Forscher aus Norwegen haben ein System entwickelt, das Vögel vor der Kollision mit Windrädern schützen soll. Die Technologie soll in rund fünf Jahren zum Einsatz kommen.
Die Energiewende bringt mittelfristig einige Änderungen mit sich. Zahlreiche neue Windkraftanlagen entstehen und Solarparks ergänzen zusätzlich das Bild vieler Landschaften. Doch neben dem Schutz für das Klima bergen Windkraftanlagen auch einige entscheidende Risiken. Denn die Systeme stellen etwa ein Risiko für viele Vögel dar.
Deshalb verfolgen viele Anlagenbetreiber häufig die Bewegung der Tiere und deaktivieren ihre Windräder zu bestimmten Zeiten. Besonders in der Paarungszeit oder während des Übergangs vom Sommer in den Winter (und umgekehrt) kommt es weltweit häufig zu einem massenhaften Vogelsterben. Laut dem norwegischen Forschungsinstitut Sinef soll sich das aber bald ändern.
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Neues System soll Kollision von Vögeln mit Windräder um 80 Prozent reduzieren
Laut den Angaben des Instituts ist es möglich, das Vogelsterben durch die vorgestellte Technologie um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Möglich machen das sowohl Kameras als auch Radarsysteme, die sich nähernde Vögel erkennen. Das System übermittelt die Informationen dann an die Anlagen, die daraufhin ihre Geschwindigkeit reduzieren. Das ermöglicht es Vögeln im Notfall auszuweichen.
Trotzdem ist die Technologie noch nicht fehlerfrei. Denn wenn sich Vögel von der Seite der Anlage annäherten, schlug die Erkennung meist fehl. Außerdem lassen sich durch das System keine Kollisionen mit dem Rotorkopf vermeiden. Letztlich fehlen zudem Ergebnisse aus der Praxis. Bisher simulierten die Forscher nur entsprechende Situationen.
Windenergie: Abschalten von Anlagen keine gute Option
Neben der Reduzierung der Geschwindigkeit könnte eine vollständige Abschaltung eine Kollision verhindern. Dennoch ist das einfacher gesagt als getan. Schließlich benötigt eine Zehn-Megawatt-Turbine etwa 20 Sekunden bis sie stillsteht. Außerdem lassen sich Flugbahnen von Vögeln schwer prognostizieren.
Die Zukunft muss also noch die Effektivität von solchen Systemen zeigen. Sinef geht davon aus, dass die kommerzielle Marktreife in etwa fünf Jahren erreicht ist. Dann könnten bereits deutlich mehr Vögel vor einem grausamen Tod gerettet werden.
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