Wirtschaft

Strategische Pausen: Wenn du Erfolg haben willst, solltest du deine Axt schärfen

Strategische Pausen Erfolg Produktivität Akt schärfen
Adobe Stock/ Mat Hayward
geschrieben von Carsten Lexa

Worin liegt das Geheimnis unternehmerischen Erfolgs? Vielleicht in den Pausen? In diesem Artikel will ich untersuchen, wie strategische Pausen Gründer:innen dabei helfen können, ihre Produktivität zu steigern, ihre Ziele zu überdenken und die geistige und körperliche Fitness zu erhalten.

Irgendwie wissen wir es alle tief in unserem Inneren: Durch geplante Auszeiten und bewusste Erholung könnten wir nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch langfristig erfolgreicher sein. Wer inne hält, kommt schneller voran. Diese klare Erkenntnis „vergessen“ Gründer:innen im Start-up-Alltag jedoch oft. Schauen wir uns diesen vermeintlichen Widerspruch von Beschleunigung durch Innehalten anhand der Geschichte von zwei Holzfällern genauer an.

Strategische Pausen: Die Geschichte der zwei Holzfäller

Die Sonne warf ihre ersten Strahlen über einen dichten Wald, als sich zwei Holzfäller an die Arbeit machten. Beide hatten den gleichen Arbeitseifer, die gleiche Schnelligkeit im Umgang mit der Axt, begannen jeden Tag zur gleichen Zeit mit dem Fällen der Bäume und beendeten ihre Arbeit zur gleichen Zeit.


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Es gab nur einen Unterschied: Während der eine vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung unermüdlich Bäume fällte, gönnte sich der andere täglich eine oder mehrere Pausen, in denen er nach Hause ging.

Trotz der kürzeren Arbeitszeit fällte der Pause machende Holzfäller pro Tag mehr Bäume als der andere Holzfäller. Erstaunt und erschöpft fragte der unermüdlich arbeitende Holzfäller seinen Kollegen nach seinem Geheimnis. Dieser antwortete: „In meiner Pause gehe ich nach Hause und schärfe meine Axt.“

Die Axt schärfen

Diese einfache Geschichte spiegelt eine Wahrheit wider, die viele Gründer:innen oft übersehen: die Bedeutung von Pausen, nicht nur als Moment der Ruhe, sondern auch als Chance zur Verbesserung und Neuausrichtung ihrer Strategien.

Für Gründer:innen bedeutet das Schärfen der Axt, sich bewusst von der konstanten Belastung, die das Unternehmertum zwangsläufig mit sich bringt – von der Produktentwicklung über neue Vertriebsaktivitäten bis hin zur Klärung von Mitarbeiterthemen – zu distanzieren.

Diese Pausen ermöglichen es vielmehr, den Geist zu leeren, sich neu zu fokussieren und letztlich produktiver und kreativer zu sein.

Die Wahrheit über strategische Pausen

Betrachtet man die Geschichte der beiden Holzfäller genauer, so zeigt sie nämlich eine tiefere Wahrheit: Pausen sind kein Zeichen von Schwäche oder gar Faulheit, sondern vielmehr ein strategisches Mittel zur Leistungssteigerung. Für Gründer:innen sind Pausen entscheidend, um sich neu auszurichten und ihre Effektivität zu maximieren.

Eine der wichtigsten Lehren aus der Geschichte der Holzfäller ist dabei die Bedeutung der Reflexion. Gründer:innen, die sich regelmäßig Zeit nehmen, ihre Ziele zu überdenken und ihre Strategien zu überprüfen, können auf diese Weise sicherstellen, dass sie auf dem richtigen Weg bleiben.

Diese Reflexionsphasen ermöglichen es ihnen, ihre Prioritäten neu zu setzen und effizientere Wege zur Verwirklichung ihrer Vision zu finden. Ohne diese Momente der Besinnung laufen die Gründer:innen Gefahr, in der Hektik des Alltags ihre langfristigen Ziele aus den Augen zu verlieren.

Mentale Erholung und kreative Impulse

Pausen bieten natürlich nicht nur die Möglichkeit zur Reflexion, sondern auch zur mentalen Erholung. Da Gründer:innen ständig mit Herausforderungen konfrontiert sind, ist es wichtig, regelmäßig abzuschalten und dem Geist eine Pause zu gönnen. Diese Auszeiten fördern die Kreativität und führen oft zu neuen, innovativen Ideen.

Ein entspannter Geist kann Zusammenhänge und Lösungen erkennen, die im hektischen Arbeitsalltag übersehen werden. Wie der Holzfäller seine Axt schärft, so schärfen Gründer:innen ihren Geist und ihre Kreativität durch bewusste Erholung.

Genauso wichtig wie geistige Pausen ist die körperliche Erholung. Gründe:innen arbeiten regelmäßig viele Stunden, leisten Extraschichten und vernachlässigen dabei oftmals ihre körperliche Gesundheit. Regelmäßige Pausen helfen, körperliche Erschöpfung zu vermeiden und fördern so langfristig die Gesundheit.

Ein erholter Körper ist widerstandsfähiger und leistungsfähiger, was letztlich zu einer höheren Produktivität führt. Die Geschichte der Holzfäller zeigt, dass ununterbrochenes Arbeiten ohne Pausen nicht nur ineffizient, sondern sogar schädlich sein kann.

Weiterbildung und Gleichgewicht finden

Wichtig ist auch die Nutzung von Pausen für Weiterbildung und persönliche Entwicklung. Gründer:innen, die ihre Pausen nutzen, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder sich über aktuelle Trends und Entwicklungen in ihrer Branche zu informieren, können sich so besser auf den Wettbewerb einstellen. Diese Lernphasen sind vergleichbar mit dem Schärfen einer Axt: sie verbessern die eigenen Fähigkeiten und bereiten so den Weg für zukünftige Erfolge.

Schließlich zeigt uns die Geschichte der Holzfäller, dass die richtige Balance zwischen Arbeit und Pause der Schlüssel zum Erfolg ist. Gründer:innen, die diese Balance finden, können nicht nur auf der einen Seite ihre Produktivität steigern, sondern auf der anderen Seite auch ihre Zufriedenheit und Lebensqualität verbessern.

Pausen sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um den Ausgleich zwischen den beruflichen Herausforderungen und der eigenen Gesundheit herbeizuführen. Indem Gründer:innen regelmäßig innehalten und ihre „Axt schärfen“, legen sie den Grundstein für nachhaltigen beruflichen Erfolg und persönliches Wohlbefinden.

Strategische Pausen: Fazit

Aus der Geschichte von den zwei Holzfällern können wir eine wichtige Erkenntnis für Gründer:innen ziehen: Pausen sind kein Zeichen von Schwäche oder gar sinnlose Zeitverschwendung, sondern eine strategische Notwendigkeit. Indem Gründer:innen es sich zur Gewohnheit machen, regelmäßig innezuhalten, haben sie die Möglichkeit, ihre Ziele zu reflektieren, ihren Geist zu erholen und neue kreative Impulse zu gewinnen.

Gründer:innen sollten sich also die Zeit nehmen, ihre „Axt zu schärfen“, indem sie strategische Pausen in ihren Tagesablauf einplanen und nutzen.

Denke dazu einmal über deinen eigenen Arbeitsalltag nach: wann hast du das letzte Mal bewusst eine Pause eingelegt, um deine Gedanken zu ordnen und neue Energie zu tanken? Vielleicht ist ja gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um damit anzufangen.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.