Am 4. September soll ein weiteres Kapitel im Buch des 3D-Drucks beginnen. Dann will das Unternehmen AIO Robotics damit beginnen, den weltweit ersten 3D-Drucker mit All-in-One-Funktionalität zu verwirklichen – Name: „Zeus“. Finanziert werden soll das kühne Vorhaben trendigerweise über Kickstarter, wie die Firma vor einigen Tagen im einschlägigen RepRap-Forum verlauten ließ.
3D-Objekte scannen, drucken und verschicken – alles in einem Gerät
Aktuell existiert bereits ein funktionsfähiger Extruder-Prototyp, der Objekte durch Materialauftrag in 100-Mikrometer-Schichten aufbauen kann; künftig sollen noch feinere Auflösungen von 75 oder 50 Mikrometern möglich sein. Der größtenteils aus Aluminium gefertigte 3D-Drucker verfügt über einen 7-Zoll-Touchscreen und ein integriertes Computersystem auf ARM-Basis, sodass für den Betrieb kein zusätzlicher PC notwendig ist. „Zeus“ soll alle Fähigkeiten eines herkömmlichen Multifunktionsgerätes besitzen: Dreidimensionale Objekte können daher direkt eingescannt, gedruckt oder kopiert werden; mit Hilfe einer „Fax“-Funktion ist dies zudem über beliebige Entfernungen machbar – sofern die Gegenseite ebenfalls einen entsprechenden 3D-Drucker im Einsatz hat.
Die Speicherung und Rekonstruktion der mit einer HD-Kamera aufgenommenen 3D-Scan-Daten erfolgt „aus Kosten- und Geschwindigkeitsgründen“ standardmäßig in der Cloud, so AIO Robotics. Gleichwohl ist das Gerät auch ohne Internetverbindung nutzbar, Druckaufträge dauern dann aufgrund mangelnder Rechenpower aber deutlich länger. Das Unternehmen plant darüber hinaus, ein umfangreiches Open-Source-API-Paket für Entwickler zu veröffentlichen, mit dem sich alle Motoren und Sensoren steuern lassen.
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Nur Beamen ist schöner
Wer jetzt spontan ans Beamen denkt, liegt von der Idee her gar nicht mal so falsch – mit dem Unterschied, dass das Objekt nicht zuvor in seine atomaren Bestandteile zerlegt wird. Klar, man könnte auch einfach die Druckpläne der 3D-Skulptur via Mail verschicken – kommt auf’s Gleiche raus, ist aber eben lange nicht so komfortabel und vor allem nicht halb so elegant. Eine solche Mischung aus 3D-Scanner und -Drucker in einem Gerät wäre zudem bislang einmalig. Ähnliche Funktionen bietet derzeit nur Replicator X2 (Drucker) im Zusammenspiel mit dem 3D-Scanner Digitizer – beide von Makerbot.
Leider halten sich die „Zeus“-Macher noch mit Infos zur angepeilten Finanzierungssumme zurück. Gleiches gilt für den mögliches Preis des Gerätes. Die Köpfe hinter dem Projekt gehen aber davon aus, dass das Kompaktmodell weniger kosten wird als die Kombination aus Replicator X2 und dem Digitizer. Ein Schnäppchen ist „Zeus“ damit aber wohl noch lange nicht: Der Replicator X2 kostet aktuell rund 2.800 US-Dollar (rund 2.100 Euro ), der bald erhältliche Digitizer wird wohl für 500 US-Dollar (375 Euro) offeriert.
Spannende Entwicklung
Und dennoch: Was langsam begann und zunächst als nette Spielerei für Tüftler galt, nimmt nun richtig Fahrt auf. Auch die hohen Kosten für die Geräte nähern sich langsam aber sicher immer mehr dem bezahlbaren Segment. Spätestens 2014 könnte das Jahr des Heim-3D-Drucks werden, wenn diverse Patente für das „Lasersintern“, eine der günstigsten und gleichzeitig präzisesten Techniken des dreidimensionalen Druckens, auslaufen.
Vielleicht werden also schon in zehn Jahren kleinere Ersatzteile schnell mal rüber gefaxt oder Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff in wenigen Minuten dupliziert – eine kleine industrielle Revolution wäre wohl die Folge. Bis dahin sind aber ebenfalls noch viele Fragen zu klären, etwa beim Schutz von Urheberrechten und Lizenzen sowie bei einheitlichen Standards für Material, Formate und Schnittstellen. Spannend dürfte zudem die Entwicklung im Bereich der Druckvorlagen werden – statt ein Produkt zu kaufen, könnte man dann ja schließlich eine Drucklizenz erwerben, mit der sich ein Gegenstand in begrenzter Anzahl herstellen lässt. Auf jeden Fall ein weites Feld.
Bilder: AIO Robotics
Dann druck ich mir meine eigene Tasse? Schlüssel? Haustier? Puh. Was druckt man sich dann?
Absolut spannende Sache, ich kanns kaum erwarten bis so ein Teil (bezahlbar) auf meinem Schreibtisch steht 🙂
Ich war mal in der Automatisierungstechnik und finde solche innovativen Entwicklungen sehr beeindruckend. Ich würde auch sehr gerne mit so einem Teil mal ein bisschen rum testen. Macht bestimmt Spaß. 🙂
Moin,
Eine spannende Thematik die ihr hier gerade erwähnt. Ich bin auf jeden Fall gespannt wohin die Reise geht! Es bieten sich hier ja unzählige Möglichkeiten. Auch für den Privatanwender sehr lohnend, gerade für kleinere Reperaturen im Haushalt. So muss man sich nicht immer eine komplett neue, sagen wir in diesem Beispiel, Lampe kaufen sondern druckt sich einfach den ggf. abgebrochnen Schalter aus 🙂
Schauen wir mal wohin die Reise im 3D Drucker Bereich geht. Wie ich letztens gelesen habe im Blog von http://www.fabricato.de gibt es sogar die Möglichkeit 3D Drucker im Medizin Bereich zu nutzen!
Das bietet wirklich tolle, sinnvolle und vor allem hilfreiche Möglichkeiten!
Gruß
Andre
3D Objekte aus dem Drucker… Wahnsinn! Dannn muss man sich wohl zukünftig intensiv mit CAD Programmen befassen. Hoffentlich werden die dann ein wenig leichter zu bedienen.