köln allerdings erst 2021 veröffentlicht hat.

Um zu den reichsten fünf Prozent in Deutschland zu gehören, benötigt ein Single ein monatliches Nettoeinkommen in Höhe von rund 4.560 Euro.

DINK(Y) und HIKO: Diese zwei Gruppen sind prozentual am reichsten

Bei der Analyse der Gehaltsstruktur in Deutschland fallen bei den reichsten zehn, fünf und einem Prozent vor allem zwei Gruppen auf, die überproportional stark vertreten sind.

Dabei handelt es sich einerseits um die sogenannten DINK(Y)s – Double Income, No Kids (Yet) – und die sogenannten HIKOs – High Income, Kids Out. Beide Gesellschaftsgruppen sind besonders häufig unten den Spitzenverdienern und Gehaltschampions in Deutschland.

Wann ist man reich? Es gibt mehr als nur das Gehalt

Grundsätzlich ist es bei der Einschätzung, ob eine Person oder ein Haushalt als reich gilt, wichtig, dass nicht nur das Gehalt in diese Rechnung zählt. Hinzu kommen auch andere Einkünfte.

Dazu gehören beispielweise Einnahmen aus Aktiengeschäften – also unter anderem Dividenden-Ausschüttungen – oder auch Mieteinnahmen. Übrigens: Wer in einem abbezahlten Haus oder in einer abbezahlten Wohnung lebt, muss die fiktive Nettomiete ebenfalls auf das eigene Gehalt rechnen.

In einer Analyse zu einer früheren Gehaltsanalyse zitiert der Spiegel die Untersuchungen von mehreren Forscher der Universität Hannover. Diese stellten bereits im Jahr 2016 fest, dass „die Befragten ihre Position in der Einkommensskala nicht einmal annährend bestimmen“ können.

Das zeigt auch: Insbesondere bei der Frage nach Geld und Reichtum können wir auf unsere Selbsteinschätzung keinesfalls vertrauen. Viele wollen sich immer als ärmer darstellen, als sie es wirklich sind.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

1 Kommentar

  • Sehr geehrter Herr Peters,

    Ihr Artikel bietet einen spannenden Einblick in die Definition von „Reichtum“ und wie wir unsere eigene Position in der Gesellschaft oftmals unterschätzen. Ich finde es faszinierend zu sehen, dass der Begriff „reich“ weit mehr umfasst als nur das monatliche Nettoeinkommen. Tatsächlich spielen auch andere Einkünfte wie Dividenden und Mieteinnahmen eine entscheidende Rolle.

    Ich stimme Ihrer Schlussfolgerung zu, dass wir nicht immer auf unsere Selbsteinschätzung vertrauen können, insbesondere in Bezug auf Geld und Reichtum. Oftmals neigen wir dazu, uns selbst ärmer darzustellen, als wir tatsächlich sind.

    Was ich mich aber frage: Wie können wir den Begriff „reich“ neu definieren, sodass er nicht nur auf monatliche Einnahmen, sondern auch auf andere Aspekte wie persönliche Zufriedenheit, Lebensqualität und soziale Beziehungen abzielt? Ich denke, eine solche Diskussion könnte zu einer gesünderen und ausgewogeneren Sicht auf Reichtum beitragen.

    Ich freue mich auf Ihre Gedanken zu diesem Thema und danke Ihnen für diesen informativen Artikel.