Wie ich diese Tage liebe: heute ist Super-Donnerstag. Und zwar in Bezug auf die aktuellen Quartalszahlen von gleich mehreren Großkonzernen. Schon gestern Abend war mir klar, dass es diesbezüglich ordentlich krachen wird und ich habe meinen Wecker entsprechend eine Stunde eher klingeln lassen. Nur, um mir die Quartalsberichte genauer anschauen und euch an dieser Stelle zeitnah über die wohl zwei interessantesten berichten zu können. Denn da wären unter anderem den Pay-TV-Sender Sky und die Deutsche Telekom dabei.
Kurz zusammengefasst könnte man in etwa schreiben: der Telekom geht es trotz weiter hohen Anschlussverlusten im Festnetz weiterhin ziemlich gut, da sie einen satten Gewinn einfahren konnte. Und Sky geht es fast schon chronisch schlecht, weil weiterhin tiefrote Zahlen geschrieben werden. Aber: bei Deutschlands führendem Pay-TV-Sender geht es spürbar aufwärts – und das hat Gründe.
Telekom mit Problemen im klassischen Festnetz
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Doch lasst uns zunächst einen Blick nach Bonn werfen, wo die Deutsche Telekom heute einen satten Konzerngewinn vermelden konnte. Zwischen Juli und September stand ein Plus von 1,07 Milliarden Euro in der Telekom-Bilanz. Das konnte aber nur durch einen konsequenten Sparkurs erreicht werden, der an der einen oder anderen Stelle auch mit Kündigungen verbunden war. Und wenn man sich vor Augen führt, was Telekom-Chef René Obermann sagt, dürfte noch lange nicht Schluss sein: „In unseren Anstrengungen dürfen wir nicht nachlassen, da die Herausforderungen noch wachsen werden.“ Kernige Worte für alle Analysten-Ohren.
Vor allem im klassischen Festnetzgeschäft hat die Telekom mit massiven Problemen zu kämpfen. Immer weniger Kunden sind nämlich bereit, für einen normalen Telefonanschluss eine monatliche Grundgebühr zu zahlen. Entsprechend ging die Zahl der Festnetzanschlüsse im dritten Quartal um 323.000 auf 23,69 Millionen zurück. Hintergrund: es wird insbesondere von Jugendlichen immer häufiger nur noch mit dem Handy telefoniert, weil Flatrates, die Telefonate in alle deutschen Netze abdecken, mit monatlichen Grundgebühren ab 30 Euro inzwischen bezahlbar geworden sind. Und auch das mobile Internet auf Basis von UMTS- und HSDPA-Verbindungen ist trotz Speed-Begrenzungen sehr beliebt. Oft wird dann auf einen klassischen Internetanschluss in der Studentenbude verzichtet.
Gleichwohl muss man auch anerkennen: die Vermarktung von DSL-Anschlüssen ist der Telekom auch im dritten Quartal gelungen. Ihre Zahl liegt inzwischen bei 12,20 Millionen, was einem Plus von 47.000 entspricht. Auch die IPTV-Produkte der Entertain-Familie finden immer mehr Zuspruch. Schon 1,38 Millionen dieser speziellen DSL-Pakete sind inzwischen geschaltet. Außerdem zu beachten: die Zahl der aktiven SIM-Karten kletterte um 387.000 auf 34,91 Millionen. Das ist insofern beachtlich, weil es das erste Kundenplus seit zwei Jahren ist. Auf der anderen Seite der Medaille hat die Telekom zwischen Juli und September aber weniger Mobilfunkkunden gewinnen können als Vodafone und die E-Plus Gruppe. Auf Zahlen von Telefónica Deutschland warten wir noch…
Sky ist im Aufwind
Und Sky? Nun ja, da muss man schon ein bisschen im Archiv wühlen, um zu die aktuellen Zahlen richtig zu deuten. Und dann stellt man fest: Brian Sullivan hat seinen Laden im Griff. Der Konzernchef hat nicht nur verstanden, dass mit HD-Kanälen – und davon hat Sky inzwischen 40 Stück – Geld verdient werden kann, sondern er hat auch für neues Denken gesorgt. Während Sky früher mit Optionsangeboten überall extra Geld abkassiert hat, gibt es inzwischen gewisse Zugeständnisse an die eigenen Kunden. Wer zum Beispiel bereit ist, für ein HD-Abo zu zahlen, bekommt dafür Sky Go und damit ausgewählte Programminhalte auf dem Notebook, Smartphone und Tablet PC ohne weiteren Aufpreis. Auch wenn es notorische Nörgler anders sehen mögen: das ist kundenfreundlich.
Und offensichtlich werden derartige Angebote angenommen. Denn die 98.000 neuen Kunden, die Sky im dritten Quartal gewinnen konnte, sind der beste Wert in einem dritten Quartal, die Sky jemals erreichen konnte und ein mehr als deutliches Zeichen des Aufschwungs. Zum Stichtag Ende September standen knapp 2,86 Millionen Kunden unter Vertrag – davon 1,4 Millionen HD-Abonnenten. Und es werden mehr werden. Denn zum 1. Dezember startet der erste deutschsprachige 24-Stunden-Nachrichtenkanal Sky Sport News HD. Er wird nicht etwa in ein Sport-Premium-Paket integriert, sondern in das Grundpaket Sky Welt. Mehr noch: den ganzen Dezember ist der Kanal über alle (!) digitalen Satelliten- und Kabel-TV-Anschlüsse kostenlos freigeschaltet. Ein Schnupper-Angebot sozusagen.
Was aber nicht verschwiegen werden darf: Sky arbeitet weiter hoch defizitär. Allein im dritten Quartal verbuchte der Sender einen Verlust in Höhe von 46,9 Millionen Euro. Klingt nach viel Geld und ist sicher auch viel Kohle, die verbrannt wurde. Aber: schon seit mehreren Quartalen ist der Konzernverlust konsequent rückläufig. Ob das auch künftig so bleiben wird? Ich habe Bedenken. Denn selbst wenn der Kundenstamm weiter wächst, gibt es zwei Punkte, die man nicht vernachlässigen darf.
Erstens werden die Produktionskosten ab Dezember mit dem Start von Sky Sport News HD deutlich steigen. Geld, das Sky also erst einmal wieder verdienen muss, was im Umkehrschluss damit verbunden ist, dass man in der Endabrechnung noch mehr Kunden braucht, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Und zweitens stehen die neuen Rechteverhandlungen mit der Deutschen Fußball Liga auf dem Plan. Ab der Saison 2013/2014 wird Sky entweder auf Bundesliga-Liveübertragungen verzichten müssen, kann sich aber genau das praktisch nicht leisten und wegen des hohen (und zuletzt weiter gestiegenen) Interesses am Produkt Bundesliga wohl mehr zahlen müssen als bisher. Die Tageszeitung „Welt“ schreibt unter Berufung auf UBS-Analyst Polo Tank, dass Sky künftig im Schnitt rund 300 Millionen Euro pro Saison zahlen muss – bisher sind es „nur“ 250 Millionen Euro. Das würde pro Quartal Mehrkosten in Höhe von etwa 12,5 Millionen Euro bedeuten.
Keine Frage, für Sky geht es bergauf, aber ausruhen darf man sich im schmucken Konzernneubau vor den Toren Münchens nicht. Es gibt viel zu tun!
(Hayo Lücke)
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