Forscher haben eine Art Solar-Schwamm entwickelt, der Feuchtigkeit aus der Luft filtern kann. Er könnte vor allem in trockenen Regionen mit Wasserknappheit zum Einsatz kommen.
Ein internationales Forscherteam hat eine neue Methode entwickelt, mit der sich aus Luftfeuchtigkeit Trinkwasser gewinnen lässt. Ein Stromanschluss ist dafür nicht notwendig. Bei der Entwicklung handelt es sich um eine Art Solar-Schwamm: einem porösen Material, das Sonnenenergie nutzt, um Wasser aus der Luft zu ziehen. Die Technik könnte in trockenen Regionen oder Katastrophengebieten zum Einsatz kommen.
Der Solar-Schwamm besteht aus einem hydrophilen Polymer, das Wassermoleküle aus der Umgebungsluft aufnimmt. Tagsüber erwärmt die Sonne das Material, woraufhin das Wasser verdampft und anschließend kondensiert. Als Vorlage dienen Prozesse, die jeden Tag in der Natur ablaufen. Das Besondere daran ist, dass der Schwamm ganz ohne externe Energiequelle funktioniert. Damit ist er ideal für Anwendungen jenseits von ausgebauten Infrastrukturen.
Solar-Schwamm filtert bis zu fünf Litern Wasser pro Tag
Das Team konnte mit einem Quadratmeter großen Solar-Schwamm abhängig von der Luftfeuchtigkeit bis zu fünf Liter sauberes Wasser pro Tag aus der Luft filtern. Selbst bei niedriger Luftfeuchtigkeit funktionierte das Prinzip relativ effizient. Durch die Verwendung kostengünstiger Materialien ließe sich der Solar-Schwamm den Forschern zufolge gut skalieren und dezentral einsetzen.
Ein weiterer Vorteil: Das System ist wartungsarm und benötigt keine komplexe Infrastruktur. Das macht es besonders attraktiv für Regionen mit instabiler Wasserversorgung, für ländliche Gebiete oder den Einsatz bei humanitären Einsätzen. Auch als Notfalllösung bei Dürren oder Erdbeben könnte der Schwamm Leben retten.
Nachhaltige Wassergewinnung mit Potenzial
Die Methode reiht sich in eine wachsende Zahl an Technologien ein, die auf nachhaltige Wassergewinnung ausgerichtet sind. Anders als bei der Meerwasserentsalzung benötigt das System weder Druck noch elektrische Energie. Damit ist es nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ökonomisch interessant.
Die Forscher arbeiten derzeit an der Weiterentwicklung des Materials, um noch höhere Erträge zu ermöglichen. Ziel ist es, ein marktreifes Produkt zu entwickeln, das weltweit eingesetzt werden kann. Von Subsahara-Afrika bis in abgelegene Bergregionen. Der Solar-Schwamm zeigt, wie sich Sonnenenergie und einfache Materialien kombinieren lassen, um eines der drängendsten Probleme der Menschheit zu lösen: den Zugang zu sauberem Wasser.
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