Ihr kennt die Situation wahrscheinlich: Beim Betreten eines Flugzeugs steht die Crew an der Tür und begrüßt jeden Passagier. Was aber würdet ihr sagen, wenn euch die nette Stewardess plötzlich mit Namen ansprechen würde, obwohl ihr diese noch nie zuvor gesehen habt? Je nach persönlicher Veranlagung reichen die möglichen Reaktionen in diesem Fall sicher von freudig-überrascht bis erschrocken-verärgert.
Britische Datenschützer setzen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließlich letztere Miene auf. Denn die individuelle Begrüßung gehört künftig an Bord sämtlicher British-Airways-Maschinen zum Standard – auf Basis einer Passagierdatenbank, die mit über die Google-Bildersuche zugänglichen Fotos von Fluggästen ergänzt werden soll.
In dieser sind neben persönlichen Informationen auch manche Eigenheiten verzeichnet – etwa Essenswünsche, bisherige Flugrouten oder auch vorgetragene Beschwerden. Sämtliche Informationen werden dann von BA zu einem Gesamtprofil verknüpft, das der Besatzung kurz vor Flugbeginn per iPad zugänglich gemacht wird.
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Laut „Daily Mail“ nennt sich das Ganze „Know Me“ und ist als Programm zur Steigerung der Kundenfreundlichkeit gedacht. Es zielt vor allem auf Erste-Klasse-Passagiere und Vielflieger der Business-Class. Wer ist auch sonst regelmäßig mit der gleichen Fluggesellschaft unterwegs. Die selbstgesteckte Zielmarke ist durchaus ambitioniert: Immerhin 4.500 Fluggäste will BA bis Jahresende pro Tag einer persönlichen Behandlung mit Extra-Service unterziehen.
Ob diese sich darüber freuen, dass ihre Fluggesellschaft ein geradezu intimes Verhältnis zu ihnen aufbauen will? Vielleicht. Für Nick Pickles von der britischen Datenschutzvereinigung „Big Brother Watch“ hat die Initiative allerdings den gleichen Stellenwert wie der Liebesbrief eines Stalkers. Sie zeige, dass internationale Konzerne Googles Suchdienste zunehmend dazu nutzten, um ihre Kunden auszuspähen.
Mag sein, allerdings muss das BA auch erst einmal gelingen. Bei meinem Namen würde ich mir da kaum Sorgen machen. Jürgen müsste hingegen wohl aufpassen. Ich werde ihn darauf hinweisen.
(Christian Wolf; Bild: British Airways)
Und wieder einmal bin ich froh, dass keine Bilder von mir online existieren. 🙂
und wieder einmal bin ich froh drüber in dieser zeit zu leben. Unglaublich gute idee von denen!
In guten Hotels längst gang-und-gäbe! Und nict nur ergoogelbare Promis, sondern auch z.B. Stammgäste – je aufmerksamer die Reception, desto weniger Vorbesuche sind nötig.
Insbesondere Kissen- und Essenswünsche sind sowohl in Hotels, mit zugewiesenen Zimmern, als auch im Flugzeug, mit festen Sitzplätzen, so einfach zu merken, dass es schon schade ist, wenn dieser Hauch von Komfort ungenutzt verpufft. Denn hey, die wissen all das doch ohnehin – Namen, Wünsche, Eigenarten – dann sollen sie mir doch daraus einen Vorteil schmieden!
Ich versteh jetzt auch nicht, warum sich da alle aufregen?!
Zum einen scheint nur auf öffentliche bilder zurückgegriffen zu werden – selbst schuld, wenn man da welche hat. zum anderen, wird man am flughafen eh schon durchleuchtet und da kommts auf das bild auch nicht mehr drauf an 😀
Im ernst: wenn die bilder aus zugänglich quellen kommen ok. doch wenn die fotos heimlich gesnapt werden oder von anderen eigentlich unzugänglichen quellen wie dem pass oder nationalen datenbanken, dann ja dann bitte aufregen.
Personalisierte Produkte werden heutzutage doch immer gefragter. Warum also auch nicht personalisierte Serviceleistungen. Ein Schritt in Richtung Kundenzufriedenheit und Kundenbindung – Daumen nach oben.
Wie soll das denn überhaupt funktionieren? Ein Karteikasten mit 4.000 Karteikarten mit Bildern? Das kann sich doch keine Stwardess merken. Und auch sonst ist jeder normale Mensch überfordert mehr als 20 Gesichter den entsprechenden Namen zuzuordnen. In meinen Augen ist die Idee nur Theorie.
Like!! Wenn ich Bilder von mir ins Internet stelle möchte ich ja geradezu erkannt werden. Brauch sich also keiner aufregen. 😉
Ich werde in Zukunft nur noch mit Fluglinien fliegen die mich beim Einlass mit vollständigen Namen begrüßen.
Man sollte hier mal die Kirche im Dorf lassen: Wenn es um First Class und Vielflieger geht, dann reden wir hier von Vorstandsvorsitzenden, höheres und mittleres Management, Prominenten etc., die sich über die Google-Suche leicht finden und sicher identifizieren lassen. Das ist in etwas so, als wenn ich einen Termin mit einem wichtigen Kunden habe und mir das Foto über Google für meine Kontakte hole – nur etwas aufgebohrt als Customer Relationship Management.
Ich glaube nicht, dass Hans Müller aus Deutschland künftig bei BA mit Namen begrüßt wird, weil sein Bild auf der Seite vom Gesangsverein steht.
Ist bei asiatischen Airlines in der Business schon lange Standard!
Die sind nur so clever und merken sich einfach die Namen zu den Sitzplatznummern… die Briten sind wohl schon ein wenig degeneriert?!
Ich check dann mal mit meinem Facebook Profil ein. EIn hoch auf den gläsernen Menschen 😉
Die Dame am Check-In hat mich bisher auch schon gekannt, manche Stewardessen und Piloten auch. Finde ich gut, wenn das jetzt mit System gemacht wird, die Daten haben sie sowieso und ob sie mein Gesicht jetzt mit dem Namen verbinden ist mir egal.
Wer natürlich nur 1-2x im Jahr fliegt, wird nicht auf der Liste aufscheinen, aber das ist auch sicher nicht ihr Ziel.
Na ja, wirklich aufregen kann ich mich da nicht – würde das eher lustig finden. Wie das Flugpersonal da auf die Schnelle allerdings das richtige Bild zum richtigen Passagier zuordnen kann ist mir allerdings unklar. Wenn die da vor Reiseantritt dies noch schnell auswendig lernen müssen tun sie mir schon leid. Wahrscheinlich kriegen Sie eher eine Fotosammlung – aber auch da ist schnelles Erfassen nötig.
Nach dieser Meldung wart ich aber nur mehr auf automatisierte Gesichtserkennungen und eine persönliche Begrüßung in jedem Laden den ich betrete.
Also anstelle der eigenartigen Durchsagen wie “ 26 bitte 13″ käme dann ein fröhliches “ Wir begrüßen Frau / Herrn XY der soeben unser Geschäft betreten hat ganz herzlich“.
Das Hotel, in dem ich als Küchenhilfe arbeite, macht das auch….
Was ein Schwachsinn. Da weiss dann die Flugbegleiterin gleich das Sie Passagier Hanswurst auf die Bulette spucken kann weil der sowieso immer übers Essen meckert und dabei auch noch pampig zum Flugpersonal ist *g*
Wie gut das ich sowieso nie Fliege. Fragt sich nur wann das ganze in Bus und Bahn eingeführt wird.
Davon abgesehen: Wer möchte denn bitte das die umstehenden Passagiere plötzlich meinen Namen kennen? Also bitte, ich möchte mich dann doch gern selbst vorstellen und zwar den Leuten bei denen ich das selbst für sinnvoll erachte.
Hmmm ja, jetzt weiss Max Mustermann, wie sich die Promis fühlen, wenn sie überall und zu jeder Zeit erkannt werden. Prinzipiell ist die Idee ja ganz nett. Und in der ersten Zeit wird das sicher für die eine oder andere, vermutlich positive, Überraschung sorgen. Auf Dauer ist es eher lästig. Andererseits: Wer Informationen online stellt, muss sich nicht wundern, wenn diese Informationen online abgerufen werden.
Ich hab mal nach meinem Namen gegoogelt und habe festgestellt, dass meine Informationen online sind. BA hätte also bei mir durchaus die Möglichkeit. Immerhin sind es in der Mehrheit Informationen, die ich selber online gestellt habe, auf meinem eigenen Webspace, wo ich selber die Verfügungsgewalt habe. Wenn ich will, kann ich diese Seiten auch wieder entfernen. Ich bin nicht auf die teilt merkwürdigen Geschäftsbedingungen einer weltweit operierenden US-Firma angewiesen 🙂
Zum Glück gibt es mit meinem Namen einen Musiker der in allen Suchergebnissen an oberster Stelle zu finden ist.
und dann ist alles wieder, so wie früher, jeder kennt jeden, wie in einem kleinen Dorf, einkaufen wird wieder persönlicher und nicht so anonym. Ihr beschwert euch, über Datenschutz usw. Früher war es in etwa auch so, dass Verkäufer Profile von seinen Kunden im Kopf hatte.
@Patrick: nur mit dem Unterschied, dass heute viele die Anonymität schätzen und genießen. Denn in deinem kleinen Dorf gab es keine Datenspeicherung, die auch der Kollege vom Nachbarsdorf kennt
Stell ich mir interessant vor, wenn die Passagiere persönlich begrüßt werden. Ob das dann bald auch andere Airlines in anderen Ländern machen?
Früher gabe es diverse Probleme mit dem bekannt-sein nicht, die es heute gibt. Wenn Tante Emma aus dem Laden um die Ecke meine ganze Lebensgeschichte kannte, dann hatte das keinen Einfluss auf die Werbe- und Spamflut in meinem Briefkasten. Stattdessen konnte man sich ganz persönlich von Mensch zu Mensch unterhalten.
Heute steckt dahinter kein persönliches Interesse mehr, sondern knallharte Geschäftsinteressen (Profitmaximierung). Oberflächlich werden zwar die guten alten Zeiten simuliert, was sicher die Geschäftszahlen eine Zeit lang etwas pushen wird, aber das ist eben nur eine Simulation. Mehr nicht.
…britische Datenschützer….
rofl
Es ist im ersten Moment sicher ein komisches Gefühl, wenn man von einem Fremden plötzlich mit Namen angesprochen wird aber man muss sich doch nicht wundern, wenn man auf allen möglichen Seiten private Bilder und sein ganzes Leben hochlädt.
Eine gute Idee. Warum denn nicht? Ich glaube, wenn man eigene Bilder irgendwo im Netz hinterlässt, wird es schon damit gerechnet, dass die anderen Nutzer das Bild anschauen und auch Informationen dazu lesen. Ist es nicht gleich, wer das tut?
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Ich persönlich will, wenn ich mit einem FLugzeug fliege annonym bleiben. #3 gebe ich recht aber in Hotels finde ich es auch in Ordnung.
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[…] Möchte man beim Einsteigen ins Flugzeug mit Namen begrüßt werden? British Airways ist der Meinung, dass ja. Deshalb googeln sie nach Fotos der Reisenden. Mich persönlich erinnert das ja sehr an Starbucks. British Airways googelt Fotos. […]