Der Begriff TÜV ist für die meisten Menschen in Deutschland viel mehr als eine Abkürzung für „Technischer Überwachungsverein“. Wer an den TÜV denkt, denkt in erster Linie an sein Auto – und natürlich an Sicherheit.
Alle zwei Jahre muss das Auto zur Hauptuntersuchung (HU), hierzulande wird der Name TÜV oft als Synonym für diesen Rundum-Check gebraucht. Dabei werden die notwendigen Schritte genauso von Dekra (Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein), KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger) oder etwa GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) vorgenommen.
Kann man dem TÜV vertrauen?
In diesem Beitrag möchte ich mich auf den TÜV beschränken und fragen: Wie sehr vertrauen Sie dieser Organisation? Besondere Zweifel sind mir gekommen, nachdem ich die Sendung „Deutschland Inside – TÜV & Co“ angesehen hatte, die das WDR Fernsehen im Dezember vergangenen Jahres gesendet hatte.
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In der Inhaltsangabe heißt es:
Für die Sendung „Deutschland Inside – TÜV & Co“ testete die WDR-Wirtschaftsredaktion Fernsehen in Zusammenarbeit mit den Kollegen vom MDR die verschiedenen TÜV sowie andere Prüforganisationen.
Besonders delikat scheint die Tatsache zu sein, dass der TÜV seinerseits nur unzureichend überwacht wird. Gleichzeitig haben die verschiedenen Vereine, also etwa TÜV Süd, TÜV Nord und TÜV Rheinland seltsam anmutende Holdings entstehen lassen, die sich offensichtlich hauptsächlich auf die Zertifizierung von allerlei Produkten spezialisiert haben.
„Die Siegel sind eigentlich Makulatur“
Wer etwa Billigramsch aus China importiert und den Verbraucher hierzulande von diesem Billigprodukt überzeugen möchte, kann es von einem der TÜVs zertifizieren lassen. Das kostet den Händler jede Menge Geld, das Siegel oft mehrere Tausend Euro. Viel schlimmer ist jedoch, dass sich die Endverbraucher offensichtlich nicht immer auf die Sicherheit und Sinnhaftigkeit der getesteten Produkte verlassen können. Das zumindest haben die Recherchen der ARD-Redakteure ergeben. Ihr Fazit:
Viele Menschen verbinden mit den TÜV-Zertifikaten und -Prüfungen Sicherheit und Glaubwürdigkeit. Doch je mehr die Prüfer ihre Arbeit als Geschäft begreifen, desto mehr muss man sich fragen, ob man diesen Siegeln überhaupt noch vertrauen kann.
Ein befragter, unabhängiger Experte meint im Beitrag sogar:
Die Siegel sind eigentlich Makulatur.
Es scheint also so zu sein, dass die TÜVs sich nicht mehr in erster Linie als Prüforganisationen mit Verantwortung begreifen, sondern als global agierende Unternehmen – die alles können wollen, vielleicht aber nichts mehr davon richtig gut machen. Auf der Website von TÜV Süd etwa heißt es:
Unser Anspruch: Menschen, Umwelt und technologische Entwicklungen für eine lebenswerte Zukunft in Einklang zu bringen.
Darunter kann man sich natürlich alles und nichts vorstellen. Vielleicht ist das auch so gewollt. Die Frage ist nur: Wie ernst kann ich, z.B. als Autofahrer, eine Organisation noch nehmen, die ganz offensichtlich finanzielle Vorteile daraus zieht, wenn sie Produkte erfolgreich testet?
Die Sache mit den Mängeln
Bringt man sein Auto zur Hauptuntersuchung bei einem Vertragshändler einer Automarke, so wird oft ein sogenannter Vorab-Check des Fahrzeugs angeboten, manchmal kostenlos. Auch hier stellt sich mir die Frage: Welche Nähe oder welche Distanz haben Autohändler und TÜV-Beauftragter hier? Sind vorab von der Vertragswerkstatt festgestellte Mängel tatsächlich Mängel?
Fest scheint auf jeden Fall zu stehen, dass auch der TÜV während der HU bei Weitem nicht alle Probleme eines Autos findet. Das ist auch eines der bedenkenswerten Ergebnisse der WDR-Reportage.
Und wie stehen Sie zum TÜV und ihrem Vertragshändler? Vertrauen sie den Unternehmen? Kommentieren Sie unten!
Wie unabhängig ist eine Werkstatt, die einen kostenlosen Vorab-Check anbietet?
Die Werkstatt existiert von den Einnahmen der Kundschaft.
Alle Mängel kann ein TÜV-Prüfer nicht finden, da der Gesetzgeber vorschreibt was zu Prüfen ist und wie es bemängelt werden soll.
Und wenn man der Reportage aufmerksam folgt, liegt es am Gesetzgeber welche Forderungen für bestimmte Prüfungen / Zertifizierungen gefordert werden (z.B. CE-Kennzeichnung).
Dazu kommt noch, dass das alles Menschen sind die Fehler machen können, egal ob Werkstattmeister, Mechaniker oder Prüfer.
Ohne jegliche Überwachung wäre der Standard den wir in Deutschland haben nicht realisierbar.
Außerdem sollten wir froh sein, dass nicht alles gesetzlich geregelt ist und es noch Freiräume und Grauzonen gibt.
naja aus Lehrzeiten erinnere ich mich, daß der der Werkstatt zugeteilte TüV Prüfer zu Weihnachten auf der Firmenweihnachtsfeier den größten Präsentkorb bekam… Warum wohl…
Was nutzt mir ein Aufkleber/-druck „TÜV geprüft“?
Wenn mein Auto bei der HU durchfällt ist es auch TÜV geprüft! Nur, im Gegensatz zu anderen „Produkten“, bekommt ein KFZ einen Aufkleber, bei bestandener Prüfung.
Wenn ich also ein Produkt mit dem Audfdruck „TÜV geprüft“ in Umlauf bringen möchte, so muss dies nicht mal die Tests bestehen.
Ein Kommentar hat das CE Zeichen angesprochen, dies ist KEIN TÜV oder Prüfsiegel!
[…]Die CE-Kennzeichnung ist kein (Prüf-) „Siegel“, sondern ein [b]Verwaltungszeichen[/b], das die Freiverkehrsfähigkeit entsprechend gekennzeichneter Industrieerzeugnisse im Europäischen Binnenmarkt zum Ausdruck bringt.[…]
Hallo,ich fahre hauptsächlich gebraucht autos ab baujahr 1998, ich repariere diese auch größtenteils alle selbst.Ich sehe den Tüv eher als sehr strenges organ das bei älteren autos sehr genau hinsieht aber auch vielleicht als etwas das für mich, der sehr auf genauigkeit und gewissenhaftes arbeiten fixiert ist, kann der TÜV lästig sein,weil jede kleinigkeit(z.B.Spritzdüse defekt, oder auspuff leicht undicht),plakette nicht erteilt!Dies kann sehr demütigend wirken..Dennoch hat der Tüv meistens recht!!!
Nicht nur hinsichtlich des TÜVs sondern auch im Allgemeinen zur KFZ-Werkstatt sollte man eigentlich keine Bedenken haben. Im Internet kann man gegebene Unternehmen durch Erfahrungsberichte und Rezensionen auf Seriösität prüfen.