Ich weiß, diese Prepaid-Angebote schießen wie blöde aus dem Boden und ich weiß auch, dass heute mittlerweile ein gewisses Überangebot herrscht. Aber auf das gerade gelaunchte Snoog Mobile wollte ich euch dennoch hinweisen. Der neue Tarif stammt aus der Feder des Ex-CEOs von o2, Rudolf („Rudi“) Gröger, der sich damit speziell an die junge Zielgruppe der 16-24-Jährigen annähern möchte.
Hier also Snoog Mobile im Detail: Es handelt sich um ein Prepaid-Angebot für das Vodafone-Netz. Das Startpaket ist für 15 Euro zu haben, wobei fünf Euro Guthaben bereits inklusive sind. Die Konditionen für Sprachdienste sind eher durchschnittlich, da Snoog-Nutzer untereinander für fünf Cent die Minute telefonieren, für netzexterne Gespräche werden 15 ct fällig – das kennt man schon von den Mitbewerbern (hin und wieder sind diese sogar günstiger). Das Pfiffige am Angebot ist jedoch der kostenlose Zugang zu ICQ. Sowohl der Download als auch der anfallende Traffic des Messengers sind kostenlos, welche Handys genau unterstützt werden, könnt ihr auf einer Übersicht einsehen. Da lässt sich die ein oder andere SMS sparen, die sonst mit 15 ct pro Stück zu Buche schlagen würde. Laut Nachricht zum Snoog Mobile-Start würden heute 84 Prozent der jungen Leute einen Messenger nutzen. Lassen wir das als Info einmal so dahingestellt sein…
Natürlich hat die Sache auch einen Haken. Der Start von Snoog Mobile wurde durch gleich drei Pressemitteilungen angekündigt, eine davon richtet sich speziell an Werbetreibende. Hier lässt Gröger verlauten: „Snoog hat das Potenzial, die erste effiziente Werbeplattform für 16-24-Jährige zu sein, die echtes one-to-one-Marketing ermöglicht. Denn sie zielt mitten in den ‚relevant mindset‘ der Zielgruppe, die über klassische Medien und Werbung immer weniger zu erreichen ist.“ Snoog Mobile biete „geringe Streuverluste“ und dafür „hohe Responseraten“.
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Blättern wir ein wenig in den Datenschutzbestimmungen (PDF), wissen wir auch, was das für die Kunden bedeutet: Im Gegenzug für den kostenlosen ICQ-Zugang gibt es ordentlich Werbung auf das Handy – in Form von SMS, MMS und natürlich Banner im mobilen Messenger. Wer nun sagt: „Das will ich aber nicht“, bekommt in den FAQs einen eindeutigen Ratschlag: „Solltest du bereits Kunde sein und definitiv keine Botschaften mehr empfangen wollen, kündige bitte deine snoog Karte.“ Laut Betreiber soll die Werbe-Auslieferung allerdings nicht überhandnehmen, allein schon deswegen, weil zum Start des Angebots nicht viele Werbepartner bereitstehen. Doch auch später sollen die SMS-Kaufempfehlungen „voraussichtlich drei bis fünf Botschaften pro Tag nicht überschreiten“.
Womit haben wir es also nun zu tun? Mit einem wohltätigen Taschengeld-Schoner für Teenager? Vielleicht eine Rettung für all diejenigen, die sich schon seit Jahren eine ständige und dennoch günstige Verfügbarkeit von ICQ wünschen? Ist es fieser SMS-Spam? Oder ist das endlich der Durchbruch im Mobile Marketing?
(André Vatter)