Bereits Ende Mai hatte der Solarhersteller Meyer Burger für seine deutschen Niederlassungen Insolvenz angemeldet. Investoren haben sich in der Zwischenzeit keine gefunden, was nun sehr wahrscheinlich das endgültige Aus für die Werke bedeutet.
Die Photovoltaik-Branche erlebt derzeit einen Boom. Nicht nur hohe Energiepreise treiben die Nachfrage nach Solarstrom massiv an, sondern auch der Druck zur Erreichung der Klimaziele. Gleichzeitig sorgen staatliche Förderungen, sinkende Preise für Anlagen sowie technologische Fortschritte dafür, dass Photovoltaik für private Haushalte wie für Unternehmen zunehmend attraktiv wird.
Allein bis zum Jahr 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch laut den Klimazielen der Bundesregierung auf 80 Prozent steigen. Die Solarenergie spielt hierbei mit einer geplanten Leistung von rund 215 Gigawatt eine zentrale Rolle.
Doch trotz des anhaltenden Photovoltaik-Booms steht es um die deutsche Solarindustrie nicht gut. Erst Ende Mai dieses Jahres hatte der Solarhersteller Meyer Burger für seine deutschen Niederlassungen Insolvenz angemeldet. Nun steht fest: Es gibt keine Investoren, die beiden Standorte müssen geschlossen werden.
Insolvenz: Aus für Meyer Burger in Deutschland
Die Suche nach Investoren für den insolventen Solarhersteller Meyer Burger sind gescheitert. Das hat das Unternehmen in einer Mitteilung bestätigt. Nach Einschätzung des Verwaltungsrats bestünden „aus heutiger Sicht keine realistischen Chancen mehr für eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe einschliesslich der Muttergesellschaft“.
Der Konzern hat seine rund 600 Beschäftigten an den deutschen Standorten im anhaltischen Thalheim und im sächsischen Hohenstein-Ernstthal bereits freigestellt und gekündigt. Ausgenommen hiervon ist lediglich ein kleines Abwicklungsteam, das sich nun um die Schließung der Standorte kümmert.
Auch die noch verbliebenen rund 45 Angestellten in der Schweiz haben bereits ihre Kündigung erhalten. Die rund 300 Mitarbeiter in den USA hatte der Konzern bereits im Mai 2025 entlassen.
Laut der Konzern-Mitteilung habe es „über Monate hinweg sehr intensiv geführten Verhandlungen“ mit möglichen Investoren gegeben. Diese hätten aber „nicht erfolgreich abgeschlossen werden“ können.
In den USA konnte das Unternehmen zwar noch Maschinen und Anlagen zur Produktion von Solarmodulen sowie Solarzellen für insgesamt rund 29 Millionen US-Dollar verkaufen. Das sei laut dem Unternehmen zwar ein „wichtiger Zwischenschritt“ gewesen, konnte die Standorte in Deutschland allerdings auch nicht retten.
Wie konnte es zu der Insolvenz kommen?
Das Unternehmen selbst sieht die Gründe für die in Schieflage geratenen Konzernzahlen vor allem im herausfordernden Wettbewerbsumfeld. Vor allem Billigimporte aus China hätten hierbei eine Rolle gespielt.
Aber auch mangelnde politische Unterstützung zähle dazu. Demnach gebe es derzeit „erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Förderung erneuerbarer Energien sowohl in den USA als auch in Europa“.
Bereits im November 2023 musste das Unternehmen die Stornierung eines Großauftrags in den USA verkraften. Auch das habe die finanzielle Situation des Unternehmens angegriffen.
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