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„Wer fährt heute?“ – „Das Auto!“: Schweden startet öffentliches Pilotprojekt mit Robo-Volvos

Thorsten Nötges
Aktualisiert: 03. Dezember 2013
von Thorsten Nötges
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Das selbstfahrende Auto ist ja gerade ein großes Ding – vor allem in den Medien, aber auch für Autobauer und andere (Tech-)Unternehmen: Google, Tesla, Nissan und andere wollen die nächste Generation Auto bauen, auch Apple wird immer wieder genannt. Und es gibt kaum eine Woche, in der nicht Gerüchte über Googles Forschung an autonomen Autos in die Presse kommen. Nun tritt auch ein (nicht mehr so ganz) europäischer Autobauer auf den Plan – mit sehr konkreten Vorstellungen: Volvo will in den nächsten Jahren 100 autonome Autos auf öffentlichen Straßen im Großraum Göteborg testen. Das Projekt „Drive Me“ soll der erste Schritt in die Zukunft des Autofahrens sein – 2014 wird mit der Arbeit begonnen, die ersten Autos werden allerdings nicht vor 2017 auf den Straßen rollen.

Drive Me - Volvo

Ambitionierte Ziele

Der Autobauer steht allerdings nicht allein da: Am Projekt arbeiten auch die schwedische Verkehrsverwaltung, der Wissenschaftspark Lindholmen sowie die Stadt Göteborg mit. Die Ziele sind hoch gesteckt: Die Autos werden auf ausgewählten Strecken in und um Göteborg unterwegs sein, im Stadtbereich wie auch auf Landstraßen und Autobahnen – normale Pendlerstrecken also, auf denen jeden Tag tausende Schweden zur Arbeit fahren. Wer selbst schon in Schweden unterwegs war, kann es sicher bestätigen: So ruhig die abgelegenen Landstraßen sind, die Ballungsräume haben ein enorm hohes Verkehrsaufkommen und stehen in krassem Kontrast zu den ländlichen Regionen.

Den typischen Probleme dieser Ballungsgebiete sollen die selbstfahrenden Blechkisten mehr Intelligenz und Struktur entgegensetzen. Das bedeute nicht nur mehr Sicherheit für Autofahrer und Fußgänger, sondern habe auch Potential für eine Menge anderer Probleme, so Volvo. Die Schweden träumen von sinkenden Infrastrukturkosten, besserer Luftqualität durch weniger Emissionen sowie einer erhöhten Verkehrssicherheit. Und der Komfort soll ebenfalls nicht zu kurz kommen, denn natürlich werden die „Drive Me“-Autos auch selbst einparken – was in engen Innenstädten ein Segen sein dürfte.

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Noch Jahre weg

Klingt also alles ganz wunderbar und einfach. Allerdings sind die Schwierigkeiten, ein wirklich autonom fahrendes Auto zu entwickeln, beträchtlich. Denn unabhängig davon, dass der Daimler-Konzern schon im August eine Robo-S-Klasse von Mannheim nach Pforzheim schickte: Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis unsere Autos selbst den Verkehr im Auge behalten, Spuren wechseln oder bei plötzlicher Gefahr selbsttätig und rechtzeitig bremsen. Experten rechnen frühestens 2020 mit ersten Alltagseinsätzen. Zuvor gilt es, viele technische, aber auch juristische Probleme zu lösen. Beide Komplexe sind darüber hinaus eng miteinander verknüpft.

So sind Sensoren und Computer im reinen Erfassen und Bearbeiten von Sinneseindrücken unseren Augen und Hirnen an vielen Stellen zwar überlegen, stoßen im Straßenverkehr aber schnell an ihre Grenzen. Allein verdreckte Ampeln, dichter Verkehr, widrige Wetterbedingungen oder die genaue Ortung des Autos per GPS (die über Abbiegen oder Nicht-Abbiegen entscheidet) bergen unzählige Fehlerrisiken. Demgegenüber ist bei einem Schadensfall bisher noch nicht einmal klar, wer dann haften muss. Der Halter des Wagens? Der Insasse, der aber ja eigentlich nicht der Fahrer ist? Der Hersteller des Autos oder doch der Programmierer der Software?
Und zu guter letzt stellt sich natürlich wie immer die Kostenfrage: Autonome Autos müssen rundum mit Sensoren, Kameras, Radar und GPS ausgestattet sein: Das schlägt sich natürlich im Preis nieder. Und der war schon immer eines der wichtigsten Kriterien dafür, ob und wann sich Technologie durchsetzt.

Bild: Volvo

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vonThorsten Nötges
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Thorsten Noetges ist Nerd, Gamer,und seit 1995 im Internet zu Hause. Er hat von 2013 bis 2014 über 100 Artikel auf BASIC thinking veröffentlicht.
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