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Hast du mal ’ne halbe Milliarde? Mark Zuckerberg geht unter die Philanthropen

Robert Vossen
Aktualisiert: 20. Dezember 2012
von Robert Vossen
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Mark Zuckerberg, der jüngste Self-Made-Milliardär der Welt, geht unter die Großspender und schenkt der „Silicon Valley Community Foundation“ eine halbe Milliarde Dollar. Also der gleiche Mann, der momentan als die Personifizierung des Bösen portraitiert wird, weil er mit seinem neuen Lieblingsprojekt Instagram Geld verdienen will, tritt nun als großer Menschenfreund auf. Echte Wohltat oder kalkulierte PR?

Von der Kunst und Wissenschaft des Gebens

Die von ihm bedachte Stiftung arbeitet vorrangig im Bereich Gesundheit und Bildung. Sie berät eigenen Angaben zufolge wohlhabende Menschen in der „Kunst und Wissenschaft des Gebens“ und hilft ihnen, ihre philanthropischen Ziele zu erreichen. Mark Zuckerberg darf sich jetzt erst einmal aussuchen, wofür das Geld eingesetzt wird.

Man könnte Zuckerberg nun vorwerfen, dass er sich mal gründlich die Hände reinwaschen möchte und sich in ein positives Scheinwerferlicht rücken will, denn gerade zuletzt erhielten er und sein soziales Netzwerk nicht gerade positive PR.

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Wiederholungstäter Zuckerberg

Auf der anderen Seite steht Weihnachten vor der Tür, da kann man schon mal was in den Klingelbeutel legen, zumal es nicht seine erste große Spende ist. Schon 2010 griff er den Schulen im US-Staat New Jersey mit 100 Millionen Dollar unter die Arme.

Wer jetzt spitzfindig sein möchte, kann argumentieren, dass die damals positive PR dem Börsengang von Facebook wohl nicht geschadet hat. Dass die Spende zeitgleich mit der Weltpremiere des Films „The Social Network“ angekündigt wurde, in dem Zuckerberg nicht gerade vorteilhaft dargestellt wird, dürften Kritiker auch genüsslich anführen.

Wenige Wochen später unterschrieb Zuckerberg auch die von Bill Gates gegründete Initiative des „Giving Pledge“, eine Art Ehrenkodex der Reichsten der Reichen, nach dem diese mindestens 50 Prozent ihres Vermögens für wohltätige Zwecke spenden sollen. Dem exklusiven Klub gehören derzeit 57 Milliardäre an, darunter unter anderem Warren Buffett, George Lucas oder Nicolas Berggruen. Auch hier wird kritisiert, dass die Milliardäre sich in erster Linie ein soziales Image erkaufen möchten und selbst darüber entscheiden, wofür das Geld eingesetzt wird.

Soziales Engagement ist erst einmal immer gut

Ich teile diese Kritik nicht. Sicher, die Spender werden sich bestimmt nicht beklagen, eventuell in ein besseres Licht gerückt zu werden. Doch das muss man keinem vorwerfen. Und das als einzigen Antrieb zu unterstellen, finde ich zumindest vermessen. Dadurch wird sich schließlich kein Mensch mehr bei Facebook anmelden oder eine Windows-Lizenz kaufen. Das wissen auch Zuckerberg, Gates & Co.

Den Menschen, denen die Spenden zu Gute kommen, wird es vermutlich auch ziemlich egal sein, ob sich jemand mit der Wohltat schmückt oder nicht. Den Vorwurf, dass der Spender darüber bestimmt, was mit dem Geld passiert, finde ich ebenfalls nur hanebüchen. Das Gleiche macht auch der Otto-Normalbürger, der sich aktiv dafür entscheidet, sein Geld an „Brot für die Welt“ und nicht an „Unicef“ zu spenden. Jemandem daraus einen Strick drehen zu wollen, ist unangebracht.

Mark Zuckerberg kann man nun allenfalls schlechtes Timing unterstellen. Doch für jemanden, der derart unter öffentlicher Beobachtung steht wie der Facebook-Chef, gibt es wohl überhaupt keinen geeigneten Zeitpunkt, um etwas zu spenden, ohne sich zeitgleich der Kritik auszusetzen. Selbst zur Weihnachtszeit wird der Jungmilliardär verdächtigt, Böses im Schilde zu führen, wenn er zunächst einmal etwas Gutes tut. Das muss nun wirklich nicht sein.

Bild: Flickr / kk+

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vonRobert Vossen
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