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Was man von der Google I/O Konferenz erwarten darf

geschrieben von Robert Vossen

io Kopie

Morgen geht es in San Francisco los: Google hat Entwickler und die Presse eingeladen um seine jährliche I/O-Konferenz abzuhalten. Doch bevor es überhaupt losgeht, dämpft Googles Mobil-Chef die Erwartungen. Alles nur PR-Taktik oder doch die Einstimmung auf ein eher ruhiges Beisammensein ohne Knalleffekte?

Was kommt nach Chromebooks und Google Glass?

Natürlich erzählt Google der Presse nicht alles vor dem Event, aber Android & Chrome-Chef Sundar Pichai hat in einem Interview am Montag schon erklärt, dass es dieses Mal nicht so sehr die große Hardware-Show werden würde. Tatsächlich?

Zur Erinnerung: 2011 stellte Google seine Chromebooks vor, 2012 die visionäre Google Glass-Brille, die inzwischen bei den ersten Glücklichen angekommen ist und dabei nicht ganz so begeistert, wie Google sich das vorgestellt hat.

Es gilt als sicher, dass Google da gegensteuern will und ein paar Show-Cases und die Vorzüge von Google Glass demonstrieren wird. Generell, so Pinchai, wolle man weniger neue Produkte vorstellen, sondern betonen, wie die Entwickler jetzt schon von den Google-Plattformen profitieren können, um tolle neue Apps zu programmieren.

Keine neue Android-Version, aber wichtige Erweiterungen

Android ist natürlich die größte Spielwiese für Entwickler, doch ein großes Update ist eher unwahrscheinlich. Die Android-Version 4.0 wurde im Oktober 2011 veröffentlicht, doch fast jedes zweite Gerät läuft noch mit niedrigeren Versionen. Da die Gerätehersteller und Mobilfunkbetreiber schlichtweg nicht mit Googles Entwicklungstempo mithalten können (oder wollen), wäre mit einer 5.0-Version wenig gewonnen. Stattdessen werden ein Game Center für Android und die Kommunikationsplattform Google Babel erwartet.

Gerüchten zufolge arbeitet Google auch an einem eigenen Musik-Streamingdienst, der in YouTube und Google Play integriert werden soll. Sollte die Unterschrift unter den Verträgen mit den Plattenfirmen trocken sein, wäre die I/O ein idealer Zeitpunkt, um die Bombe platzen zu lassen – gerade nachdem bekannt wurde, dass Apple Schwierigkeiten bei den Lizenzverhandlungen hat. Auch bei Google TV kann man von Neuigkeiten ausgehen – im März hatte Google angekündigt, dass Entwickler mit Nachrichten bei der I/O rechnen sollten.

Annäherung zwischen Android und Chrome OS?

Die zweite Spielweise ist Chrome OS, das bis jetzt noch ein Nischendasein fristet. Auch wenn Sundar Pinchai inzwischen für beide Plattformen zuständig ist, hat er eine Koexistenz zum gegenwärtigen Zeitpunkt gerechtfertigt. Das Argument: Bei Mac OS X und iOS fragt auch kaum jemand, warum es zwei Betriebssysteme gebe.

Doch zwischen den Zeilen kann man lesen, dass die beiden Systeme wohl deutlich stärker miteinander verzahnt werden. Gut möglich, dass Android-Apps bald von Chrome OS unterstützt werden.

Kein neues Nexus-Phone, aber ein Hybrid-Tablet?

Hardware-technisch wird hingegen nicht erwartet, dass Google ein neues Nexus-Phone vorstellen wird – das Nexus 4 wurde erst im Oktober letzten Jahres vorgestellt, hat allerdings keine LTE-Unterstützung. Eventuell wird in Anlehnung an Apple ein „4S“ präsentiert. Ein neues Nexus-Tablet klingt da schon wahrscheinlicher, auch wenn aus der Gerüchteküche nur wenig zu vernehmen ist. Weiterhin im Rennen ist zudem das bereits oft bemühte X Phone von Tochter Motorola.

Vorstellbar ist auch, dass Google ein Hybrid-Gerät ähnlich dem Surface von Microsoft ankündigt. Da Google seinem Chrome OS inzwischen die Unterstützung für eine Bildschirmtastatur und Bildschirm-Rotation spendiert hat, könnte da eventuell eine Überraschung warten – auch wenn man vor genau einem Jahr ein Chrome-Tablet noch ausgeschlossen hat. Allein die Ankündigung der Google Smartwatch gilt als gesichert.

Woran arbeitet das Google X Lab?

The Next Big Thing, das man von Google bei solch einer Konferenz eigentlich erwarten könnte, ist indes noch nicht ausgemacht. Die letzten Hoffnungen liegen auf dem Google X Lab, das Google Glass und die selbstfahrenden Autos entwickelt hat.

Auch wenn der Fahrstuhl in den Orbit ausgeschlossen wurde, so kündigte der Leiter der „Moonshot“-Abteilung des Google-Labors im März ein neues Projekt für den kommenden Monat an. April ist zwar vorbei, aber bislang wurde auch noch nichts in der Größenordnung selbstfahrender Autos vorgestellt. Ein bisschen hoffen darf man also doch noch auf den Knall, mit dem keiner gerechnet hat.

Bild: Screenshot


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Über den Autor

Robert Vossen

Robert Vossen hat erst Los Angeles den Rücken gekehrt und dann leider auch BASIC thinking. Von 2012 bis 2013 hat er über 300 Artikel hier veröffentlicht.

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