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Neues Betriebssystem: Google Chrome OS wird schlanker, aber mächtiger als Android

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Gutes Timing, Google! Wenige Tage vor Beginn der Vorbestellungsphase von Windows 7 schießt Moutain View die Neuigkeit von einem eigenen Betriebssystem für PCs aus der Hüfte – nein: Nicht Android, sondern eine noch schlankere Alternative.

„Die ganzen Betriebssysteme, auf denen heute die Browser laufen, stammen aus einer Zeit, in der es noch kein Internet gab“, heißt es im Blog. Mit dem Google Chrome OS wird man den umgekehrten Weg gehen und ein Betriebssystem entwickeln, dass sich ausschließlich den Bedürfnissen der Internetnutzer unterordnet. Nackt, kahl, minimalistisch – ein reines Fenster zum Internet, das sich innerhalb weniger Sekunden öffnen lässt. „Die Architektur der Software ist simpel – Google Chrome läuft innerhalb eines GUI-Systems, das auf einem Linux-Kernel aufsitzt“, kündigt Google an und verspricht gleichzeitig, dass damit Viren, Malware und Sicherheits-Updates der Vergangenheit angehören werden. „Es soll einfach seine Arbeit machen.“

Google setzt voll und ganz auf das vielbeschworene Cloud-Computing – ein schickes Wort, das aber entgegen so mancher Hysterie (CeBit) noch auf die erhoffte Umsetzung wartet. Anders als beim Handy-Betriebssystem Android soll es beim Chrome OS keine einzige Anwendungen außer dem Browser geben:


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Das Internet ist die Plattform für App-Entwickler. Alle web-basierten Programme werden automatisch funktionieren und alle neuen Anwendungen können mithilfe ihrer Lieblingstools im Internet geschrieben werden. Und – nicht vergessen: Diese Anwendungen werden dann nicht nur unter Google Chrome OS laufen, sondern auch in jedem Standard-Browser unter Windows, Linux oder auf dem Mac, so dass Programmierer auch jeder Plattform jeweils die größte Nutzerzahl erreichen können.

Donnerwetter: Picasa statt iPhoto, Google Documents statt Microsoft Word, Gmail statt Outlook, Google Calendar statt iCal – sollte es wirklich wahr sein und Google plant die komplette Abschaffung stationärer Software und lokal gespeicherter Daten? Es sieht zumindest so aus… Der Suchriese würde damit die eigenen Dienste in einem bislang unbekannten Rahmen pushen können – kein anderer Anbieter im Netz hat so viele (werbefinanzierte) Online-Klone etablierter Büroanwendungen im Portfolio. Vielleicht ist Cloud Computing tatsächlich der unabwendbare Trend der kommenden Jahre – doch Google wird sicherlich einer der größten Gewinner der Entwicklung sein. Man zögert nicht einmal, das auch offen einzuräumen: „Jedes Mal, wenn sich die die Computerkomfort unser Nutzer verbessert, profitiert auch Google davon; denn zufriedene Nutzer neigen dazu, dann auch mehr Zeit im Internet zu verbringen.“

Und das alles wird schon bald Realität, heißt es im Blogpost. Schon jetzt befinde sich Google mit mehreren Partnern in Kooperationsgesprächen. Der Open-Source-Code wird noch in diesem Jahr öffentlich gemacht, für die zweite Hälfte des kommenden Jahres wird bereits mit den ersten Geräten für Endverbraucher gerechnet. Google Chrome OS soll auf kleinen Netbooks genauso wie auf großen Desktop-Systemen laufen, wobei sowohl x86- als auch ARM-Chips unterstützt werden.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

42 Kommentare

  • Ist ja alles gut und schön. Aber was ist wenn das Internet mal nicht funktioninert? Kunden diverser Provider sollten dieses Glück regelmäßig haben. Da muss man ja trotzdem irgendwie arbeiten:D.

  • das OS ist die offline lösung.

    wow, schon 4 kommentare und keiner keiner stellt die theorie auf, dass hier doch nur daten ausspioniert werden sollen, fbi und cia, etc.
    kommt wohl noch.

  • Die wollen doch nur eure Daten! Danach kann Google euch erpressen oder – viel schlimmer – auf euch zugeschnittene Werbung schalten!

  • @Vinny es ist nicht schlimes dran. zugeschnittene Werbung, na und dann bekomme ich zumendest das angeboten was mich interessiert! Und keine Zigrarren oder Viagra 🙂

    Aber es kann natürlich auch dazu kommen, dass Google die Macht über alle Daten bekommt, und der Markt zusammen brechne würde, da Google somit allwissend wäre, und wahscheinlich sogar Börse und Wetter vorhersagen könnte 🙂

  • Ich bin da mehr als skeptisch. Bislang hat Google immer den Benutzer ausspioniert. Wieso sollten sie jetzt darauf verzichten? Hört sich alles zu schön an, um wahr zu sein. Wir werden die ersten Tests abwarten müssen. Google macht mir jedoch langsam Angst, da sie schon zu viel Macht besitzen.

  • Letztlich lassen sich ueber einen Browser aber nur die „einfacheren“ Sachen abfackeln.
    Die Interfaces sind einfach noch nicht schnell genug, egal was es fuer dolle Sachen bei flickr und co. schon gibt.

  • hm, es gibt bereits sogar photoshop 🙂 also was ich wirklich sehr vermisse ist sowas wie programmierumgebung z.B: ruby oder c++ online, wäre echt klasse!

  • Gibt es eigentlich mittlerweile auch einen Google Fön oder einen Google Toaster? Schuster bleib bei Deinen Leisten sage ich. Ich bin kein Hellseher aber ich weiß dass Google früher oder später gewaltig auf die Schnauze fliegen wird wenn sie versuchen überall dabei zu sein. Ich hasse google mittlerweile auch wenn ich youtube liebe. Ist das nicht paradox?

  • Ich denke schon, dass der Trend Richtung Internetsoftware geht. Auch geht der Trend Richtigung Java, da es einfacher und plattformunabhängig und damit produktiver ist als andere Programmiersprachen wie C/C++. Allerdings haben die Trend den Nachteil, dass sie die Treiberentwicklung nicht fördern. Soweit ich weiß kann Java keine Treiberprogrammierung und die Internetsoftware auch nicht.

  • Eine Alternative wäre es sicher schon. Das Software-Entwickler o.Ä. viel mit Google Chrome anfangen können bezweifel ich allerdings.
    Geheime Projekte ins Internet stellen, hochleistungs Software als Web-App? Und oben dann wahrscheinlich irgend ein Banner für die nächste Handyabzocke.

    Google vertraut darauf, das die Nutzer alles was sie brauchen selber machen. Das ist auf einer Seite sehr klug, andererseits gibts das ja auch schon bei Linux – jetzt wirds halt ins Internet verlagert.

    Aufjedenfall wären die Zeiten von Raubkopien vorbei. Wobei? Öffentliche Raubkopien auf einen Server – warum nicht?

  • @fincha Ja, Photoshop im Browser gibts schon, aber ich finde solche Sachen kaum benutzbar. Wenn ich mir ueberlege wie lange ich mit dem Interface von flickr brauche um Bilder zu sortieren, einzuordnen, etc. und das mit iPhoto vergleiche verliert flickr einfach.

    Und das sind eigentlich nur einfache Operationen.

    Wird sich zeigen was die (Javascript)Zukunft bringt…

  • @ #3 Markus – Angeblich baut Google derzeit in DE (Nähe Frankfurt) auch ein riesiges RZ – das ganze ist ziemlich geheim, ich kenn jemanden der da Serverschränke aufgestellt hat … Das Ding soll 3 fast fussballfeldgrosse Etagen haben..

  • Wer sagt denn, dass google Zugriff auf sämtliche Daten hat? Wenn ich mein Google Chrome OS starte, mit dem Google-wie-auch-immer-er-heißt-Browser ins Netz gehe und bei einem Anbieter XY, der nichts mit google zu tun hat, Daten (/Dateien) erstelle/bearbeite/speichere, müsste man google gerade unterstellen, sich die Dateien über den Browser irgendwie zu ziehen bzw. alles mitzuschneiden.

    Denn auf dieses Verhalten wird Chrome OS doch ausgelegt sein: die lokalen Hardwarevoraussetzungen werden irrelevant, die komplette Logik mit samt der Datenflut „lebt“ im Web. Doch (noch) ist google nicht gleich Web 😉

  • Für mich persönlich wärs momentan noch sehr nervig und kaum machbar, keine lokale Software zu haben und aufs Netz angewiesen zu sein, aber da sind ja auch Kompromisse denkbar.
    Von dem Chrome-Browser war ich ziemlich enttäuscht und finde ihn (neben dieser ganzen Überwachungssache) eine Idee zu minimalistisch – vll bin ich zu blind, aber ich hab z.B. nicht gefunden, wo ich eine Seite nach einem Suchwort durchsuchen kann.
    Und was Skynets – äh, Googles – Allmacht angeht, kann ich mich einer gewissen Furcht auch nicht erwehren, denn was die anfassen, wird zu Gold.

  • Ich denke wir sollten abwarten, bis erste Ergebnisse zu bestaunen sind. Vorfreude will bei mir noch nicht aufkommen. Dennoch habe ich von Google schon so manches wirklich gutes Produkt gesehen 😉

  • […] André Vatter malt sich die Zukunft mit Chrome OS als ein Szenario ohne desktopbasierter Software aus: Picasa statt iPhoto, Google Documents statt Microsoft Word, Gmail statt Outlook, Google Calendar statt iCal – sollte es wirklich wahr sein und Google plant die komplette Abschaffung stationärer Software und lokal gespeicherter Daten? Es sieht zumindest so aus… […]

  • Ich glaube fuer Netbooks koennte ich mir das Google OS gut vorstellen. Aber fuer meinen festen PC wo ich ab und zu mal Anwendungen schreibe oder irgendwelche Spiele zocke, waere das nix.

  • @Richard,

    glaubst Du, dass Du irgendwann Anwendungen komplett im Netz schreibst und auch Spiele (egal ob MMOG oder allein) nur noch online spielst? Sprich lokal auf Deinem Rechner faktisch nichts mehr vorhanden ist, außer einem schnellen OS und einem Browser?
    Vielleicht nicht 2010, vielleicht auch noch nicht 2012, aber spätestens 2013 😉

  • Ich finde die Idee scheiße, dass es nur einen Browser geben soll. Warum soll ich bitte alles online machen?

    Was mach ich, wenn ich mit meinem Notebook wo arbeiten will, wo ich keinen Internetzugang habe?

    Schwachsinn!

  • @Simon. Bis vor einigen Jahren wurde es auch noch als „Schwachsinn“ abgetan, dass irgendwann jeder Haushalt im hinterletzten Dorf DSL haben sollte.
    Jeder ein Handy?! Quatsch! Wer soll sich die teuern Dinger denn leisten können?

    Könnte es nicht in einigen Jahren so sein, dass jeder mit seinem Laptop per UMTS/GPRS oder wie auch immer es dann heißen wird, ständig überall online gehen kann?!

    Grüße

  • Was soll dass mit dem immer schneller. Die heutigen Rechner richtig eingerichtet sind schnell genug. Ausserdem kann der Browser Chrome mit Firefox nicht mithalten. Wer den Firefox mit den vielen Addons und Plugins ausgestattet hat, wird nicht auf Chrome umsteigen auch wenn das Betriebssystem kostenfrei ist. Zudem gibt es schon kostenfreie Betriebssysteme. Firmen werden sich eh hüten sicherheitsrelevante Daten ins Netz bzw. Google zur Verfügung zu stellen.
    Google will natürlich wenn Cloud Computing zum Tragen kommt etwas von dem Kuchen abbekommen. Ich glaube noch nicht an den Siegeszug von Cloud Computing, jedenfalls nicht im Businessbereich somit auch nicht an Chrome OS.

  • Petra, ich war selber jahrelang Firefox-Nutzer. Ich war am Anfang auch skeptisch. Aber Chrome ist wirklich locker 10x schneller als Firefox. Wenn ich sehe wie viel schneller ich mit Chrome surfe, verzichte ich gerne auf einige Addons. Außerdem für welche Firefoxaddons gibts keine Alternative mit Chrome? Statt dem Spambogaddon gehe ich direkt auf deren Seite. Statt dem Downloadmanager für Youtube habe ich einen Bookmark, der mir die Videos auch runterlädt. Außerdem ist der Downloadmanager von Chrome besser als von Firefox. Und die Tabs sind in eigene Prozeße aufgeteilt. Mich hat schon lange gestört, dass wenn eine Seite nicht richtig lädt ich den ganzen Firefox schließen musste und mir so manchmal wichtige Daten wie geschriebene Beiträge verloren gingen. Das passiert dir bei Google Chrome nicht. Und ich finde Google an sich mit ihren Diensten absolut genial. Google Mail ist kostenlos und bietet Service auf höchstem Niveau. Und der Google Kalender ist auch extrem genial gemacht. Man braucht nie wieder irgendeine Software zu konfigurieren, wenn man ein neues System aufsetzt. Man installiert den Chrome, die Voreinstellungen sind alle genial und richtig, und man wählt seine Dienste an und ist wieder dabei. Schnell und einfach. Und wenn Google OS genauso genial ist, bin ich auf jeden Fall der erste, der das testen wird. Wobei ich nicht daran glaube, weil mir Treiberunterstützung auch wichtig ist. Und wenn ich sehe wie problematisch das bei Linux noch ist, und Google OS soll auf Linux aufbauen, bin ich sehr skeptisch an dieser Stelle. Und Windows Vista kostet bei einem gekauften Laptop auch nur 30€ inzwischen. Also das ist lockeres Taschengeld. Da wird es zu keinen hohen Einsparungen kommen. Aber gut, für lahme Netbooks ist Google OS sicher etwas interessantes. Aber für Highendnutzer wie mich bleibt es Herumgespiele.

  • […] Neues Betriebssystem: Google Chrome OS wird schlanker, aber mächtiger als Android | Basic Think… Wenige Tage vor Beginn der Vorbestellungsphase von Windows 7 schießt Moutain View die Neuigkeit von einem eigenen Betriebssystem für PCs aus der Hüfte – nein: Nicht Android, sondern eine noch schlankere Alternative (tags: google open+source Google+Chrome+OS) […]

  • @DeepSeaFish naja ich arbeite seit paar Wochen nur noch mit Google OFfice 🙂 hat zwar einige maken, aber sonst ziemlich bequem, da ich auf arbeit was schreiben kann und zuhause das problemlos fortsetze 🙂

    Also eine zentralle Schnittstelle finde ich echt super.

  • Klingt für mich als Onlineshopbetreiber sehr interessant. Vielleicht schafft es Google mit ChromeOS mal, endlich ein Betriebssystem auf die Beine zu stellen, welches nicht ständig mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen hat. Ich brauche ein OS mit dem man das tun kann, was man muss: arbeiten. Und das den ganzen Tag ohne Abstürze und Probleme. Ich bin gepannt.

  • thjia da sind wir nun angekommen,meinesteil werde ich weiterhin
    die microsoft produkte bevorzugen,wer will schon bestaendig andauernd
    surfen……was das stehte google problem sein wird.nur surfend und
    mit internet anschluss,echte prioritaethen…das ist zu einfach,fuer anwender
    die gerne auch ohne praesendtzz-still einfach und unabhaengig die
    basisprogramme auf dehm pc installiert haben..nutzen haeisst auch ohne
    internet funktionsfaehig zu bleiben tschuess…