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Micro-Videoblogging: Robo.to zeigt Trendthemen in Bewegtbild

André Vatter
Aktualisiert: 21. September 2009
von André Vatter
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roboto

Vergesst Microblogging, Twitter ist Old-School: Micro-Videoblogging ist in. Ich konnte es gerade selbst nicht glauben, als ich über Robo.to gestolpert bin, aber es ist wahr. Die Plattform hat schon vor ein paar Monaten ihren Dienst aufgenommen, heute kam ein neues Feature hinzu, was sich wohl am besten mit „Echtzeit-Sondierung des visuellen Social Web“ umschreiben lässt. Doch vielleicht zunächst einige Details über Robo.to an sich:

Also, jeder angemeldete Nutzer bekommt ein eigenes Profil zugewiesen, über das er seinen Alltag in Bewegtbild festhalten kann. Maximal vier Sekunden stehen dazu zur Verfügung, Ton ist nicht gestattet. Jeder Clip-Schnipsel lässt sich mit einem Tweet-ähnlichen Text versehen. Die Ergebnisse, die wie animierte Mugshot-GIFs aussehen, lassen sich dann ohne Umwege auf Facebook, Flickr, Twitter und LinkedIn schießen. Sie fungieren dann als eine Art Video-Avatare, die jederzeit über die Stimmung des Nutzers Auskunft geben (Beispiel).

Ich habe mich gerade einmal testweise angemeldet und muss sagen, es sieht alles schick, minimalistisch und vor allem selbsterklärend aus. Und doch musste ich mich fragen: Wer braucht so was? Seit August haben sich 100.000 neue Mitglieder angemeldet. Vielleicht können zum besseren Verständnis der Zahl auch die Hintergründe ein wenig bei der Aufklärung helfen: immerhin gehört Robo.to zu Particle („We make massively small products.“) – und Particle ist das Investitionsbaby eines gewissen Justin Timberlake.

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Mit dem oben erwähnten neuen Feature will Robo.to der Frage „Wer braucht so etwas?“ nun entschieden entgegen treten. Heute ist sich jeder der Bedeutung von Echtzeitinformationen bewusst: Live-Tweets spiegeln die momentane Lage des Internet wieder, geben Auskunft über das, was im Hier und Jetzt passiert – was den Michael Jackson-Fan genauso interessiert, wie das Unternehmen, das gerade ein neues Produkt auf den Markt gebracht hat und dessen Marketing-Manager nun aufgeregt vor dem Monitor sitzt, um die Reaktionen mitzuverfolgen. Die heißesten Themen werden bei Twitter in den Trending Topics zusammengefasst – und genau das will Robo.to nun kopieren. Dadurch, dass jeder Clip mit Text versehen wird, kann auch der inhaltliche Bezug der Videos jederzeit erfasst werden. Der jetzt gelaunchte TV-Modus bietet die niemals endende Glotze, bei der sich das Programm per Hashtag, Keyword oder nach einzelnen Nutzern selbst zusammenstellen lässt.

„Das soziale, mobile Web erlaubt es Menschen überall auf der Welt, in Echtzeit an globalen Diskussionen teilzunehmen“, erklärt Particle-CEO Rey Flemings. „Die Masse des user-generated Content, die während großen Events aufläuft, ist beeindruckend.“ Doch die Werkzeuge hätten mit dieser Entwicklung nicht mitgehalten und so sei es immer schwieriger geworden, einen Überblick über die Diskussion zu behalten. „Wenn ein Bild mehr als tausend Worte sagt, dann bietet der Robo.to TV Mode einen unschätzbaren Vorteil beim Einblick in Menschen und Konversationen – im Internet und überall auf der Welt.“

Naja. Ich bin wahrlich kein Innovationsmuffel und stehe eigentlich neuen Ideen immer offen gegenüber. Deshalb wäre ich dankbar, wenn vielleicht ein leidenschaftlicher Robo.to-ker unter euch ist, der mir die Begeisterung über stumme, grieselige Miniclips beibringen kann. Ich kenn ja das Gerücht, dass einige Twitter-Nutzer ihre Tweets gerne vom stillen Örtchen aus senden. Ein analoges Verhalten auf Robo.to möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

(André Vatter)

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vonAndré Vatter
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André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.
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