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Sharp legt nach: 3D-Multitouch-Screen für E-Reader und Laptops

Beflügelt durch den Erfolg von James Camorns „Avatar“ ließen die Gadgets, die auf der diesjährigen CES vorgestellt wurden, jeden das Unvermeidbare bereits erahnen: Alle technischen Geräte, die mit einem Screen ausgestattet sind, würden über kurz oder lang auf 3D-Fähigkeit gepimpt werden. Und zu den Unternehmen, die dieses Ziel augenscheinlich besonders eifrig anpeilen, gehört Sharp. Vor knapp einer Woche stellten die Japaner auf einer Pressekonferenz in Tokio einen 3D-Touchscreen für Smartphones und PDAs vor, der für den Effekt keine spezielle Brille erfordert. Und heute legen sie nun noch ein Brikett nach.

Im Rahmen der Präsentation ihres Portfolios an 3D-tauglichen Fernsehern, die ihre Bilder allerdings nur im Zusammenspiel mit dem entsprechenden Nasenaufsatz in die dritte Dimension beamen, stellten sie auch einen 3D-10.1-Zoll-Screen für die großen Brüder und Schwestern der oben genannten mobilen Gadgets vor: nämlich für E-Book-Reader, Tablets und Netbooks. Wie bei jenen, wird auch hier kein Zusatz-Accessoire für den 3D-Effekt benötigt, der wahlweise ei-n oder ausgeschaltet werden kann und zudem gibt es ihn sowohl mit als auch ohne Touchscreen-Funktion.

Weitere technische Details wurden leider noch nicht bekannt gegeben. Es darf aber angenommen werden, dass es sich in beiden Fällen um die gleiche Technologie handelt. Diese beruht zum einen im Bereich der dreidimensionalen Darstellung auf Ergebnissen zum parallaktischen Winkel und der „Parallax Barrier„-Technologie. An dieser Materie interessierte User erwarten auf der Sharp-Homepage einige Info-Filmchen, Grundkenntnisse in Japanisch sind aber für ein besseres Verständnis von Vorteil. Und zum anderen auf der Verbesserung der von Sharp in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Semiconductor Energy Laboratory entwickelten Continuous-Grain-Silicon-Technologie, mit der nicht nur ein schärferes Bild erzielt wird, sondern die auch zu dünneren Displays führt. Bei der kleineren Variante des Screens gab Sharp eine Kontrastfähigkeit von 1000:1 und eine Auflösung von 854×480 Pixeln (FWVGA) an. Zudem wurde eine rekordverdächtige Lichtstärke von 500 Candela pro Quadratmeter genannt. Und das alles auf einem extrem dünnen Screen, der fast an die Maße von 2D-Screen heranreicht (weitere technische Details findet ihr in dieser dazugehörigen Pressemitteilung).

Wann diese Wunderwerke der Technik allerdings für Otto Normalverbraucher verfügbar sein werden, hat Sharp nicht genannt (die Fernseher sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen). Allzusehr wird man sich aber wohl nicht Zeit lassen, denn die Konkurrenz schläft nicht. So sitzt mit Hitachi Displays den Japanern ein Konkurrent aus dem eigenen Land direkt im Nacken

Und noch eine Anmerkung zum Schluss: Wer über ein gutes Gedächtnis verfügt, wird sich vielleicht noch an das SH251iS erinnern. Dieses Handy wurde von Sharp im Jahre 2003 auf den Markt gebracht und verfügte über eine Software, die mit der Handy-Cam aufgenommene Bilder in 3D-Bilder umwandelte. Auch damals kam bereits die oben erwähnte „Parallax Barriere„-Technologie zum Tragen, allerdings konnte sie sich seinerzeit aus mir nicht bekannten Gründen nicht durchsetzen. Bin gespannt, wie es dieses Mal läuft. Technisch und Content-mäßig sollte eigentlich nichts dagegen sprechen – und Interessenten sind ja auch vorhanden.

(Marek Hoffmann / Foto 2 & 3: Akihabaranews)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

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