Open Source-Programm, das. Definition: Der Quelltext liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor. Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt, verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden. Quelle: Wikipedia
Diese Definition eines quelloffenen Codes ist seit heute Nacht wieder ein wenig bröckeliger geworden. Microsoft hat gemeinsam mit Amazon ein Patentabkommen unterzeichnet, das es dem Buchhändler gestattet, Open Source-Software auf dem Kindle und eigenen Servern zu benutzen. Richtig gehört: Redmond lizenziert Open Source an andere Unternehmen. Amazon ist nicht der erste Partner in dieser Geschichte: Apple, Hewlett Packard, Novell und andere sind da bereits im Boot. Der Hintergrund ist der, dass Microsoft schon vor Jahren für sich festgestellt hat, dass freie Software wie Linux mehr als 230 eigene Patente verletzen würde – und einiges davon demnach dem Konzern gehöre.
Die Linux-Gemeinde reagierte nun dementsprechend sauer, das „Wall Street Journal“ zitiert den Chef der Linux Foundation, Jim Zemlin, mit den Worten: „Wenn diese Strategie nicht dazu dienen soll, um Verunsicherungen rund um Linux zu streuen, dann weiß ich nicht, was es sonst ist.“ Das Vorgehen scheint bei Microsoft tatsächlich in Mode gekommen zu sein, vergangenes Jahr wurden die Anwälte gegen TomTom von der Leine gelassen. Der Navi-Hersteller nutzt Linux in den kleinen GPS-Boxen, weigerte sich aber, Lizenzabgaben nach Redmond abzuführen und reichte seinerseits Klage ein. Es dauerte ein wenig, ungenannte Geldsummen wechselten den Besitzer und heute sind die beiden Unternernehmen wieder dicke Freunde.
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Es dürfte Microsoft vor allem um den kommerziellen Einsatz von Open Source gehen, Angst vor Linux als Betriebssystem braucht sich der Windows-Entwickler nicht zu machen: hier stagnieren die Zahlen seit gut einem Jahr. Linux kommt auf einen Marktanteil von 1,02 Prozent, Windows ist auf 92 Prozent aller Internetrechner vertreten.
Das neue Abkommen gestattet es nun Amazon nicht nur, (Microsofts) Open Source-Software zu nutzen, sondern erlaubt wiederum Microsoft einen Zugriff auf eine Reihe von Amazon-Patenten. Für die Redmonder eine Win-Win-Situation, immerhin plant der Software-Riese schon bald den Tablet-Markt zu erobern. Bei einer weitergehenden Kooperation mit Amazon könnte sich Microsoft den Aufbau eines eigenen E-Bookstores sparen – und stattdessen die Kunden mit einem Direktzugriff auf das Amazon-Portfolio beglücken.
(André Vatter)