Wie ihr euch sicher denken könnt, bin ich gestern nicht nur „just for fun“ zur Gamescom gefahren, wie man so schön sagt – auch wenn der überwiegende Teil sicherlich aus Spaß bestand. Ich hatte nämlich auch noch zwei Termine, zu denen ich von Microsoft bereits im Vorfeld der Gamescom eingeladen worden war. Dabei handelte es sich um jeweils 20 Minuten dauernde, exklusive Produktvorführungen der Bewegungssteuerung Kinect sowie des Windows Phone 7, wobei auch bei dem Mobiltelefon der Schwerpunkt verständlicherweise auf Games lag.
Während nun die Produkte das hielten, was sie versprachen beziehungsweise was ich an Positivem bereits zuvor über sie in den Medien gelesen hatte, waren die in Aussicht gestellten Frage-und-Antwort-Runden leider quasi nicht existent. Entweder, wie im nachfolgenden Fall von Kinect, dauerte die Vorführung einfach so lang, dass Fragen prinzipiell nur in den Raum geworfen werden konnten und dementsprechend von den Verantwortlichen nur recht oberflächlich beantwortet wurden. Oder man wich, wie im Fall von Phone 7, über das ich euch später noch berichten werde, bei bestimmten Fragen einfach galant aus und verwies auf die Pressemitteilung. Nachfolgend fasse ich für euch daher das zusammen, was ich herausbekommen konnte. Natürlich untermalt mit etlichen Fotos, die ich mir zu machen nicht habe nehmen lassen. Das Teaser-Bild ist übrigens die Aufnahme eines sich auf der Herren-Toilette der Köln-Messe befindenden Spiegels.
Nachdem die anwesenden Journalisten in kleine Gruppen bestehend aus maximal drei Personen eingeteilt wurden,
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führte man uns in einen kleinen Raum, in dem die Microsoft Xbox 360 samt Kinect bereits aufgebaut und für den Einsatz bereit stand:
Ein Freiwilliger von uns durfte dann zunächst ein von Microsoft speziell für die Bewegungssteuerung neu entwickeltes Spiel namens „Kinect Adventures“ testen, dem der Software-Gigant den Slogan „In jedem steckt ein Held“ untergelegt hat. Bei den 20 Abenteuern, die es in dem Game zu bestehen gilt – unter anderem eine „River Rush“ genannte Wildwasser-Bootsfahrt – gilt es nämlich, über sich selbst hinauszuwachsen.
Auch wenn das Wasser auf dem oberen Bild sich eher von der zahmen Seite zeigt, musste der Kollege zuvor doch physisch ganz schön ranklotzen und war anschließend ziemlich aus der Puste. Was mich dann auch zu der Frage veranlasste, ob Kinect überhaupt von den Gamern akzeptiert wird, wenn sich körperlich bei den Spielen so schufften müssen. Es folgte eine Geschichte über Familienzusammenkünfte zu Weihnachten, Brettspiele, Scheu einiger Menschen vor Controllern und Joysticks und Kinect als Möglichkeit, diese Angst vor Konsolenspielen zu überwinden. Frage nicht beantwortet.
Interessanter war es dann schon, als wir einen Blick auf die Technologie hinter der Bewegungssteuerung werfen durften – wenngleich man uns hier auch nur recht oberflächlich unterrichtete. Wie ihr auf den nachfolgenden Bildern sehen könnt, besteht Kinect im Prinzip aus vier Sensor-Arten:
1. Eine Skelett-Tracking-Software, die den Körper des Spielers erfasst und sich auf die an 19 verschiedenen „Gelenken“ stattfindenden Bewegungen konzentriert:
2. Zwei Infrarot-Sensoren, die die Körperwärme des Spielers messen. Hierdurch kann er vom System fehlerfreier von am Spiel unbeteiligten Gegenständen im Raum unterschieden werden, was zur Präzision der Steuerung beitragen soll.
3. Eine RGB-Kamera, mit der in erster Linie Gesichtsausdrücke vom System besser, das heißt eindeutiger, interpretiert werden können.
4. Einen Tiefensensor, der dafür verantwortlich ist, die Position des Spielers relativ zum Raum zu bestimmen.
Werden die Informationen aller vier Sensoren zusammengefügt, ergibt sich zunächst das folgende Bild eines Spielers
und dann diese:
So, das war die Präsentation. Es folgten noch einige Ausblicke darauf, dass die Farb- und Stimm-Erkennung des Kinect-Systems künftig noch verbessert werden soll. Ansonsten hielt man sich sowohl mit Hintergrundinfos als auch Ausblicken oder leider auch Antworten sehr bedeckt. Dabei hätte mich doch so interessiert, wie Microsoft mit Kinect eigentlich den angepeilten Hardcore-Gamer-Markt erobern will? Dass das möglich ist, sehe ich nämlich nicht, auch wenn ich persönlich von Kinect sehr beeindruckt bin.
(Marek Hoffmann)
Toller Bericht – Ich bin auch gespannt, welchen Markterfolg MS damit haben wird. Ich denke kein Wii-Besitzer wird nun zur XBox wechseln bzw. nur wenig Wii-Käufer werden ihren Kaufwunsch aufgeben. HardcoreGamer werden eh keine Wii haben bzw. nur als Zweitgerät.
Allerdings wenn ich mich als Käufer sehe (Gelegenheitsspieler und Wii-Besitzer, der aber gute Spiele für Ältere vermisst (Autorennen, HD-Games)), dann denke ich schon über eine zweite Konsole nach. Mein Trend geht zur PS3, aber XBox holt auf. Ob der Markt allerdings für 2-Konsolenbesitzer so groß ist? Und was kostet der Spaß?
Gruss aus dem Norden
Andreas
150€ solls kosten (insofern man bereits eine xbox besitzt)
http://www.google.de/products?hl=de&q=kinect+xbox&spell=1&oi=spell
Ja, das sieht nach einem teuren Weihnachtsfest aus, aber es reizt ja sehr endlich auch die Verweigerer und Unbedarften in die Spielerunde zu integrieren.
Die Hardcore-Gamer sehe ich zwar auch nicht als die Käuferschar der ersten Stunde, aber dafür wird sich diese Steuerung in anderen Gruppen durchsetzen.
Ich glaube, dass sich diese Art der Steuerung viel schneller und weitgehender durchsetzen wird, als viele glauben – nicht nur im Spielebereich. Die Technik wird schnell billiger werden und bald jegliche Art von Fernbedienungen ersetzen und auch als Eingabemedium dienen.
[…] Gesten ganz ohne Joysticks oder anderweitige Verkabelung ermöglicht und anwesenden Journalisten einiges abverlangte. Oder mein kleiner Favorit heute, der es allein nicht in den heutigen Blogbeitrag geschafft hätte, […]
#4 steht gegenüber, dass selbst Wii-Spieler immer mehr „Classic Controller“ kaufen, weil man damit einfach genauer und stressfreier zocken kann.
@flyho:
150€ ist die UVP. Mit ersten Gutscheinaktionen direkt von Microsoft kann Kinect schon für 131€ inkl. Versand vorbestellt werden.
http://www.konsolendealz.de/friendly-reminder-schon-microsoft-kinect-gunstig-vorbestellt/
hybrid sage ich nur lieber Marek.. hybrid-Steuerung und komfortablere Bedienung das sehe ich hinter Kinect.
und das kann (und wird in meinen Augen) funktionieren.. besser als bei der Konkurrenz Move (PS3) und Wii himself.
[…] andere Herzstück sind die RGB-Kamera, der Tiefen und der Infrarot-Sensor, die ich an anderer Stelle für euch schon mal näher beschrieben […]
Also ich muss ehrlich gestehen, finde Kinect super, gut die Steuerung läuftz nicht immer einwandfrei, aber jetzt mit der Xbox One und Kinect 2.0 setzt da Microsoft ne dicke Scheibe drauf!