Photovoltaik-Hersteller Amerenco hat in den USA kürzlich erstmals ein Solardach über einer Kläranlage installiert. Es soll nicht nur die Energiekosten senken, sondern die Fläche gleicht doppelt nutzen – und sogar die Wasserqualität verbessern.
In einer Kleinstadt im Osten des US-Bundesstaats Oregon wurde kürzlich eine besondere Solaranlage eingeweiht. Denn statt auf einem Dach oder Feld wurde sie über einem Teil der örtlichen Kläranlage installiert. Das Solardach liefert nicht nur Strom, sondern verbessert auch die Leistung der Wasseraufbereitung.
Die Solaranlage hat eine Leistung von 240 Kilowatt und soll jährlich rund 325.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit würde sie etwa 30 Prozent des Energiebedarfs der Kläranlage decken und gleichzeitig die Stromkosten senken. Für die Stadt wäre das ein spürbarer Beitrag zu mehr Energieunabhängigkeit und geringeren Betriebskosten.
Solardach auf Kläranlage senkt Energiekosten und verbessert Wasserqualität
Das Solardach verspricht jedoch noch weitere Vorteile: Es beschattet einen sensiblen Bereich der Kläranlage, die sogenannte Chlorkontaktkammer. Der Schatten sorgt wiederum für eine kühlere Umgebung, die das behandelte Wasser qualitativ verbessert und seine Temperatur senkt. Das soll auch dem Ökosystem zugute kommen, in das die Anlage das gereinigte Wasser später einleitet.
Neben der technischen Wirkung hat das Projekt auch einen sozialen Aspekt. Denn bei der Umsetzung wurden gezielt lokale und benachteiligte Unternehmen eingebunden. Das Ganze lief über ein sogenanntes Energie-Einspar-Vertragsmodell, bei dem Ameresco nicht nur Bau und Technik stellte, sondern auch Preise und Leistungen garantierte.
Die Betreiber denken bereits über die nächste Ausbaustufe nach. Beispielsweise soll ein Batteriespeicher hinzukommen, um den selbst erzeugten Solarstrom noch flexibler nutzbar zu machen. Dadurch könnte das System auch bei Stromausfällen stabil weiterlaufen. Das würde einen weiteren Schritt in Richtung einer stabilen Versorgungssicherheit darstellen.
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