Als wir zuletzt über den Bitcoin berichteten, war die Netzwährung bereits im Höhenflug. In schwindelerregendem Tempo verzehnfachte sie ihre Marktkapitalisierung auf eine Milliarde US-Dollar. Knapp zwei Wochen später wurde bei über 2,5 Milliarden dann der vorzeitige Höhepunkt erreicht. Danach ging es abwärts mit dem Preis, jedoch hält er sich auf hohem Niveau. Von einem Platzen der Blase kann also keine Rede sein. Viel eher kann man nun feststellen, dass immer mehr Menschen und Firmen auf den Zug aufspringen. Vieles spricht also dafür, dass der Bitcoin ein kleines bisschen erwachsener wird.
Normalisierung statt Preisverfall
Anfang April war der Preis für einen Bitcoin schon recht hoch: 100 Euro mussten berappt werden. Kurz darauf hätte man sie für etwas über 130 Euro wieder verkaufen können. Dann ging es deutlich abwärts, der Preis schwankt zwischen 70 und 105 Euro. Aktuell wird er auf Bitcoin.de mit ca. 72 Euro angegeben. Starke Schwankung also ja, Verfall in die Bedeutungslosigkeit nein.
Auch die Marktkapitalisierung, also der Wert aller Bitcoins zu einer anderen Währung, bestätigt dieses Bild. Von kurzen Einbrüchen abgesehen, verharrt die digitale Währung über der magischen Grenze von einer Milliarde US-Dollar.
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Sorgen bereitet einigen jedoch das Handelsvolumen, die Menge gehandelter Bitcoins. Während der Bitcoin an Wert zulegte und in der Folge wieder an Wert verlor, stieg das Handelsvolumen deutlich an – wie es in einer solchen Situation auch zu erwarten ist. Mittlerweile werden jedoch deutlich weniger Bitcoins gehandelt. Mit anderen Worten: der Markt für die digitale Währung ist nicht immer sonderlich liquide.
Handel und Mining professionalisiert sich
Gegenwärtig tummeln sich eine Menge etablierter Firmen und Startups auf dem Bitcoin-Markt. Alle möglichen Anbieter stellen beispielsweise Hardware zum „minen“, also zum Produzieren der Coins her. Zwischen 250 und 22,500 US-Dollar bietet Butterflylabs, eine Firma aus den USA Mining-Rechner an.
Auch in China boomt das Geschäft mit der Hardware. Wie Tech in Asia meint, ist nach mehreren Berichten in den Medien auch dort ein großer Hype ausgebrochen. Der Markt für Bitcoins wächst gewaltig. Die Münzen wurden in China sogar als Spenden beim Erdbeben in der Sichuan-Provinz akzeptiert.
Wenig überraschend interessiert sich man sich aber auch in der Finanzbranche sehr für die Bitcoins. Anbieter zum Tauschen der Währung gibt es scheinbar wie Sand am Meer. MT. Gox, BTC-E oder Bitcoin.de beispielsweise.
Ein Problem ist aktuell jedoch der Umtausch. Bis nach einem Bitcoin-Kauf alles auf dem eigenen Konto gutgeschrieben ist, können nämlich bis zu drei Tage vergehen, wie selbst der Chef von Bitcoin.de, Oliver Flaskämper, einräumt. Die Firma hat deshalb auch gerade eine Partnerschaft mit der Online-Bank Fidor bekannt gegeben. Bankkunden sollen die digitale Währung quasi vom Girokonto aus in Echtzeit handeln können. Auch in den USA hat Coinbase ähnliches vor. Anonym ist das natürlich dann nicht mehr.
Sogar die Winklevoss-Zwillige (bekannt aus ihrem Rechtsstreit mit Mark Zuckerberg) planen in Kürze einen Investmentfonds für Bitcoins.
Politik kämpft weiter
In der EU ist man nach dem ersten Aufschrei noch nicht wirklich weiter in Sachen Regulierung gekommen. Noch immer klassifiziert man das digitale Zeug nicht als Währung. Für entsprechende Bitcoin-Firmen ist Europa deshalb im Moment noch super.
In den USA wird hingegen bereits mit harten Bandagen gekämpft: Erst vor kurzem forderten kalifornische Regulierungsbehörden die Bitcoin Foundation auf, ihre Geschäfte mit dem Transfer der Bitcoins einzustellen. Die Foundation selbst reagiert verwundert, schließlich sei man eine Non-Profit-Organisation und biete keine Finanzgeschäfte an.
Auch das Image des sicheren Hafens litt jüngst. Die Drug Enforcement Administration (DEA) beschlagnahmte vor einigen Wochen erstmals Bitcoins. Das Geld soll aus Drogengeschäften via Silkroad stammen. Wie sie das konkret anstellt, ist dabei jedoch undurchsichtig.
Wohin geht die Bitcoin-Reise?
Meine Einschätzung beim letzten Mal traf ganz gut zu: Es würde dem Bitcoin gut tun, wenn der Hype noch weiter anhält und die Akzeptanz dadurch weiter steigt, so meine Vermutung Anfang April. Der Hype hielt noch einige Wochen an, ist seither eher vorbei. Dennoch hat nach meiner Einschätzung der Bitcoin durch die zunehmende Zahl sinnvoller Angebote wie Realtime-Umtauschplattformen ganz gute Chancen voran zu kommen. Auch ohne Anonymität kann die Währung schließlich durchaus brauchbar sein.
Andererseits bestehen auch große Risiken, was Erfolg und Wert des Bitcoins angeht. Die großen politischen Unsicherheiten (insbesondere aus den USA) sowie der tendenziell fallende Preis bei abflachendem Handelsvolumen sollten zu denken geben. Für mich persönlich wäre ein von meiner Bank gedecktes Angebot eine super Lösung. Ich bleibe Zuversichtlich, dass sich hier etwas tut.
Bilder: zcopley via Flickr (CC BY 3.0), Bitcoincharts (CC BY 3.0)
Wenn du mit Währungen handeln willst, warum dann nicht mit einer echten? Ich sehe den Vorteil der Bitcoins nicht… Unliquide, ungeregelter Markt… Wie willst du denn den zukünftigen Verlauf abschätzen können? In meinen Augen ist das reine Zockerei…
Die Frage ist doch nur: Wer braucht es?
Mir sind diese bisher nur in Artikeln begegnet, in denen es um DDOS Attacken, Erpressung u. Zahlung per Bitcoins ging.
Ich wage mal zu behaupten, dass der „normale“ Bürger keine Notwendigkeit hat, anonym zu zahlen oder Zahlungen zu empfangen.
Bitcoins sind ein Ponzi-Schema! Bitcoin ist nur wegen der Geldgier im Boom. Die meisten Nutzer verstehen nicht einmal die Technik von Bitcoin. Die meisten kaufen Bitcoins und hoffen auf das schnelle Geld. Deshalb steigt auch der Preis, obwohl es gar keinen Grund dafür gibt. Der Bitcoin ist nicht einmal zum Handeln geeignet, da der Kurs ständig wegen der Spekulation schwankt. Würde es the Silk Road nicht geben, hätte sich der Bitcoin wieder aufgelöst.
Angeblich soll der Gründer des Bitcoin über eine Million Bitcoins horten. Nach derzeitigem kurs ist er Multimillionär. Entscheidert er sich dazu diese zu verkaufen wird der Kurs zusammenbrechen während er reich wird. Es gibt Leute die behaupten das Bitcoin nur zu diesem Zweck entwickelt wurde, nämlich eine kleine Gruppe reich zu machen. Sollte das zutreffen kann man Bitcoin zurecht als Ponzi-Schema bezeichnen. Ich finde das Bitcoin-System interessant, habe aber kein Vertrauen dazu.
Bitcoin hat mehrere entscheidende Probleme zur Zeit: 1) Der Bitcoin-Kurs ist künstlich hoch: Bitcoins sind derzeit keine Währung an sich, sonder eher ein Produkt. Sie unterliegen den gleichen Prozessen, wie Produkte. Nur bedeutet dieses, da die auf dem Markt vorhandenen Bitcoins künstlich niedrig gehalten werden (Die Leute horten Bitcoins wie Aktien), dass entweder die Bitcoins irgendwann massiv an wert verlieren werden (Sobald eine Größere Menge Bitcoins verkauft werden), oder die „Bitcoin-Millionäre“ ihre Bitcoins ewig halten müssen.
2) Bitcoins haben einen entscheidenen Nachteil: Unser Wirtschaftssystem basiert auf Zins und dem Ausgleich desselben durch Inflation. Bitcoins haben eine geplante Deflation. Dadurch treffen zwei Effekte aufeinander, die sich gegenseitig negativ verstärken.
3)Wenn der Wechselkurs stabil bleibt, lohnt sich irgend wann das Mining, das Berechnen und bestätigen der Chain nicht mehr. Dann bricht das System auch zusammen. Wenn der Kurs ansteigt, werden die gehorteten Bitcoins wertvoller. Werden diese dann auf den Markt gegeben, verliert das ganze System massiv an Wert.
Ich lese immer „mehr Akzeptanz“ . Nur wo?
Entweder mache ich zu wenig illegales oder keine Ahnung.
Oder ist das wie bei linux. Auch da ist jedes Jahr das linux Jahr.
Mal ehlich Währung ist vertrauen. Und vertrauen in Währung ohne Staatliche kontrolle?
Nun mögen die auch nicht unfehlbar sein aber deswegen ist die alternative ja nicht, gar keine kontrolle?
Der Coin? Ist das euer Ernst? Der Münze?
Im Duden heisst es: …für die Festlegung des Genus eines Fremdwortes im Deutschen gibt es keine feste Regel… bei einer Reihe von Fremdworten lassen sich für die Festlegung des Genus weder formale noch inhaltliche Kriterien ermitteln…
Also ganz ehrich, ich kann den Hype absolut nicht verstehen. In meinen Augen hat der Bitcoin keinen reelen Gegenwert und wird nur von einigen Wenigen hochgehypt. Da hat sich auch eine riesige Blase um nichts aufgebaut, die Tulpen in Holland lassen grüßen…
Leider sind auch hier wieder (zu) viele Schwätzer am Werk, die Bitcoin noch nicht einmal verstanden haben, aber groß mitreden wollen. Ich gebe ja durchaus zu, dass Bitcoin auch Schwächen haben. Aber eine Argumentation nach dem Motto: „Ich mache nichts illegales, darum brauche ich keine anonyme Zahlmöglichkeit“ ist ja wohl das lächerlichste von der Welt. Zahlt ihr demnach alles nur noch mit Karte und benutzt nirgendwo anonymes Bargeld? Genau dieses Bargeld übrigens wird heute – ob seiner Anonymität – noch überall bei illegalen Geschäften (z.B. Drogenhandel) genutzt. Ferner ist nach dieser Argumentation auch egal, wenn die NSA uns alle überwacht, denn wir haben ja nichts zu verbergen. Nur: Warum dann eigentlich die Amerikaner und die NSA? Führen wir doch gleich solche eigenen Dienste ein, wie wäre es mit Gestapo oder Stasi? Hier scheinen einige den Schuss nicht gehört zu haben!!
Besonders lustig ist übrigens der Kapitalmarktexperte direkt vor mir. Der sieht in Bitcoin keinen Sinn, propagiert aber zugleich manipulierte Investments wie Aktien sowie Zockereien mit Derivaten wie Binären Optionen. Dabei gehört sowas eher ins Spielcasino! Was für ein Kapitalmarktexperte. Wenn sich heute sowas Kapitalmarktexperte schimpfen kann, dann weiß ich schon genau, wie es zur Finanzkrise kam. Da waren wohl mehr solche „Experten“ zugange!
Ich bin seit Anfang 2011 Hardcore Bitcoin Gläubiger.
Das gleiche Gewäsch das Bitcoin keinen realen Gegenwert hat und untergehen wird gabs auch nach der 2011er Blase und interessiert die die’s verstanden haben nullKommaNull.
Besonders John’s Kommentar ‚vertrauen in eine Währung ohne Staatliche Kontrolle‘ ERSCHRECKT mich. John fühlt sich sichtlich wohl in der Matrix und ist definitiv nicht zu befreien. Warte nur bis nach der Bundestagswahl, wie die Eurokrise sich zurückmelden wird und wie ‚unser Staat‘ Dich dann noch schützen wird. Vielleicht hast Du auch einfach nichts und daher auch nichts zu verlieren. Lauf weiter Hamster im Hamsterrad – das wird schon noch.
An alle anderen:
Ihr begreift nicht das der BTC/USD Wechselkurs nur eine Facette ist aber sicher nicht die wichtigste.
1)
Ich kann jetzt 100.000 US$ in Bitcoins nach Japan schicken, und in 1 Stunde wieder zurück. Beides würde mich nicht mal einen Eurocent kosten. Keine Banköffnungszeiten, keine unnützen Papiere ausfüllen, nichts.
Das ist das Stichwort. Grenzenloser Werttransfer instant 24/7 und so gut wie ohne Gebühren. Ihr denkt, na und, das hat keinen Wert?
-> Western Union beschäftigt ca. 6000 (!) Menschen mit diesem Betrug den es an fast mittellosen vertriebenen begeht die Ihrer Familie Geld schicken wollen. Moneygram ist auch so eine Sauerei.
2)
ICH bin der Hüter meines Geldes. Ich muss keiner Bank vertrauen das sie mir was wegnimmt (Stichwort Cypern) oder einer korrupten Regierung glauben das sie nicht durch hemmungsloses Gelddrucken mein Geld entwertet (Stichwort 85 Milliarden (!) US$ pro Monat in den USA derzeit)
Ob der Bitcoin nun 1 US$ oder 1.000 US$ Wert ist, 1) und 2) bleiben wie sie sind.
Das Internet hat etwas hervorgebracht was das letzte, größte und ungerechteste Monopol stürzen wird. ob in den nächsten 5 oder 20 Jahren wird sich zeigen.
Das gleiche passierte mit der Zeitungs/Printindustrie durch HTML, mit der Faxindustrie durch E-Mail und einigen anderen Beispielen.
Das Internet ist inswischen das digitale Betriebssystem unserer Industriegesellschaft und Bitcoin war/ist unvermeidlich. Scheiß auf Paypal.
Die ganzen sog. Finanzexperten haben schon in der 2011 Blase von 0,8 US$ auf 32 US$ pro Bitcoin die Köpfe geschüttelt und gesagt das taugt nichts. Gut dieses Jahr gings bis 266 US$. Na und?
Glaubt ihr nur weiter euren bunten Papierscheinchen und Gold&Silber wie 1965. Das inzwischen 2013 ist will wohl nicht in eure Köpfe. Lach.
Viel Glück weiterhin !
[…] bezahlen, kann man von einer echten Zahlungsalternative sprechen. Genau dieses Argument haben wir hier an dieser Stelle schon lange angebracht. Der Bitcoin braucht vor allem Vertrauen und […]