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Apple legt gute Quartalszahlen vor, aber iPods und Macs werden zu Sorgenkindern

Apple hat gestern die Zahlen für sein zweites Geschäftsquartal 2011/2012 vorgelegt. Und das liest sich auf den ersten Blick eigentlich gut:

  • 35,1 Millionen verkaufte iPhones (88 Prozent mehr als Q2 2011)
  • 11,8 Millionen verkaufte iPads (+151 Prozent)
  • 4 Millionen verkaufte Macs (+7 Prozent)
  • 7,7 Millionen verkaufte iPods (-15 Prozent)
  • 39,2 Milliarden US-Dollar Umsatz (+59 Prozent)
  • 11,6 Milliarden Dollar Netto-Gewinn (+94 Prozent)
  • Bar-Reserven 110 Milliarden Dollar (+13 Prozent)

Der IT-Gigant hat damit wieder einmal starke Zahlen vorgelegt, das vergangene Rekordquartal mit dem Weihnachtsgeschäft allerdings nicht noch einmal toppen können. Vor drei Monaten vermeldete Apple noch 15,4 Millionen verkaufte iPads, 5,2 Millionen verkaufte Macs, 37 Millionen verkaufte iPhones und 15,4 Millionen verkaufte iPods. Fast jeder IT-Hersteller verzeichnet nach dem Weihnachtsquartal ein schwächeres Geschäft. Bei Apple hatten die Analysten allerdings selbst für dieses Quartal noch bessere iPad-Verkäufe erwartet (12,3 bis 13,5 Millionen), zumal der Start des neuen iPad in dieses Quartal fiel.

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Alles in allem waren Analysten und Anleger mit Apple allerdings zufrieden. Der Aktienkurs stieg nachbörslich um 7 Prozent. Apple positioniert sich im Vergleich zum Vorjahr nur ganz klar als Post-PC-Anbieter. Mit den sinkenden Absatzzahlen beim iPod wird man indes kaum zufrieden sein können. Es darf spekuliert werden, wie lange Apple noch an der iPod-Linie und vor allem der umfangreichen Produktpalette (Classic, Nano, Shuffle, Touch) festhält. Ich vermute, zumindest zwei der vier Modelle wird Apple binnen eines Jahres aus dem Verkehr ziehen.

Die eher schwachen Verkaufszahlen beim Mac könnten darauf zurückzuführen sein, dass Apple schon seit geraumer Zeit keine neuen MacBooks und Desktop-Macs mehr vorgestellt hat. Hier werden in Kürze neue Modelle erwartet. Allerdings verzeichnet kaum ein anderer PC-Hersteller derzeit höhere Zuwächse bei PCs und Laptops. Es könnte in der Tat der Beginn des Post-PC-Zeitalters bedeuten. Apples Zahlen sind keinesfalls enttäuschend, aber das Ergebnis zeigt, dass auch der mittlerweile weltgrößte IT-Hersteller sich schwerer tut, die hohen Erwartungen zu erfüllen und jedes Mal aufs Neue Rekordzahlen vorzulegen.

Was dem IT-Giganten gut zu Gesicht stünde, wäre ein neues Killer-Produkt wie seinerzeit iPod, iPhone und iPad. In den letzten Jahren hat Apple hier jeweils nur verbesserte Updates vorgelegt. Zeit für eine neue Produktlinie. Man darf auf die Apple-Fernseher gespannt sein, die irgendwann binnen eines Jahres erscheinen sollen. Und dann gäbe es noch die Möglichkeit mit Wearables, Smart Watches, Hightech-Brillen, dem Internet der Dinge. Apple muss nicht jeden Quatsch machen, Tim Cook teilte touchfähigen Macs auch prompt eine Absage mit der Begründung, Toaster und Kühlschränke würden ja auch nicht zusammenwachsen. Korrekt. Aber irgendetwas Neues von Apple sollte her.

(Jürgen Vielmeier, Bild: Apple)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

27 Kommentare

  • Ich hätte nichts gegen einen Kühlschrank mit integriertem Toaster. Wenn von Apple könnte man vielleicht per iCloud angeben, dass man es mit feinem Rohschinken will. Und man bekommt ne iMessage wenn es fertig ist 😉
    haha.
    Wobei Kühlschränke und Co dann doch eindeutig das Metier von Samsung sind! Vielleicht würde da eine Gegenklage wegen Patentverletzung von Samsung an Apple kommen ^^

  • Ich weiß nicht wie das gemeint ist: „Apples Zahlen sind keinesfalls enttäuschend, aber das Ergebnis zeigt, dass auch der mittlerweile weltgrößte IT-Hersteller sich schwerer tut, die hohen Erwartungen zu erfüllen und jedes Mal aufs Neue Rekordzahlen vorzulegen.“

    Gerade bei Gewinn und Umsatz wurden die Erwartungen weit übertroffen. Und natürlich ist es ein Rekordquartal. Immerhin muss man das mit dem gleichen Vorjahresquartal vergleichen und nicht mit dem direkten Vorquartal. Jeder der Ahnung von Betriebswirtschaft und Controlling hat weiß das eigentlich.

    60% mehr Umsatz und 64% mehr Nettogewinn würden den meisten anderen Unternehmen vor Freude die Tränen in die Augen treiben, besonders wenn die absoluten Zahlen dahinter so groß sind.

  • Finde deine Aussage etwas krankhaft. Etwas Neues hat bei Apple nur dann Berechtigung, wenn es auch etwas fundamental besser macht. Das iPhone war selbst für Apple-Verhältnisse ein einmaliges Blockbusterprodukt, so schnell kommt nicht noch eines.
    Aber wenn du jedes Monat einfach nur „neue“ Produkte willst gibts ja noch Samsung….

  • Bin ja um ehrlich zu sein auch etwas verwirrt, VOR dem Artikel schreibst du „schwache Mac-Entwicklung“, im Artikel dann, dass der Absatz von Macs steigt wie bei kaum einem Konkurrenten 😀

    PS: Ich denke nicht, dass jetzt unbedingt das neue Killerprodukt kommen muss. Ich denke eher, dass wenn Apple zu oft versucht Killerprodukte vorzulegen, dass sie dann scheitern werden und man nur noch denkt „ach wieder irgendso ein Mist von Apple“. Ein Killerprodukt muss eine Seltenheit bleiben, weil sonst IST es kein Killerprodukt! 🙂 Finde ich!

  • Eigentlich müsste sich doch die Konkurenz ständig fragen was sie denn da Falsch machen?
    Apple hat im Smartphone Markt einen Anteil von „nur“ ~ 25% und bei PC ~ 10%, beim iPad mag es mehr sein aber der Markt ist noch Relativ klein, trozdem macht Apple damit mehr Gewinn als die Marktführer?
    Microsoft verdient also weniger mit ihrem Betriebssystem was auf ~90% aller PCs läuft, daher wohl nun auch hauptsächlich das Windows8 mit iOS Anleihen.

  • Ein neues Killerprodukt?? Schon wieder? Die ‚alten‘ tun’s doch auch noch. Und welche Killerprodukte hat die Konkurrenz so rausgebracht? 😀

    Und die Steigerungen in Prozent ausgedrückt sprechen ja auch für sich! Wer kann ähnliche vorzeigen?

  • Eben, die meisten Leute warten auf ein Update der Macs aber auch iPods. Niemand kauft sich kurz vorm Release neuer Produkte ein „altes“ Gerät.
    Und das Updates released werden, ist sicherlich jedem klar. Die Frage nach dem wann stellt sich hier nur.

  • @Martin: Sehe ich im Grunde ähnlich wie du. Apple wird sich aber nicht immer auf dem gleichen ausruhen können. Das ist Wirtschaft. Du kannst deine Produkte bis zur Unkenntlichkeit verbessern, aber irgendwann müssen einmal neue Produkte her, WENN – und darum geht es – du langfristig weitere Umsatzsteigerungen und Gewinne erzielen willst. Ob Apple das letztendlich macht oder nicht, ist mir egal.

    @Simon: Finde das, was du anspricht nicht im oder vor dem Text. 😉 Was meinst du?

    @Mario:

    „Der Herr Vielmeier ist ja auch bekennender Nicht-Apple-Fan.“

    Aha. Interessante Beschreibung für das, was ich angeblich bin…

    „Gerade bei Gewinn und Umsatz wurden die Erwartungen weit übertroffen.“

    Nein, nicht alle Erwartungen. Viele Analysten hatten höhere iPad-Verkäufe erwartet (s.o.)

    „Und natürlich ist es ein Rekordquartal.“

    Q1/12 war stärker. Punkt. Dass man im Jahresquartal zugelegt hat und dass nahezu jeder Hersteller im Weihnachtsquartal besser ist, schreibe ich ja oben.

  • Das nachweihnachtliche Geschäft läuft für Apple dieses Jahr auf jedenfall schlechter.
    2011: Q1 4,13 Mio -> Q2 3,76 Mio Macs (-8,96%)
    2012: Q1 5,20 Mio -> Q2 4,00 Mio Macs (-23,08%)
    Klar wurden im Q2 2012 mehr Macs verkauft wie im Vorjahr (+7%), aber letztes Jahr waren die Wachstumssprünge deutlich größer.
    Q1 +23%, Q2 + 28%, Q3 +14%, Q4 +26%.
    Wenn Apple neue Modelle rausbringt wird sich die Entwicklung sicherlich wieder verbessern, aber wenn mehr Leute zu Tablets denn zu Macbooks greifen werden sich die Wachstumszahlen evtl. nicht mehr in den Bereichen (20+%) bewegen wie in den letzten Jahren.

  • Hä, ich verstehe gerade den Sinn des Artikels nicht. Muss ich mir jetzt Sorgen um Apple machen? … Börsenkurs, Talfahrt, Pennystocks, Apple ganz weg …

    #9
    Zitat: „…Ob Apple das letztendlich macht oder nicht, ist mir egal.“

    … da wird Apple aber ein Stein vom Herzen fallen 🙂

  • Ich mag Apple nicht, aber wieso man sich über den Rückgang bei Ipods Gedanken macht verstehe ich nicht. Smartphones machen dedizierte Mp3-player halt einfach obsolet.

  • Apple sollte den iPod Touch wegwerfen, wer kauft den denn bitte? In Zeiten von so einer Fülle an Smartphones ist ein iPod Touch absolut unnötig.

    Ein neues „Killerprodukt“ ist auch erstmal nicht nötig, stattdessen sollte die bestehende Produktpalette verbessert werden.
    Denn wer will irgendwelche halblebigen „Killerprodukte“ wenn die aktuellen Geräte auch wesentlich verbessert werden könnten (Akkulaufzeiten, vielleicht sogar kabelloses Aufladen? -> Was meine elektrische Zahnbürste kann wird Apple doch erst recht schaffen? :D, Grafik, LTE, „kleiner, dünner, schneller“…).

    Und bei solchen Zahlen kann man sich doch durchaus auch etwas zurücklehnen, das Geschäft läuft doch mehr oder weniger von selbst. Vorher müssen die bei Apple sich da absolut keine Sorgen machen.

  • Kann mich da nicht ausnehmen. Ich warte auch gespannt auf das neue iPhone und stelle somit den Kauf eines ipods hinten an. Dennoch wird das nicht der Grund für Rückläufige zahlen sein…der Chef is weg und nun läufts nicht mehr…hoffentlich nur ein Spruch 🙂

  • Die Macs werden zum Sorgenkind ? Bei einem plus von 7 % ! Der PC Markt träumt schon seit einiger Zeit von so einem Plus

  • also ich bin von apple sehr überrascht immer wenn diese qartalszahlen vorlegen gibt es immer einen Rekord. Mal schauen wie lange das so gehen wird. Apple ist aber der im Moment beste handy Hersteller finde

  • „Sorgenkind“???

    „SORGENKIND“????

    Selten so eine unpassende Überschrift zu einem Artikel gelesen! Der Rechnerbereich wächst langsamer als die anderen, aber er wächst. Und das auch noch schneller als bei allen anderen Herstellern!

    Wie kann man so etwas als Sorgenkind bezeichnen?!

    Mal abgesehen davon, dass dies das stärkste März-Quartal der Firmengeschichte war (mal wieder).

    Von mir aus kann man ja Apple nicht mögen, aber zwanghaft etwas negatives in solchen Zahlen zu suchen… sachlich ist anders.

    VG

  • @DasTausW: Das hier ist ein Blog. Wie kommst du darauf, dass ein Blog sachlich berichten müsste? Wir schreiben Meldungen persönlich gefärbt. Wenn du reine Sachlichkeit willst, lies die dpa. Aber richtiger sind deren Meldungen deswegen nicht.

    Zur Argumentation: 7% Wachstum sind mehr als bei anderen PC-Herstellern, was nicht bedeutet, dass die ganze PC-Industrie sich nicht sorgt, weil sie einfach keine Antwort auf den Abwärtstrend findet. 7% im Vergleich zum Vorjahresquartal und ein Rückgang im Vergleich zum Weihnachtsquartal, obwohl Apple-Produkte immer beliebter werden, die anderen Produkte um 88 und 151 Prozent zulegen, obwohl MacBook Airs trotz des Ultrabook-Trends immer noch zu den preiswerten der Kategorie gehören: Da ist die Frage angebracht, warum es da nicht ganz so rosig läuft.