Im September letzten Jahres benötigte ich ein neues Notebook. Meine Wahl fiel auf das Lenovo Ideapad Yoga 11S. Warum ich zu diesem Ultrabook griff, kann man in meinem Artikel „Das gelenkige Convertible-Ultrabook im Test, Teil I – Erste Eindrücke des Verwandlungskünstlers“ nachlesen. In den zwei folgenden Texten schilderte ich, wie gut sich das Gerät im Alltag schlägt und folgerte daraus ein positives Fazit. Jetzt, ein knappes Jahr später, möchte ich ein weiteres Mal resümieren, ob sich der Kauf für mich gelohnt hat oder nicht.
Disclaimer: Dieser und die anderen Artikel zum Yoga 11S wurden nicht von Lenovo gesponsert, unterstützt oder beeinflusst, sondern entstanden aus freier, unabhängiger Entscheidung!
Flexibel wie eh und je
Ich legte mir damals das Ideapad Yoga unter anderem deswegen zu, weil es wie alle Convertibles ein Verwandlungskünstler ist. Da ich jemand bin, der Tag und Nacht, am Tisch, auf der Couch oder im Flugzeug arbeitet, war es für mich extrem wichtig, dass ich mein Arbeitsgerät überall flexibel nutzen kann. Klar, in den meisten Fällen nimmt mein Yoga die übliche Position eines Notebooks ein – mit dem Bildschirm in nahezu senkrechter Position.
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Doch wenn ich mal gemütlich auf dem Balkonstuhl sitze, um mir bei der Arbeit als Freelancer die Sonne auf den Kopf scheinen zu lassen, ist das Lenovo-Gerät stets mit dabei. Dank der frei wählbaren Winkel kann ich herumspielen, welche Position am besten gegen Reflexionen und zugleich für mich am bequemsten ist. Ein Feature, das ich nicht mehr missen möchte. Das Schöne dabei ist: Auch nach einem Jahr verharrt der Bildschirm fast problemlos in jeder Position. Die Gelenke weisen also noch keine Ermüdungserscheinungen auf.
Überhaupt merkt man dem Notebook kaum sein Alter an, obwohl ich es viele Stunden pro Woche benutze und gelegentlich auch mal unachtsam in Taschen und Rucksäcken verstaue.
Zugegeben: Die Farbe der silbernen Lackierung lässt an den Kanten etwas nach, hier und da gibt es feine Kratzer. Aber das war es. Dicke Schmarren sind keine zu sehen – ein Hoch auf die gummierte Oberfläche.
Zuverlässiges Arbeitstier
Meine Wahl, zum kleineren Ideapad Yoga zu greifen – also zum 11- und nicht zum 13-Zoll-Modell -, war eine weise Entscheidung. Ich denke immer noch, dass das die perfekte Größe für ein Notebook für Reisende ist. Auf jedem Zug- oder Flugzeug-Tischchen findet man damit genügend Platz. Oder auf dem Schoß. Wobei bei Letzterem die Hitzeentwicklung bei intensivem Einsatz unangenehm werden kann. Brühend heiß ist die Abluft allerdings nicht.
Da wir gerade beim Thema Performance sind: Excel, Word, Browser, Mail und Photoshop gleichzeitig offen, im Hintergrund laufen noch der Virenscanner und die Software meines UMTS-Sticks – alles kein Problem. Mir sind nie nennenswerte Ruckler oder Aussetzer aufgefallen. Mein mobiler Rechenknecht kommt also mit den typischen Office-Anwendungen zurecht. Und hin und wieder eine rasante Runde in „Hydro Thunder Hurricane“ ist auch drin. So soll es sein!
Touchscreen: Top. Windows: Flop.
Dass das Lenovo Ideapad Yoga 11S keine beleuchtete Tastatur und kein DVD-ROM besitzt – geschenkt. Beides habe ich noch nie vermisst. Und ich bin mir ziemlich sicher, das bleibt auch so.
Was ich auf jeden Fall schmerzlich vermissen würde, wenn es nicht integriert wäre, ist der Touchscreen. Dank ihm kann ich deutlich flotter arbeiten, da ich weder auf dem Touchpad, noch mit einer angeschlossenen Maus (findet in der Bahn mal Platz dafür) herumfummeln muss. Ein Feature, das meiner Meinung heutzutage echt Pflicht ist. Somit stimme ich der Microsoft-Kampagne für das Surface 3 Pro, bei dem gegen die Touchscreen-lose Apple-Konkurrenz gestänkert wird, voll und ganz zu.
Allerdings: Woran ich mich immer noch nicht so recht gewöhnt habe, ist die umständliche Bedienung von Windows 8. Was für ein Krampf! Aber dafür kann Lenovo ja nichts.
Mir geht der Saft aus
Ansonsten alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nicht ganz. Zwei Dinge stören mich noch. Da wäre zum einen das Gewicht. Mit seinen 1,3 Kilo ist das Yoga 11S definitiv kein Schwergewicht. Aber wenn man es den ganzen Tag in einer Umhängetasche mit sich herumträgt, merke ich abends schon deutliche Verspannungen in der Schulter.
Was mich richtig nervt, ist der Akku. Auf der offiziellen Produktseite wird die Laufzeit von bis zu sechs Stunden angegeben. Pah, lächerlich. Werbung eben. Diesen Wert habe ich bislang kein einziges Mal erreicht. Anfangs hielt der Akku bei mir in üblicher Beanspruchung vier bis fünf Stunden durch. Also genau passend für eine mittellange Zugfahrt wie beispielsweise von Frankfurt nach Hamburg. Heute aber macht das Yoga-Notebook schon nach rund zwei Stunden schlapp. Somit ist das Ladekabel mein beständiger Begleiter. Und die Angst, dass ich keinen Stromanschluss finde. Total nervig!
Fazit
Wenn ich die Licht- und Schattenseiten des Lenovo Ideapad Yoga 11S gegeneinander aufwiege, so bleibt unter dem Strich ein positives Resümee. Das bewegliche Ultrabook erfüllt weiterhin alle meine Erwartungen. Somit war es definitiv kein Fehlkauf, sondern weiterhin eine Empfehlung. Beziehungsweise ein Anreiz, die Nachfolger-Modelle mal in Betracht zu ziehen.
Bilder: Lenovo, Jürgen Kroder
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Vielen Dank für das Review. Ich werde mir evtl. das 11s nun auch zulegen.
Nachdem nun auch Versionen mit neuen Haswell-Prozessoren existieren (z.B. i5-4420Y) wird sicherlich die Akkulaufzeit nun auch die 6h erreichen. Ich bin gespannt, ob es tatsächlich mein nächstes Tool wird. Aber nachdem das DELL XPS 11 in ganz anderen Preisbereichen schwebt (obgleich die Verarbeitung klar dem Lenovo überlegen sein soll), ist das Yoga 11s sicherlich der Preis-Leistungssieger.
Für mich als nicht-mobil-sein-müssende PC-Nutzerin war das ein interessanter und verständlicher Einblick in die Welt der Ipad-Nutzer. Was das Gewicht angeht, hätte ich einen kleinen Tipp: Leute Ü30 sehen in Umhängetaschen manchmal ganz smart aus, aber bei Schulterschmerzen ist doch die Frage erlaubt, was mehr pressiert: Ästhetik oder Pragmatismus.
@Elvira: Du sprichst mir aus dem Herzen: Umhängetaschen sind zwar cool und machen einen 10 Jahre jünger – aber ab 35 sind die einfach nichts mehr 😉