Die HBO-Fantasyserie Game of Thrones (GoT) bricht mit der neuen Staffel alle Rekorde. Auch was den illegalen Austausch angeht. Die Macher zeigen sich aber alles andere als schockiert davon – vielmehr sehen sie diese Entwicklung als großes „Kompliment“ an. Eine sehr weltoffene und wohlüberlegte Ansicht, hat der illegale Erfolg einer Pay-TV-Serie doch auch direkte Einflüsse auf die legale, monetarisierbare Verbreitung.
Serien. Ich liebe sie.
Zugegeben, ich persönlich kam erst im vergangenen Jahr auf den Geschmack von amerikanischen Serien. Dafür verantwortlich waren von Grund auf verschiedene Formate und das daraus resultierende Abwechslungsreichtum. Den Anfang machte Lost – vor Jahren im deutschen Free-TV verfolgt, dann allerdings irgendwann den Anschluss verpasst. Dank meines Lovefilm-Abos streamte ich ab Staffel zwei meine Leitung wund. Bei fünf verbleibenden Staffeln mit Folgen um die 60 Minuten traue ich mich gar nicht nachzurechen, wie viel Zeit ich dank „Lost“ effektiv vor dem Fernseher verbrachte. Auch egal. Schön wars. Sogar richtig schön bis zur vierten Staffel, in der das Übersinnliche leider Gottes Überhand nahm und meinen Gesamteindruck ein wenig trübte.
Es folgte Californication. Mit knackigen, kurzen Folgen, viel attraktiver nackter Haut, derben Sprüchen und einem fantastischen David Duchovny als labilem Autor Hank Moody, dem durch unstillbaren Appetit auf Alkohol, Zigaretten und nicht jugendfreie Grenzüberschreitungen im echten Leben nichts so recht gelingen mag. Tragisch, aber verdammt komisch!
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Dann Dexter. Meine absolute Lieblingsserie. In Deutschland wie auch Californication nur im Spätabendprogramm von RTL2 vertreten, schaffte es der gefühlsleere Serienkiller und Forensiker in der breiten Masse hierzulande nie zu richtiger Popularität. Leider! Ich kann wirklich nur jedem ans Herz legen, diesen genialen Mix aus grotesker Handlung, schwarzem Humor, atemberaubenden Wendungen und teils hochspannenden Ereignissen eine Chance zu geben. Zumal die Bluray-Sammlung der ersten Staffel für sehr wenig Geld zu haben ist. Belohnt euch.
GoT erfolgreicher als alle anderen
So viel zu meinem kleinen, noch recht überschaubaren Serien-Abriss. Erst in diesem Jahr wurde ich auf Game of Thrones aufmerksam gemacht. Wieder etwas ganz anderes. Komplex, undurchschaubar, brutal, oft ein wenig eklig, aber eben auch gefüllt mit positiven Emotionen und nervenaufreibenden Ereignissen. Gute Mischung! Kein Wunder also, dass die Romanverfilmung so beliebt ist. Dass sie allerdings alle Rekorde bricht, damit hatte ich nicht gerechnet: zu speziell das Genre.
Und trotzdem: Der Start von Staffel 3 lockte in den USA so viele Zuschauer vor den TV wie keine andere Episode der Serie zuvor. Bis zu 6,7 Millionen Menschen verfolgten die neuesten Entwicklungen des Kampfes um den eisernen Thron live vor dem heimischen TV. Doch dem nicht genug. Auch über andere, weniger legale Kanäle fand die Premiere ihre Verbreitung.
Torrent-Downloads sprengen alles Dagewesene
Die Download-Ausmaße alleine im BitTorrent-Netzwerk brechen schon jetzt alle bisherigen Serien-Download-Rekorde. One-Klick-Hoster gar nicht eingerechnet. Am Tag der Ausstrahlung der Premiere von Staffel 3 gelangten über eine Million illegale Mitschnitte über Torrents in alle Welt. Die meisten Kopien gingen laut TorrentFreak in die USA und Großbritannien. Die ungekrönte Piratenhochburg heißt London. Australien hat mit einem Anteil von 10 Prozent aller GoT-Raubkopien, gemessen an den Einwohnern, den höchsten Pirateriewert. Und ich dachte, Australien sei geprägt von Kängurus, Outback und Surferboys? So kann man sich irren. Insgesamt 163.088 Menschen teilten sich in den Höchstzeiten einen einzigen Torrent. Zum Vergleich: die Staffelpremiere der Serie Heroes stellte mit 144.663 Peers den bisherigen Rekord.
Gegenüber dem Magazin Entertainment Weekly zeigte sich HBO-Programmdirektor Michael Lombardo schon im Voraus über diese Entwicklungen zufrieden. Fast, als hätte er es geahnt: „Ich sollte das eigentlich nicht sagen, aber es ist auf gewisse Weise ein Kompliment. Die Nachfrage ist da. Und hat gewiss keine negativen Auswirkungen auf DVD-Verkäufe“, so Lombardo. Weiter sagte er, dass Piraterie damit einher ginge, eine „verdammt erfolgreiche Sendung auf einem Bezahlsender“ am Start zu haben. HBO bliebe seiner Antipiraterie-Linie dennoch treu und verfolge den organisierten Verkauf von Raubkopien. Mit möglichem Blick auf private Downloads fügte Lombardo hinzu: „Nein, die GoT-Polizei haben wir noch nicht kontaktiert“.
Viel Piraterie durch technikfanatische Zielgruppe?
Liegt der illegale „Erfolg“ vielleicht daran, dass GoT insbesondere bei Technik-Fans und Nerds sehr beliebt ist? Höre ich in meinen Bekanntenkreis hinein, macht es jedenfalls den Eindruck, als sei hier auf jeden Fall eine Beziehung zu erkennen. Skurril, da mir die Gemeinsamkeiten zwischen Drachen, Mittelalter, Fantasy, Rittertum und PCs, Internet, Hochtechnisierung nicht recht einleuchten mögen. Liegt womöglich am recht jungen Alter der Zielgruppe?
Ausländer haben es nicht leicht
Fest steht, dass eine zentrale Widersprüchlichkeit den „Erfolg“ von US-Serien im Torrent- und Filesharing-Kosmos ebnet: ich nenne es das Pay-TV-Dilemma. Der Knackpunkt ist die Verzögerung zwischen Erstausstrahlung, On-Demand-Bereitstellung und Verteilung in andere Länder. So besteht außerhalb der USA schlichtweg keine legale Möglichkeit, HBO live zu verfolgen. US-Satelliten befinden sich dank der Erdkrümmung außer Reichweite. Live-Streaming ist ohne Proxy-Zwischenstation nur aus den USA möglich, begründet durch Urheberrecht und bestehende Landesgrenzen. Ist das noch zeitgemäß?
Nicht wirklich. Wenig verwunderlich also, dass angefixte Serien-Junkies den einzigen Weg nehmen, der ihnen zur Verfügung steht: die (illegale) Datenautobahn. Hier besteht starker Verbesserungsbedarf, wenn die großen US-Kabelnetze wie HBO, Showtime oder ABC für gute Produkte nicht nur durch DVD-, Bluray- und Lizenzverkauf verdienen möchten.
Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, dass der ein oder andere ausländische Fan für zeitnahen Zugang zu drehfrischem Serienstoff aus Essos und Westeros auch bezahlen würde.
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