Diese Woche scheint sich vor allem für iPhone-Besitzer zu einer besonders schönen zu entwickeln. Am gestrigen Montag hatte zunächst der Navigationssoftware-Hersteller Navigon mit seiner Ankündigung für Stimmung gesorgt, eine Light-Version seines MobileNavigator an alle Apple-Smartphone-Besitzer mit einem gültigen T-Mobile-Vertrag verschenken zu wollen. Heute zieht das Düsseldorfer Unternehmen Sipgate mit einer guten Nachricht nach. Nach der Aufhebung der UMTS-Restriktion durch Apple bietet es ab sofort eine kostenfreie VoIP-Anwendung zum Download im App Store an, mit der die Smartphone-Besitzer bei ihren Internet-Telefonaten künftig auch UMTS nutzen können. Bisher waren sie dabei auf WLAN beschränkt. Voraussetzung hierfür ist ein VoIP-Anschluss von sipgate, der im Privatkundentarif aber ohne Grundgebühr und Mindestumsatz auskommt.
Damit entfällt zum einen die oftmals sehr störende lokale Einschränkung auf das Netzwerk zu Hause oder einen Hotspot. Und zum anderen bietet es den Sparfüchsen natürlich eine weitere Möglichkeit, ihre Handykosten zu senken. Laut Sipgate lassen sich über die App zudem auch Faxe verschicken. Eine Anrufliste informiert darüber hinaus zwar über verpasste, getätigte und eingegangene Gespräche – eingehende Anrufe auf die Sipgate- Rufnummer (erhält man bei der kostenlosen Anmeldung) können auf dem iPhone aber noch nicht angenommen werden. Apple unterstützt diese Funktion Sipgate zufolge technisch noch nicht zuverlässig genug. Dies ist aber nicht die einzige schlechte Nachricht. Ich bin gespannt, wie die App von euch aufgenommen wird. Die vorherigen Versionen haben im App Store nämlich nur unterdurchschnittlich abgeschnitten. Hauptkritikpunkte waren bisher die fehlende Push-Funktion sowie das nicht optimal funktionierende Adressbuch. Ich hätte gerne einen Verantwortlichen von Sipgate dazu befragt, ob die neue UMTS-Version hier Abhilfe schafft, aber leider befinden sich alle Ansprechpartner auf der CeBIT.
Ich habe aber noch aus einem anderen Grund um einen Rückruf gebeten. Ein Early Adopter berichtet im App Store nämlich über die schlechte Sprachqualität beim Telefonieren über UMTS, man höre seiner Meinung nach nur abgehakte Wortteile. Sipgate weist in seiner heutigen Pressemitteilung auch ausdrücklich darauf hin, „dass die Verständigungsqualität bei VoIP-Telefonaten abhängig von der jeweils örtlichen Qualität des UMTS-Mobilfunknetzes ist.“ Und dann folgt der Knaller: „Des Weiteren ergaben Tests, dass Kunden mit iPhone-Standardverträgen von T-Mobile keine VoIP-Telefonate in zufriedenstellender Sprachqualität führen können. Die besten Vertragsbedingungen bietet O2 seinen Kunden.“ Mag ja stimmen, ich würde diese Testergebnisse nur auch gerne sehen. Einzig um auszuschließen, dass es sich hierbei weder um ein Defizit der App noch um einen Seitenhieb auf T-Mobile handelt, der aus dem Rechtsstreit der beiden Parteien resultiert.
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Im Jahr 2008 hatte Sipgate nämlich schon einmal eine VoIP-Anwendung für das in Deutschland exklusiv von T-Mobile vertriebene iPhone gebracht. Damals stoppte der Mobilfunk-Riese dieses Angebot aber per einstweiliger Verfügung – wohl vor allem aus Sorge um die eigenen Umsätze. In einem zweiten Anlauf durfte das Düsseldorfer Unternehmen dann aber ganz offiziell seine App im App Store anbieten, allerdings nur in der WLAN-Version. Tja, und nun ist auch die UMTS-Version verfügbar und ich frage mich, ob T-Mobile damit einverstanden ist. Habe aber auch hier wegen der CeBIT keinen Verantwortlichen abgreifen können.
Sobald ich Näheres weiß, gibt es ein Update. Zwischenzeitlich könnt ihr die App ja mal ausprobieren und eure Erfahrungen hier posten.
Update: Donnerstag, 4. März, 14 Uhr
Heute Morgen hat sich ein Pressesprecher von T-Mobile bei mir gemeldet. Er teilte mir mit, dass weiterhin das gilt, was bisher auch schon galt. Nämlich, dass jeder Kunde von T-Mobile über UMTS Internet-Telefonie betreiben kann, wenn sein Mobilfunkvertrag das entsprechende VoIP-Paket enthält, das es für 9, 95 Euro beziehungsweise 14,95 Euro gibt. Ohne dieses sei es nur möglich, VoIP über WLAN zu nutzen. Die Nutzung über UMTS ohne entsprechendes Paket werde von Unternehmensseite geblockt.
(Marek Hoffmann)