Schon bei der Ankündigung der Android-Konsole Ouya schwappte dem Projekt und den Köpfen dahinter eine Welle der Sympathie von Gamern aus aller Welt entgegen. Eine freie Konsole, auf der unabhängige, kreative Entwickler für kleines Geld Spiele anbieten können, eine Art „Woodstock des Gaming“, losgelöst von den Interessen der Majors.
Innerhalb kürzester Zeit war das anvisierte Ziel von 950.000 US-Dollar bei Kickstarter erreicht, die Gesamtsumme belief sich nach einem Monat auf rund 8,5 Millionen (!) US-Dollar, insgesamt haben 63.416 „Backers“ das Projekt unterstützt. Damit gilt Ouya bis heute als eine der erfolgreichsten Crowdfunding-Initiativen.
Viele Entwickler, wenig Vorzeigbares
Nun, rund ein Jahr später, soll sich Ouya in freier Wildbahn bewähren und muss sich die Frage gefallen lassen: Waren der Vorschuss an Lorbeeren und Vertrauen gerechtfertigt? Zurzeit lautet die Antwortet eindeutig „Jein“. Auf der Haben-Seite kann Ouya eine große Entwicklergemeinde für sich verbuchen. Wie Ouya-CEO Julie Uhrman „The Verge“ verraten hat, verfügt Ouya derzeit über 21.000 registrierte Entwickler, jedenfalls auf dem Papier. Angesichts der aktuell verfügbaren Spiele scheinen viele der Spiele-Designer aber nicht über den Registrierungsvorgang hinausgekommen zu sein.
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Exklusive Titel sind Mangelware
Einen Blick auf die aktuellen drei Top-Spiele offenbart die Misere. Die (noch) Ouya-exklusive Mehrspielerklopperei „TowerFall“ mag für beinharte Indie- beziehungsweise Retrofans reizvoll sein, der Durchschnittsspieler dürfte sich angesichts der minimalistischen Grafik aber verwundert die Augen reiben. Zumal für diesen Titel 14,99 US-Dollar fällig werden. Allerdings ist das Spiel laut Uhrman derzeit mit einem Ergebnis von rund 21.000 US-Dollar ein wahrer Bestseller.
Wer damit dennoch nichts anfangen kann, für den hat Ouya noch den 3D-Shooter „Shadowgun“ in petto. Der Haken daran: „Shadowgun“ ist für alle Android-Geräte mit entsprechender Hardware verfügbar.
Ein weiterer vielversprechender Ouya-Titel – „BombSquad“ – ist zwar bislang nur auf dem Mac verfügbar, soll in Zukunft aber auch auf anderen Plattformen erscheinen. Für Retrofans ist die Konsole natürlich insofern interessant, als dass sie sich mit diversen Emulatoren bestücken lässt. Im Sinne der Ouya-Entwickler dürfte diese hausgemachte Konkurrenz an qualitativ hochwertigen (Retro-)Titeln aber auch nicht unbedingt sein. Für ROMs und CD-Images wird im Regelfall schließlich nicht gezahlt.
Die wichtigste „Waffe“ der Ouya ist aber nach wie vor der günstige Preis von umgerechnet 115 Euro, der den einen oder anderen doch verführen dürfte. Dennoch macht sich in der Gaming-Gemeinde derzeit etwas Enttäuschung breit – die Erwartungen nach dem Hype waren wohl einfach zu groß. Es fehlt im Augenblick einfach die Killer-Applikation, die Ouya einzigartig machen würde. Also abwarten.
Vielleicht kommt das einfach mit ein bisschen mehr Zeit erst ins rollen.
Exklusive Titel sind vielleicht auch etwas viel verlangt. Dazu gibt es viel zu wenig Konsolen als dass sich das für Entwickler rechnen würde.
Sehe ich ähnlich. Man sollte der Sache noch etwas mehr Zeit geben. Ich finde den Ansatz nach wie vor sehr interessant.
„Ein weiterer vielversprechender Titel – “BombSquad” – verliert ebenfalls bald seine Exklusivität für Ouya.“
Bombsquad war nie exklusiv für Ouya verfügbar. Das Spiel gibt es seit über anderthalb Jahren schon auf dem Mac.
Danke für den Hinweis, ich hab es entsprechend geändert.
Ich denke, die Ouya ist ein Rohrkrepierer. Wenn man „der Sache noch etwas Zeit gibt“, ist sie schon wieder komplett verschwunden.
Mit einem moderenen Android handy mit HDMI-Out und Bluetooth kann ich eigentlich fast das Gleiche machen wie mit der Ouya, daher sind auch die 99$ zu viel.
Und von „Spielen für kleines Geld“ kann auch nicht die Rede sein, wenn so ein Minispiel für Zwischendurch, wie Towerfall, schon 15$ kostet. Für das gleiche geld bekomme ich im Steam Sale wesentlich mehr geboten.
Meine Kickstarter Ouya ging nach einer Woche zu eBay, da ich keine Verwendung dafür gesehen habe. Die Spiele sind meistens ziemlich lahm, bzw. Handyspiele kommen auf dem 50″ Bildschirm nicht so gut rüber und es gab auch kein Spiel, das mich zum Kaufen animiert hat. Die SNES Emulatoren liefen alle nicht besonders sauber. Immer gab es Probleme mit dem Controller oder bei de Emulierung von Roms sind Grafik- und Soundfehler aufgetreten.
Für mich ist eine PS3 mit Jailbreak momentan die beste Allround-Konsole.
Also ich sehe keinen Grund mir eine Ouya für 150€ zu kaufen. Android-Spiele sind für mich so was für zwischendurch, was man in der U-Bahn auf dem Smartphone spielen kann.
Der Preis für 115€ ist für mich kein Kaufargument. Mittlerweile kriegt man für 170€ schon eine Xbox 360 mit 250GB Festplatte. Für 190 – 200€ schon Bundle-Angebote mit 2 Spielen inklusive. Xbox-Spiele gibt im Angebot auch für 10 €. Man sollte nur auf entsprechende Sales-Angebote achten. Dafür bekommt man auch eine echte Konsole mit guter Graphik und richtigen Spielen.
Auch wenn demnächst die Xbox One erscheint, so werden sicher noch 1 Jahr Spiele für die 360 entwickelt werden. Außerdem gibt es bereits genügend Spiele auf dem Markt.
sorry, in der ersten Zeile ist ein Tippfehler. Ich meine 115€ nicht 150€.
Ich finds echt schade das die Ouya in der Regel zerrissen wird. Ich sehe definitiv eine Zukunft für die Ouya , besser gesagt für die Android Konsolen die wie Pilze aus dem Boden wachsen. Da steckt einiges mehr dahinter als nur die Ouya . und Entwickler werden bestimmt nicht nur für die Ouya Spiele entwickeln sondern für die anderen Konsolen wie M.O.J.O und die anderen wie auch immer sie heissen. wie weiter oben beschrieben es muss ein bisschen zeit vergehen um zu wachsen.
[…] bislang davon keine richtig durchsetzen konnte – weder die gehypte Ouya, noch Nvidias Shield – so sind das IMHO nur die ersten Geburtsschmerzen und üblichen […]
[…] nur Sony, Nintendo und Microsoft erkannt, sondern seit einigen Jahren ein paar Mitbewerber. Von Ouya über UNU/Vyper bis hin zu M.O.J.O. gab es schon unzählige Versuche, den Markt zu erobern. Ohne […]
[…] Jahren eine beeindruckende finanzielle Unterstützung. Zum Beispiel die Android-Spielkonsole „Ouya“ (8,6 Millionen Dollar), das Kartenspiel „Exploding Kittens“ (8,7 Millionen) […]