Alte und in die Jahre gekommene Haushaltsgeräte können sich schnell als Stromfresser entpuppen. Doch ab wann lohnt es sich, Kühlschrank, Waschmaschine und Co. auszutauschen? Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamts gibt Aufschluss.
Für viele Menschen sind Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler, Gefrierschrank oder Staubsauger kaum noch wegzudenken. Oft sind diese Geräte in einem Haushalt viele Jahre in Gebrauch.
Doch das kann dazu führen, dass sich alte Haushaltsgeräte in wahre Stromfresser verwandeln. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamts hat analysiert, ab wann es sich lohnt, ein altes Gerät durch ein effizienteres zu ersetzen.
Stromfresser: Wann du alte Haushaltsgeräte austauschen solltest
Für den Forschungsbericht wurden Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Wäschetrockner und Staubsauger unter die Lupe genommen. Im Fokus der Untersuchung stand dabei sowohl die ökologische als auch die ökonomische Sinnhaftigkeit des Austauschs dieser Geräte gegen besonders effiziente Neugeräte.
Doch diese Frage ist laut den Ergebnissen der Untersuchung nicht so einfach zu beantworten. Die Studie stützt sich auf eine vereinfachte Ökobilanz und eine Lebenszykluskostenrechnung, die unter anderem Energie- und Reparaturkosten einbezieht. Sie macht deutlich, dass die Entscheidung für oder gegen den Austausch eines alten Haushaltsgeräts von vielen Faktoren abhängt.
Dazu gehört natürlich der jeweilige Energieverbrauch der Geräte. Aber auch die Häufigkeit der Nutzung in den Haushalten spielt eine entscheidende Rolle, ebenso der Anteil an erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch des Haushalts.
Nutzungsszenarien für verschiedene Geräte
Wie häufig Geschirrspüler, Trockner oder Staubsauger im Alltag genutzt werden, hat großen Einfluss auf ihre Umwelt- und Kostenbilanz. Auch die Notwendigkeit von möglichen Reparaturen hängt von diesem Faktor entscheidend ab. Deshalb betrachtet die Studie für jedes Gerät drei unterschiedliche Nutzungsszenarien.
Dazu zählen die durchschnittliche, die intensive sowie die extensive Nutzung. Für die durchschnittliche Nutzung wurde dabei zum Beispiel ein Haushalten mit zwei bis vier Personen herangezogen.
Die intensive Nutzung hingegen bezieht sich auf größeren Familien oder Wohngemeinschaften. Die jeweiligen Geräte sind hier bis zu 50 Prozent häufiger im Einsatz als bei der durchschnittlichen Nutzung.
Für die extensive Nutzung zählen beispielsweise Single-Haushalte. Denn hier laufen Geräte wiederum nur halb so oft wie bei der durchschnittlichen Nutzung.
Alte Haushaltsgeräte: Diese Stromfresser solltest du austauschen
Für die Überprüfung des Stromverbrauchs kann sich der Kauf eines Strommessgeräts lohnen. So können Verbraucher selbst überprüfen, welche alten Haushaltsgeräte sich inzwischen in einen Stromfresser verwandelt haben.
Das kann beispielsweise bei Gefriergeräten der Fall sein. Verbrauchen diese besonders viel Strom, also mehr als rund 570 Kilowattstunden pro Jahr, lohnt sich der Austausch aus rein finanzieller Sicht. Aus ökologischer Sicht würde sich hingegen der Austausch bereits bei einem Stromverbrauch von mehr als 430 Kilowattstunden pro Jahr lohnen.
Bei einem Kühlschrank liegt der Wert deutlich drunter. Hier ist laut den Studienergebnissen die Anschaffung eines Neugeräts bereits ab einem Stromverbrauch von mehr als 240 Kilowattstunden sinnvoll. Bei Kühl-Gefrierkombis liegt der Wert bei 340 Kilowattstunden.
Hierbei ist allerdings zu beachten, dass sich der Neukauf finanziell kaum lohnt. Denn die Einsparungen bei den Stromkosten können die Anschaffungskosten für ein neues Gerät über dessen Lebensdauer hinweg nicht ausgleichen.
Das gilt ebenso für den Austausch von Geschirrspülern. Denn hier lohnt sich der Austausch finanziell ebenso nicht. Bei selten genutzten Geräten kann sich bei einem Defekt sogar eine Reparatur lohnen, wenn es mindestens die Energieklasse A+ hat und die Reparaturkosten unter 300 Euro liegen.
Bei kabelgebundene Staubsaugern hängt der Nutzen eines Neukaufs stark vom Stromverbrauch ab. Bei einem Staubsauger mit 1.200 Watt oder mehr lohnt sich der Austausch fürs Klima laut den Studienergebnissen. Dies kann bereits nach zwei Jahren der Fall sein, wenn das Gerät häufig genutzt wird und mit mehr als 1.800 Watt läuft.
Anders sieht es hingegen bei sparsamen Altgeräten aus. Verbrauchen diese nur maximal 900 Watt, ist ein Austausch weder finanziell noch ökologisch sinnvoll.
Auch interessant: