Wirtschaft

Drei der vielversprechendsten deutschen KI-Start-ups

deutsche KI-Start-ups
Unsplash.com / Igor Omilaev
geschrieben von Redaktion

Hunderte deutsche KI-Start-ups werkeln an innovativen KI-Lösungen. Womit sich drei der aussichtsreichsten Jungunternehmen beschäftigen – hier ein Überblick.

Kaum eine Technologie erlebt derzeit einen solchen Hype wie künstliche Intelligenz. Weltweit investieren Regierungen, Konzerne und Investoren Abermillionen in die Schlüsseltechnologie der digitalen Zukunft. 

Insbesondere die USA und China ziehen immer wieder mit KI-Innovationen die Aufmerksamkeit auf sich. Doch auch Deutschland beheimatet quer durch alle Branchen eine Vielzahl an Unternehmen, die verheißungsvolle KI-Lösungen hervorbringen und sich hinter der ausländischen Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen. 

Deutlicher Anstieg deutscher KI-Start-ups

Wie Deutschlands umfangreichste Analyse der KI-Startup-Szene zeigt, nahm die Zahl der hierzulande gegründeten KI-Start-ups im vergangenen Jahr deutlich zu.  508 Jungunternehmen beschäftigen sich mit KI-Projekten, die von autonomen Fahrzeugen und Robotern bis hin zu personalisierten Medizinlösungen reichen. 

Laut appliedAI Institute for Europe, das die deutsche KI-Startup-Landschaft zum sechsten Mal in Folge beleuchtet hat, entspricht das einem Plus von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben dem signifikanten Wachstum ist vor allem die hohe Überlebensrate der KI-Start-ups ein positives Zeichen für den Innovationsstandort Deutschland. Von 304 KI-Jungunternehmen im Jahr 2022 blieben 262 bestehen, 246 wurden neu gelistet. Damit fördern die Youngsters nicht nur den technologischen Fortschritt, sondern schaffen auch Arbeitsplätze. 

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Beliebte Standorte für die Unternehmensgründung 

Wer gerne bei einem Start-up arbeiten möchte, hat gute Chancen, in Berlin oder München einen Job zu ergattern. Die beiden deutschen Städte liefern sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel „Wichtigste Start-up-Metropole Deutschlands“. 

2023 führte erneut die Bundeshauptstadt das Ranking der meisten KI-Start-ups (165) an. Die bayrische Landeshauptstadt (99) belegte wie im Vorjahr Platz Zwei, gefolgt von Hamburg (41), Darmstadt (17), Karlsruhe (17) und Köln (15). Im Vergleich der Bundesländer dominiert ebenfalls Berlin (32,5 %), gefolgt von Bayern (24,6 %), Nordrhein-Westfalen (10,2 %) und Baden-Württemberg (9,6 %).

KI – Made in Germany 

Das Marktforschungsinstitut CB Insights hat anhand von Analysten-Briefings, Unternehmensbewertungen und weiteren Faktoren die weltweit vielversprechendsten privaten Start-ups ermittelt. Darunter befinden sich drei besonders aussichtsreiche KI-Start-ups aus Deutschland:

Deepl – Präzise maschinelle Übersetzungen 

Zu den erfolgreichsten und bekanntesten deutschen KI-Start-ups gehört DeepL, das seinen gleichnamigen maschinellen Übersetzungsdienst sowohl in einer Gratisversion als auch einer kostenpflichtigen Pro-Version für Unternehmen anbietet. Die Kölner präsentierten sich von Beginn an als extrem wachsendes und profitables Unternehmen. Während einer Anfang 2023 abgeschlossenen Finanzierungsrunde heimste DeepL  eine Bewertung von einer Milliarde Euro ein und darf seitdem den bei jungen Unternehmen begehrten Titel Unicorn tragen. 

Als der KI-Übersetzer 2017 auf den Markt kam, unterstützte er sieben Sprachen. Inzwischen beherrscht er mehr als 30. Mit seinen präzisen, natürlich klingenden Übersetzungen hat das KI-Kommunikationsunternehmen bekannten Wettbewerbern wie Google Translate längst den Rang abgelaufen. Eigenen Angaben zufolge nutzen mehr als 100 Millionen User den Dienst.

Mit der Unterstützung der Investoren expandiert DeepL weltweit und arbeitet an der Entwicklung weiterer KI-Kommunikationstools. 

Einzig der Fachkräftemangel könnte die Wachstums- und Innovationsziele ausbremsen. Um Talente für sich zu gewinnen, setzt das Start-up wie viele andere Unternehmen auf flexible und attraktive Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle sowie die Eröffnung weiterer Standorte. 

Aleph Alpha – Deutschlands Antwort auf OpenAI

Auf dem besten Wege, ebenfalls ein Einhorn zu werden, ist Aleph Alpha. Das 2019 gegründete Unternehmen hat eine generative KI namens Luminous entwickelt, die ähnlich wie ChatGPT aus bestehenden Daten neue Inhalte generiert. 

Anders als OpenAI konzentriert sich Aleph Alpha allerdings nicht auf Enduser, sondern auf Unternehmen und Verwaltungen. Das Sprachmodell bildet bereits das technische Rückgrat des Bürgerinformationssystems „Lumi“ der Stadt Heidelberg. Außerdem unterstützt die Technologie von Aleph Alpha die 330000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung Baden-Württemberg etwa dabei, Akten zusammenzufassen, Kabinettsvorlagen zu erstellen und Anträge zu verfassen.

Investoren sehen in dem deutschen Vorzeige-Start-up so viel Potenzial, dass sie im vergangenen November frisches Geld in Höhe von knapp 500 Millionen Euro bereitstellten. Die Finanzspritze, die unter anderem vom Bosch-Konzern, der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) sowie dem Software-Konzern SAP stammt, soll dem Start-up helfen, sich gegen US-Konkurrenten wie OpenAI, Microsoft und Google zu behaupten. 

Zudem kooperiert Aleph Alpha mit dem Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) Heilbronn, das Baden-Württemberg in die Weltliga der künstlichen Intelligenz katapultieren soll. 

Apheris AI – Sicherer Datenaustausch für das Gesundheitswesen 

Die Grundlage für maschinelles Lernen bilden Daten. Daten in ausreichender Menge und Qualität, mit denen KI-Modelle trainiert werden. Doch insbesondere im Gesundheitssktor erweisen sich Datenbereitstellung und -analyse als extrem kritisch, da es sich um größtenteils hochsensible (Patienten-)Daten handelt, die besonders strengen Datenschutzregularien unterliegen. 

Für den wissenschaftlichen Fortschritt, die Entwicklung neuer Medikamente oder die Verbesserung von Präzisionsmedizin etwa sind möglichst große und vielfältige Datensätze allerdings unerlässlich. Das Start-up Apheris AI ging im Jahr 20219 mit der Vision an den Start, den Wert von Daten zu nutzen und zugleich den Datenschutz sicherzustellen. 

Das Berliner Jungunternehmen hat ein „Datenschutz bewahrendes Daten-Ökosystem“ entwickelt, welches es ermöglicht, verteilte sensible Daten für maschinelles Lernen ohne Weitergabe zugänglich zu machen. Die KI-basierte Plattform bietet Krankenhäusern, Pharmafirmen und Krankenversicherern einen zuverlässigen Zugang zu Gesundheitsdaten, ohne den Datenschutz oder das geistige Eigentum zu beeinträchtigen. So lassen sich sensible Gesundheits- beziehungsweise Patientendaten im Einklang mit den geltenden Regularien verknüpfen und analysieren. 

2020 wählte eine Jury des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Apheris AI zum „Digitalen Start-up des Jahres“. Ende 2022 brachte eine erfolgreich abgeschlossene Seed-Finanzierungsrunde dem Start-up 8,7 Millionen Euro ein. 

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Autorin: Sandra Bültermann

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