Künstliche Intelligenz steht an einem Wendepunkt – so sieht es zumindest OpenAI-Chef Sam Altman. Seine Prognosen zur nahenden KI-Singularität werfen jedoch Fragen auf: Wie nah ist uns die digitale Superintelligenz wirklich? Ein Blick auf Visionen, Entwicklungen und offene Risiken.
In den vergangenen Jahren haben die Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz an Tempo rasant aufgenommen. Vor allem seit der Veröffentlichung von großen Sprachmodellen wie ChatGPT hat KI Einzug in den Alltag vieler Menschen erhalten.
Allein im Jahr 2024 betrug die Marktgröße im Bereich Künstliche Intelligenz mehr als 171 Milliarden Euro. 2025 soll diese Zahl Prognosen zufolge bereits auf mehr als 222 Milliarden Euro ansteigen. Bis zum Jahr 2031 steht sogar ein prognostiziertes Marktvolumen in Höhe von 921 Milliarden Euro im Raum.
Doch trotz der großen Vorteile, die KI in vielen Bereichen mit sich bringt, wächst gleichzeitig die Debatte um Regulierung und ethische Grenzen. Immer wieder warnen Experten vor möglichen Risiken einer unkontrollierten Weiterentwicklung von KI-Systemen.
Steht KI an der Schwelle zur Singularität?
So könnte KI sich ab einem gewissen Punkt selbst verbessern und weiterentwickeln – schneller, als der Mensch sie noch verstehen oder kontrollieren könne. Dieses Phänomen, das als KI-Singularität bezeichnet wird, könnte laut Sam Altman, CEO von ChatGPT-Mutterkonzern OpenAI, kurz bevorstehen.
In einem Blog-Beitrag beschreibt Sam Altman seine Einschätzungen zum Thema KI-Singularität. Demnach stehe die Menschheit kurz davor, eine „digitale Superinzelligenz“ zu erschaffen.
Bereits jetzt sei ChatGPT „leistungsfähiger als jeder Mensch, der je gelebt hat“, so Altman. Für das Jahr 2026 prognostiziert der OpenAI-CEO Systeme, die „neue Erkenntnisse gewinnen können“. 2027 könnten sogar bereits Roboter auf den Markt kommen, „die Aufgaben in der realen Welt ausführen“.
So verläuft die Singularität: Wunder werden zur Routine und dann zum Standard.
Der entscheidende Wandel werde aber in den 2030er Jahren stattfinden. Denn diese könnten sich „wahrscheinlich stark von allen bisherigen Zeiten unterscheiden“. „Wir wissen nicht, wie weit wir über die menschliche Intelligenz hinausgehen können, aber wir sind dabei, es herauszufinden“, schreibt Altman.
KI selbst kann KI-Forschung beschleunigen
Sam Altman sieht vor allem die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz selbst als Treiber in der KI-Forschung an. Wissenschaftler würden bereits zwei- bis dreimal produktiver arbeiten als vor der Einführung der KI.
Fortgeschrittene KI sei dabei vor allem bedeutsam, weil sie die KI-Forschung vorantreiben und beschleunigen kann. „Wenn wir die Forschung eines ganzen Jahrzehnts in einem Jahr oder einem Monat leisten können, dann wird die Fortschrittsrate natürlich ganz anders aussehen“, so Altman.
Derzeit befinde sich die Künstliche Intelligenz in einem frühen Stadium der „rekursiven Selbstverbesserung“. Sie sei zwar noch nicht in der Lage, den eigenen Code völlig autonom zu aktualisieren. Sie könne allerdings genutzt werden, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und bessere KI-Systeme zu entwickeln.
So entstehe ein sich selbst verstärkender Kreislauf, der den Weg zur KI-Singularität ebnen könnte. Dieser werde auch vom sogenannten Flywheel-Effekt verstärkt, bei dem der Ausbau der Infrastruktur für immer leistungsfähigere KI-Systeme vorangetrieben wird.
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