Hört, hört. Da hat aber jemand entweder seinem Frust freie Bahn gelassen oder den Versuch unternommen, Optimismus zu versprühen. Wie dem auch sei: Zur Eröffnung der Nokia World-Messe in London hat der leitende Vizepräsident des Konzerns, Niklas Savander, jedenfalls deutliche Worte gefunden, um den weltgrößten Mobiltelefon-Hersteller aus der Krise zu reden und gleichzeitig aus dem Kreis der Konkurrenten hervorzuheben. Eine kleine Kostprobe gefällig? Here we go…
„Nokia ist zurück“, „Nokia-Menschen folgen ihrem eigenen Weg – sie sehen Möglichkeiten auch dann, wenn die Zeiten hart sind“ oder „Wir helfen Menschen, sich im Leben bietende Gelegenheiten zu ergreifen“ schleuderte Savander den Anwesenden entgegen. Und weiter: „Nokia führt den Markt für Mobile Navigation an, nicht Google“ und „Wir sind nicht Google oder Apple, wird sind N0kia. Wir sind einzigartig“. – Klingt in meinem Ohren ein wenig wie „Das ist Sparta“ aus dem Film 300. Nachdem er sich in Rage geredet und das Publikum auf Betriebstemperatur gebracht hatte, wurde es jedenfalls etwas sachlicher – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nach Savander betrat sein Noch-Chef Anssi Vanjoki die Bühne und stellte drei der neuen Smartphone-Modelle vor, mit denen Nokia künftig den Markt aufzumischen gedenkt.
Zunächst äußerte Vanjoki aber noch ein paar Sätze zum Flaggschiff der Finnen, dem N8, und erstaunte das Publikum mit einem Video, das mit dessen 12 Megapixel Kamera gedreht wurde.
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Vanjoki zufolge liegen für das Gerät bereits mehr Vorbestellungen vor, als jemals für irgendein anderes Nokia-Gerät zuvor. Und dann kam die Präsentation des C6, dem meines Erachtens „schwächsten“ aller vorgestellter Modelle. Es weist mit 3,2 Zoll das kleinste aller AMOLED-Displays auf, verfügt aber über die gleiche Auflösung von 640 x 360 Pixeln. Darüber hinaus besitzt es eine Digitalkamera mit 8 Megapixeln, mit der zugleich auch Videoaufnahmen in HD-Qualität (720p) möglich sind. Zudem befindet sich auf der Vorderseite des Geräts eine weitere Kamera für Videotelefonate via UMTS. Da wirkt Apples „Facetime“ im Vergleich etwas altbacken. Ein A-GPS-Empfänger, eine Bluetooth-Schnittstelle (Version 3.0), ein Music-Player, Radio und E-Mail-Client mit vorinstallierten Accounts sind ebenfalls im Paket enthalten. Die eingangs genannten Schwächen zeigen sich neben dem Display dann aber auch beim Akku und dem internen Speicher. Letzterer liegt bei nur 340 Megabyte, kann aber mit einer microSD-Karte um 32 Gigabyte erweitert werden, Ersterer macht nach knapp elf Stunden Gesprächsbelastung oder 17 Tagen Bereitschaftsdienst schlapp. Das 104H x 53B x 14T Millimeter kleine und 131 Gramm schwere C6 soll 349 Euro ohne Vertrag kosten.
Im Anschluss daran wurde das speziell fürs Social Networking entwickelte C7 vorgestellt, „eine der besten Verbindungen aus Design und Services aller Zeiten“, so Vanjoki schwärmerisch.
Es verfügt über ein 3,5 Zoll AMOLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 640 x 360 Pixeln. Bei einer Größe von immerhin 117 H x 57B x 11T Millimetern wiegt es nur vergleichsweise leichte 130 Gramm. Und das ist sicherlich auch gut so. Denn die Zielgruppe, die mit dem C7 ihre Updates von Facebook und Twitter direkt auf dem Homescreen des Geräts angezeigt bekommt, würde sonst erst einen dicken Arm und aus Frust darüber dann auch einen dicken Hals bekommen. Die Netzwerke und andere Websites werden dabei über UMTS, HSDPA, HSUPA und eine WLAN-Schnittstelle angesteuert, telefoniert wird über die GSM-Netze (Quadband). Wie die anderen vorgestellten Modelle, so verfügt auch das C7 über eine 8 Megapixel Kamera, mit der auch qualitativ hochwertige Videos (720p) aufgenommen werden können. Und damit die Bilder und Status-Nachrichten nicht so schnell vom Phone gelöscht werden müssen, verpasste Nokia dem C7 einen 8 Gigabyte großen, internen Speicher, der per microSD-Karte um weitere 32 erweiterbar ist. Der Akku soll 9,5 Stunden Gesprächs- und 27 Tage Standby-Zeit garantieren. Das Gesamtpaket wird ohne Vertrag rund 429 Euro kosten.
Beim E7 handelt es sich um den Nachfolger der populären Communicator-Reihe.
Vanjoki findet es trotz seiner Größer (124H x 62B x 14T Millimeter) wunderschön, da es „all business“ ist und bezeichnet es „bestes Business-Phone aller Zeiten“. Ob die Kunden das ähnlich sehen, wird sich zeigen. Beim Kauf erwartet sie jedenfalls ein Qwertz-Slider mit 3,5 Zoll großem AMOLED-Touchscreen, das eine Auflösung von 640 x 360 Pixeln bietet. Durch Quadband ist man mit dem Gerät fast überall auf der Welt (wo ein Netz vorhanden ist) erreichbar, ins Internet geht es über UMTS, HSDPA oder eben WLAN. Der Akku soll rund neun Stunden Dauerquasselei oder 20 Tage Bereitschaft gewährleisten. Des Weiteren darf sich der Käufer eines E7 über einen 350 Megabyte großen internen Speicher, eine 8 Megapixel Kamera (mit der auch HD-Videos mit 720p gedreht werden können) Stereo-Bluetooth (Version 3.0), GPS-Empfänger, Radio, MP3-Player, HDMI-Anschluss, E-Mail-Client und eine Vielzahl anderer Goodies freuen. Weniger freuen dürfte er sich allerdings über einen kolportierten Preis von 649 Euro ohne Vertrag.
Allen präsentierten Geräten ist übrigens gemein, dass sie mit dem neuen Symbian 3-Betriebssystem ausgeliefert werden, von dem sich Nokia sehr viel verspricht. Savander spricht von 50 Millionen Geräten, die mit dem OS ausgeliefert werden sollen. Na dann darf man wohl gespannt sein…
(Marek Hoffmann)