Hätte man das Orakel Paul gefragt, ob der Facebook-Gift-Shop eher geschlossen oder eher ausgebaut wird, habe ich meine leisen Bedenken, dass sich unser acht-armiger Freund richtig entschieden hätte.
Zu plötzlich und überraschend hat Facebook heute nämlich das baldige Ende seines virtuellen Geschenke-Ladens angekündigt. Dort konnte man für einen Dollar 10 Facebook Credits erwerben, für die man wiederum dann ein solches virtuelles Geschenk an einen Facebook-Freund senden konnte. Während ich von der Idee der virtual goods schwer begeistert bin und fest daran glaube, dass es schon in wenigen Jahren üblich sein wird, seine Freunde mit virtuellen Gegenständen zu beschenken, habe ich mich mit den Facebook-Geschenken nie anfreunden können. Zu Testzwecken habe ich einmal meine Freundin mit einem Geschenk bedacht, darüber hinaus hat sich mir Sinn und Spaß dieser kleinen Bildchen nicht so ganz erschlossen.
Daher möchte ich hier einfach mal wild drauf los spekulieren, dass es eventuell viele Facebook-User gibt, die das ähnlich sehen. Ein Grund für die Einstellung des Projektes könnte also darin begründet liegen, dass es für die Nutzer einfach nicht interessant genug war – was im Umkehrschluss bedeutet, dass es für Facebook nicht interessant ist, weiterhin Ressourcen zu investieren. Geld, Zeit und Manpower sollen stattdessen in andere Projekte gesteckt werden, während man das Geschenke-Feld Dritten überlässt.
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Wenn ich das richtig sehe, ist Facebook ganz glücklich damit, anhand seiner virtuellen Währung den Mittelsmann zu spielen zwischen den Usern und den Anbietern jeglicher Geschenke auf Facebook. Da zu diesen virtual goods ja auch – oder sogar vor allem – die Social Games gezählt werden müssen, die sich dank virtual goods besser, leichter oder komfortabler spielen lassen, ist es vermutlich wesentlich interessanter für Facebook, an diesen schnell wachsenden Beträgen zu partizipieren, als den eigenen Geschenke-Laden am Laufen zu halten.
Falls es unter unseren Lesern wirklich Anhänger dieser Facebook-Geschenke geben sollte, will ich euch noch die Information mit auf den Weg geben, dass der Gift-Shop zum ersten August dicht gemacht wird, alle erhaltenen und gemachten Geschenke aber weiter verfügbar sein werden. Third parties wie pieces of flair sind von der Schließung eh nicht betroffen.
(Carsten Drees)
Für manche virtuellen Güter bin ich durchaus bereit zu bezahlen. Für Musik beispielsweise, oder für Samples, aus denen ich neue Musik machen kann. Oder für Stock Fotos, die ich weiter verwenden kann. Oder für Programmcode, mit dem ich eine Webseite betreiben kann.
Solche virtuellen Güter werden auch heute schon ganz selbstverständlich gehandelt – aber bei Facebook-Bildchen fehlt auch mir das Verständnis für den Wert.
Ich versteh das nur nicht, weil immer gesagt wurde, Facebook verdiene 10% seines Umsatzes damit. Das wäre ja schon ein schöner Batzen und der Aufwand für diese Funktion dürfte sich ja in Grenzen halten.
Und du siehst in anderen Virtual Goods wie Farmvillegeschenken einen Sinn?
Hab noch nie und werde nie Geld für n neues Schwert in WoW oder n geiles Pferd in Farmville ausgeben. Geschweigedenn dass ich das spiele :O
Jetzt mal ohne Mist: Sind manche echt schon so weit, sich über ein virtuelles Blümchen zu freuen? Geht mal lieber raus auf die Wiese und pflückt dort einen realen (jaja, so zum Anfassen und so 😉 Strauß. Kostet nichts, sieht besser aus und duftet sogar, wenn Ihr Glück habt. 😀
Das ging mir auch durch den Kopf, Carsten.
Aber was wundere ich mich noch? Gestern sah ich in einem Cafe 2 Freundinnen an einem Tisch sitzen. Allerdings unterhielten sie sich nicht, sondern fummelten nur an ihren Smartphones herum…
@ #5: Und du hast bestimmt gedacht: Wäre ich jetzt gerne eines der Smartphones, nicht wahr?
Aber mal im Ernst. Die Geschichte mit den Facebook-Geschenken ist eher ein Armutszeugnis und ein Beweis oder eher Hinweis, dass sich die Komponente des sozialen Lebens immer mehr aufs Internet und virtuellen Communities ausdehnt.
Ich kann verstehen, dass gewisse Leute darin einen Spass sehen, andere zu beschenken und die Hoffnung tragen, beschenkt zu werden. Diese Art vom Vertriebsweg dient doch nur sich ein wenig aussergewöhnlicher zu machen, als man es ist. Das ist ja so ähnlich wie vor einigen Jahren auf myspace, wo man dann einfach durch Erweiterungen, CSS-Manipulationen und Co. ein aussergewöhnliches Profil erstellt hatte.
Wenn es den Leuten die $ wert sind, sollen sie es machen. Mittlerweile erschliessen sich ja viele Unternehmen das Geschäft mit den virtuellen Gütern (siehe World of Warcraft und die Riege der Pets und Co an).
Ich denke, dass ein Scheitern der Facebook-Geschenke eher das generelle Problem widerspiegelt, Geld mit dem Social Networking zu verdienen. JA, ich höre schon die Unken-Rufe, dass man mit Social Media kein Geld verdienen soll, aber wer deckt denn bitte die Serverkosten und die Personalkosten?! Mit anderen Worten, wer finanziert denn bitte „dem Mark sein“ Frühstücks-Bagel!?
Da sind virtuelle Geschenke sicherlich nicht der richtige Weg…aber die Werbung auf Facebook wird bestimmt immer wichtiger werden! Und wer weiß eines Tages sogar auf Google-Niveau sein.
Also, der Facebook Gift Shop ist und war eine gute Sache. Als Vorreiter im westlichen Raum zeigte FB das Potenzial der virtuellen Güter. Was hierbei immer untergeht ist die Tatsache das FB mithilfe dieses Shops die Credits eingehört hat. Weiterhin wird das Potenzial der Geschenkapplikationen auf 100 Millionen geschätzt.
Nach meiner Meinung ist das ein rein taktischer Schritt:
1. FB stößt den Shop ab daandere Entwickler diesen Bereich erobern solln
2. FB konzentriert sein Geschäft auf die Credits da sie durch eine Transaktionsbeteiligung von 30% bei der Zahlung wesentlich mehr Umsatz machen und viell. noch dieses Jahr die Währung als Standart innerhalb von FB einführen….
3. Betrachtet man Fremdentwickler funktioniert das virtuelle Geschenk tatsächlich richtig gut. FB hat bisher NIE Zahlen der eingen Apllikation veeröffentlicht! Ausserdem fand kaum Promotion statt da die Entwickler verschiedene Formen der Monetarisierung ausprobieren.. Achso und Werbung bisher geschaltete Werbung kommt zu 20-30% von Spieleentwicklern wie Zynga und Co…jetzt Ratet mal wie die sich Finanzieren:-)
Sicher funktionieren virtuelle Geschenke wenn der beschenkte etwas davon hat; via itunes sein Lieblingsalbum zu bekommen oder ein gaaaaanz wichtiges Farmville „Drum“ … aber die Facebook-Geschenke waren völlig nutzlos und nicht persönlich genug.
[…] können es sich die Kalifornier locker leisten, den eigenen Shop mit den virtuellen Gütern dicht zu machen und stattdessen ordentlich an den virtual goods der Spiele-Entwickler […]
Wusste garnicht, dass es sowas überhaupt gibt.