Da denkt man gar nicht dran! Der Kampf um Marktanteile bei der Internetsuche beginnt bereits bei Rechnern, die in der Fabrik noch nicht einmal zusammengebaut wurden! Seit Januar 2009 blutet Yahoo! langsam aus und hat – auch mit Bing-Integration – seit Januar weltweit über zwei Prozent verloren. Aktuell steht die Suchmaschine bei 6,22 Prozent Marktanteil – Tendenz weiter fallend.
Jetzt möchte ich euch den Grund dafür erklären. Jedenfalls den, den Yahoo!-Chefin Carol Bartz für den langsamen Absturz angibt – und ich möchte euch bitten, nicht gleich loszulachen: Zwei PC-Hersteller hatten vor rund einem Jahr die Vereinbarung aufgekündigt, Yahoo! als Standardsuchmaschine auf ihren Geräten vorzukonfigurieren. Sowohl HP als auch Acer unterzeichneten 2006 ein entsprechendes Abkommen mit Yahoo!, Google hatte sich zuvor Dell und Adobe als Partner geschnappt. Solche Deals sind offenbar pures Gold wert, HP ist Weltmarktführer im PC-Markt, Acer hat gerade Dell von Platz zwei gestoßen. Millionen von Menschen bekommen also täglich vordefinierte Standardsuchmaschinen vorgesetzt, auf denen dann Millionen von Klicks generiert werden.
Konnte die Vertragsauflösung Yahoo! aber wirklich so herbe Verluste einbringen (alleine in den USA verlor Yahoo! im Oktober 0,8 Prozent!), wie sie sich heute darstellen? Ja, sie konnte. Schon im April hatte das „Wall Street Journal“ die warnenden Worte eines Brancheninsiders abgedruckt: Sollte Yahoo! die beiden Partner verlieren, würde alleine in den USA der Marktanteil innerhalb eines Jahres um drei Prozentpunkte schrumpfen. Der Traffic würde sogar um 15 Prozent einbrechen. Und genau das sehen wir jetzt.
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Schon eine interessante Entwicklung… Wenn man sich die derzeit tobende Aufrüstungsschlacht zwischen Bing und Google ansieht, in der beide Seiten praktisch minütlich höher stapeln, vergisst man schnell die wichtige Rolle, die die Hardwarelieferanten in dem Ganzen einnehmen.
Acer hatte damals Yahoo! für Google fallen lassen, HP – schon immer recht dicke mit Microsoft – entschied sich für Live Search alias Bing. Für alte Netzhasen ist das natürlich alles nebensächlich: Wenn eine ungewünschte Suchmaschine vordefiniert ist, wird sie eben abgewählt und durch eine andere ersetzt. Kein großes Problem. Doch es gibt offenbar noch immer genügend Nutzer, die sich einen neuen Rechner kaufen und mit dem suchen, was ihnen angeboten wird.
(André Vatter)